Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)
schälte sich aus seinen Beinkleidern. Jacobinas Blick fiel auf sein Geschlecht, das sich groß und steif aus rotem Haar hochreckte, und sie presste die Hand vor den Mund, als er Ningsihs Kopf zu sich heranzog und ihr Gesicht dagegendrückte. Hastig sah Jacobina weg, weil es sie im Hals würgte, und blickte dann doch wieder hin. Vincent de Jong hielt die Augen geschlossen und gab kehlige Laute von sich, während Ningsihs Kopf, geführt von seinen Händen, sich auf und ab bewegte. Er öffnete die Augen, löste ihr Haar aus dem strengen Knoten und durchkämmte es mit seinen Fingern, bevor er sie aufstehen ließ, den Sarong von ihren Hüften wickelte, die sich gerade erst zu runden begannen, und ihr kleines, pralles Gesäß streichelte. Jacobina war sich nicht sicher, aber sie glaubte zu sehen, wie Ningsih zitterte.
Auf sein Gemurmel hin setzte sie sich neben ihn, zog die Beine herauf und streckte sich auf der Matratze aus. Auch de Jong stieg auf das Bett und kniete sich hin, sein Geschlecht wie ein gekrümmter Pfeil mit dickem Schaft. Seine Hände rieben über die Brüste des Mädchens, glitten über das dichte schwarze Dreieck ihrer Scham und vergruben sich darunter; schließlich hielt er ihre Schenkel auseinander und trieb sich nach und nach in sie hinein.
Jacobina sah weg; ihr kehrte es den Magen um, und sie presste die Hand darauf, um ihn zu beruhigen, und gleichzeitig kniff sie die Beine zusammen, zwischen denen es zu kribbeln begonnen hatte; eine Empfindung, die ihr neu war und die sie nicht einzuordnen wusste.
Vincent de Jong gab Laute von sich, die sie kannte, sie hatte sie des Nachts oft am Koningsplein aus dem Schlafzimmer gehört, und wie unter einem Zwang spähte Jacobina wieder an der Kante des Vorhangs vorbei.
Eine Hand auf die Matratze gestützt, mit der anderen Hand Ningsihs Knie zu sich herangezogen, bewegte er sich im Rhythmus seiner Atemzüge, während das Mädchen ausdruckslos an die Decke starrte. Jäh hielt de Jong inne. Seine Augen trafen sich mit denen Jacobinas. Sie versteinerte, und seine Brauen hoben sich. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, so fest, dass ihre Nägel sich in ihre Handflächen gruben, und sie vergaß sogar das Atmen. Sein Mund verzog sich zu einem spöttischen Lächeln, und in seinen Augen funkelte es auf; dann begann er sich erneut zu bewegen, heftiger, ungebärdiger. Wie scharf geschliffene blaue Steine bohrten sich seine Augen in Jacobinas, während sein Keuchen lauter wurde, tiefer aus seinem Leib kam, bis er mit gebleckten Zähnen ein langgezogenes, bedrohliches Grollen von sich gab wie ein Raubtier. Mit einem Ruck löste er den Blick von Jacobina und ließ sich neben Ningsih auf den Rücken fallen.
Erleichtert schloss Jacobina die Lider; angestrengt horchte sie in den Raum hinein, hörte Stoff rascheln und das Tappen bloßer Füße, das eine Paar leicht, das andere schwer. Dann klappte die Tür zu, und es war still.
Jacobina ließ den angehaltenen Atem ausströmen, und ihr Magen bäumte sich erneut auf. Ihre Knie zitterten, eine Regung, die sich durch ihren ganzen Leib fortsetzte, und sie rieb sich über das schweißnasse Gesicht. Er kann mich nicht gesehen haben , jagte es fortwährend durch ihren Kopf. Unmöglich. Das muss ich mir eingebildet haben. Er hat mich nicht gesehen, sonst hätte er doch nicht einfach weitergemacht.
Sie schrie auf, als der Vorhang zur Seite gerissen wurde und Vincent de Jong vor ihr stand.
Mit bloßem Oberkörper, der schweißfeucht glänzte, barfuß und die Hosen nur halb geschlossen, lehnte er mit einem Unterarm an der Wand; er verströmte einen durchdringenden Geruch, würzig wie ein grünes Curry und salzig wie das Meer, und Jacobinas Knie drohten nachzugeben.
Amüsiert kratzte er sich mit dem Daumennagel an der Unterlippe. »Hat Ihnen gefallen, was Sie da gerade gesehen haben?«
»Ich … habe nur …«, stammelte sie hilflos und deutete fahrig auf den Boden. »… die Puppe gesucht … und dann sind Sie …« Sie verstummte, als ihr bewusst wurde, wie lächerlich sie wirken musste.
Sein Mund zuckte belustigt, und mit hochrotem Kopf wollte Jacobina davonlaufen; schnell jedoch legte er die Hand auf einen der Uniformröcke und versperrte ihr mit seinem kräftigen Arm den Weg. Er schob sich näher, und Jacobina wich zurück, bis sie zwischen Wand und Kleiderstange eingeklemmt war und sich seine nackte Brust gegen ihre Schulter drückte.
»Dann haben wir zwei ab heute ja ein kleines Geheimnis«, raunte er ihr mit heißem Atem
Weitere Kostenlose Bücher