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Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)

Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole C. Vosseler
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und ihm in den Rücken zu stopfen.
    »Wer war es dann?«, fragte sie dabei vorsichtig.
    Kian Gie stellte den Aschenbecher neben sich ab, blies den Rauch aus und lehnte sich zurück. »Jemand, der versucht hat, die Spuren zu beseitigen, die der Rotbart mit seinem Lebenswandel gezogen hat.«
    Fragend sah Floortje ihn an. Irgendwo in ihrem Hinterkopf regte sich die Erinnerung an etwas, das sie einmal gehört hatte.
    »Was für Spuren?«, tastete sie sich weiter heran.
    Kian Gie zog an seiner Zigarette, und sein Mund kräuselte sich, als er den Rauch ausstieß. »Franzosenkrankheit. Der Hurenbock hat mich eins meiner besten Pferde im Stall gekostet. Legt einen Haufen Geld hin, dass er als Einziger ran darf, und keinen Monat später hatte sie’s auch. Dann wollte sie natürlich kein anderer mehr.« Mit einem Ausatmen streckte er die Beine von sich und zog ein Knie an. »Zumindest nicht für das Geld, das sie davor wert war. Schlechtes Geschäft für mich.«
    Rotbart. Barbarossa. Ihre Augen weiteten sich, als ihr einfiel, was Betty ihr bei ihrer ersten Begegnung erzählt hatte. Von diesem besonders feschen Soldaten, der früher häufig ins L’Europe gekommen war, wohl aber an der Syphilis erkrankt gewesen war. Sie hatte Vincent de Jong nie zu Gesicht bekommen und konnte sich auch nicht daran erinnern, ob Jacobina je erwähnt hatte, dass er rothaarig war, aber es konnte gut sein, dass es sich um den Major handelte. Floortje senkte die Lider und knabberte auf ihrer Unterlippe herum.
    »Woher weißt du das von meiner Freundin?«, fragte sie ihn und gab sich Mühe, möglichst bewundernd zu klingen.
    Er blies den Rauch aus. »Mit genug Geld kann man alles kaufen. Wissen ist Macht, sagt man doch bei euch in Europa. Und mit viel Wissen und viel Macht kann man noch mehr Geld verdienen.«
    Floortjes Pulsschlag beschleunigte sich, und sie rutschte näher. Mit gesenktem Kopf ließ sie zwei Finger von seiner Hüfte über seinen Bauch aufwärts spazieren und sah zufrieden, wie sein Glied sich wieder aufrichtete. »Wenn du doch so mächtig bist«, schnurrte sie. »Dann kannst du meiner Freundin doch bestimmt helfen.«
    »Könnte ich, ja.« Er strich ihr über den Kopf.
    Floortjes Finger wanderten quer über seine Brust. »Und wenn ich dich darum bitte – würdest du ihr dann helfen?« Ihre Wimpern flatterten auf und ab.
    Kian Gies Hand glitt über ihre Schläfe und die Wange hinab und legte sich um ihr Kinn, das er zu sich anhob. »Warum sollte ich das tun? Der Rotbart schuldet mir was für das Mädchen, das er mir damals verhunzt hat«, sagte er nüchtern. »Und wie’s das Leben so will, versuchen er und Beyerinck gerade, mir in meine Geschäfte zu pfuschen. Wenn seine feinen Leute rauskriegen, dass er die Franzosenkrankheit hat, ist de Jong erledigt.«
    Floortjes Herz pochte heftig, als er den Namen fallen ließ, dann drehte es ihr den Magen um. Denn sie erinnerte sich auch noch gut daran, was Betty weiter erzählt hatte: dass Männer mit Syphilis nicht selten ihre Frauen und diese dann die Kinder, die sie zur Welt brachten, ansteckten. Und daran, wie sehr Jacobina an ihren beiden Schützlingen hing; das war ihr immer anzumerken gewesen, wenn sie von ihnen sprach. Die einzelnen Teile, die sich in ihrem Kopf zusammenfügten, ergaben ein Bild des Grauens, und bei der Vorstellung, was Jacobina alles miterlebt haben musste und jetzt durchlitt, stiegen ihr Tränen in die Augen.
    »Bitte, Kian Gie«, flüsterte sie und legte die Handfläche auf seine Brust. »Du musst ihr helfen!«
    »Nichts muss ich«, knurrte Kian Gie, ließ ihr Kinn los und drückte mit der anderen Hand energisch den Zigarettenstummel im Aschenbecher aus. »Man sieht sich immer zweimal im Leben – auch eine Redensart von euch, die ich schätze. Die ganze Geschichte ist eine Goldader. Die lasse ich mir nicht entgehen.«
    Floortje richtete sich auf, schwang ein Bein über seine Hüften und hockte sich rittlings auf seinen Schoß. Die Arme um seinen Hals geschlungen, bedeckte sie sein Gesicht mit Küssen. »Bitte, bitte, bitte! Tu’s für meine Freundin. Tu’s mir zuliebe! Bitte, Kian Gie!«
    Er bog den Kopf zurück und musterte sie; dann verbreiterte sich sein Mund, und er überkreuzte die Arme auf ihrem Rücken. »So hab ich’s gern. Wenn du so zahm bist.« Er nahm einen Arm von ihrem Rücken, schob die Hand zwischen sich und Floortje und rieb über ihre Brüste. »Wenn du lieb zu mir bist, mach ich’s vielleicht sogar«, murmelte er und streichelte mit der

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