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Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)

Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole C. Vosseler
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der Kommode hinter ihr aufführte.
    Sie hörte, wie Kian Gie das Streichholz ausblies und in der Porzellanschale ablegte, spürte, wie er sich neben sie legte. Seine Hand strich durch ihr Haar, und er vergrub das Gesicht darin, sog seinen Duft ein, bevor er Küsse zwischen ihre Schulterblätter drückte und mit einem Finger die Linie ihrer Wirbelsäule entlangfuhr. Heiß fühlte sich sein Leib an, als er sich an ihren Rücken presste, sein Glied hart gegen ihr Gesäß, und er umfasste eine ihrer Brüste, knetete sie sanft.
    »Geht’s dir gut bei mir?«, raunte er in ihr Ohr und küsste sie sacht darauf.
    »Ja«, hauchte sie, ohne nachzudenken; es war die einzig richtige Antwort auf eine solche Frage Kian Gies.
    »Darum hab ich dir das gestern gezeigt«, murmelte Kian Gie und knabberte an ihrer Ohrmuschel, während seine Hand ihren Oberschenkel auf und ab strich. »Damit du zu schätzen weißt, was du an mir hast.«
    »Ja«, wiederholte Floortje folgsam, obwohl sie nur mit Mühe ein Schaudern unterdrückte, und sie kniff die Augen zusammen, als seine Hand zwischen ihre Beine glitt.
    Seit jenem Abend im Zirkus waren sie gestern das erste Mal wieder ausgegangen; stolz hatte Kian Gie ihr gezeigt, wo sein Reichtum herkam. Und nun bekam Floortje die Bilder nicht mehr aus ihrem Kopf. Prächtige Räume hatte sie gesehen, die Wände mit Seide in Rot und Blau mit Gold bespannt, in schmeichelnd gedämpftes Licht getaucht und erfüllt von schweren, betäubend süßen Düften, die tief in die Lungen zogen und den Kopf vernebelten; fast durchsichtige Bahnen aus Seide, die von der Decke flossen und sich sacht bewegten, schufen dazu eine Atmosphäre der Intimität. Reich aussehende Weiße und Chinesen hatten zwischen den verschwenderisch bestickten Kissen auf den quadratischen Betten mit den kurzen, geschwungenen Beinen gelagert und Opium aus langen, kunstvoll geschnitzten Pfeifen geraucht oder um Geld Karten gespielt, fast immer in Gesellschaft einer oder mehrerer feingliedriger, bildhübscher Chinesinnen. Wie Phantasieblüten sahen diese Mädchen aus in ihren zarten Gewändern in Himmelblau, Fuchsia, Blassgrün, üppig bestickt und mit Metallfäden verziert; hinreißend fremdländisch waren sie mit ihren schmalen Augen, den feinen, sorgfältig geschminkten Gesichtszügen und dem lackschwarzen Haar. So zart und jung, dass sich Floortje daneben plump und alt fühlte, und als eine paar Mädchen Kian Gie girrend und zirpend begrüßt hatten, sich an ihn schmiegten und über seine Schultern strichen, hatte Floortje fast so etwas wie Eifersucht empfunden.
    Sie hatte aber auch andere Räume gesehen, dämmrig, von schlichten Baumwollvorhängen unterteilt, zwischen denen einfache Holzpritschen standen. Einheimische Männer waren es, die hier Opium rauchten, in Hemd oder Wickelrock, manche auch nur mit einem Lendenschurz bekleidet, und nicht wenige sahen erschreckend ausgezehrt aus; Rippen und Schulterblätter, Ellen, Speichen und Schenkelknochen stachen unter der pergamentenen Haut hervor; die Wangen eingefallen, die wie leblosen Augen tief in den Höhlen eingesunken, erinnerten sie an Mumien, durch die ab und zu noch die Ahnung eines Atemzugs oder einer Bewegung ging. Auch die Mädchen in diesen Häusern boten ein erschreckendes Bild: zwar immer noch recht hübsch angezogen, schlurften sie mit hochgezogenen Schultern einher oder lagen stumpfsinnig auf lotterigen Pritschen herum. Keines der Mädchen mochte älter sein als Floortje, aber sie wirkten wie Greisinnen mit ihren verhärmten, leeren Gesichtern und toten Augen; ein oder zwei waren sogar hochschwanger und gingen trotzdem mit den Männern mit. Floortje hätte im Boden versinken mögen, so sehr hatte sie sich dafür geschämt, wie sie an Kian Gies Arm durch das Haus ging, in ihrem feinen Nachmittagskleid aus apfelgrüner, weiß bestickter Seide mit passendem Hütchen, und nicht aufhören konnte hinzustarren. Und noch mehr, als sie die Tatsache erschütterte, dass es solche Häuser mit solch bedauernswerten Geschöpfen gab und sie Kian Gie gehörten, widerte sie die Vorstellung an, dass es offenbar genug Männer gab, die hierherkamen, um sich an diesen Mädchen zu befriedigen.
    »Du weißt gar nicht, wie gut du es bei mir hast«, schnurrte er, und seine Finger rieben durch den Spalt ihrer glatten Scham. »Besser als diese Gouvernante auf Sumatra.« Floortje schlug die Lider auf. »Die jetzt im Gefängnis sitzt, weil sie ein Kind vergiftet haben soll.«
    Sofort fiel ihr Jacobina ein,

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