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Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)

Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz der Feuerinsel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole C. Vosseler
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umkam, wenn man sich der Leidenschaft hingab, die in einem glühte, sondern darin die Erfüllung finden konnte. Und der sie auch gelehrt hatte, dass sie schön war wie eine chinesische Kalligraphie mit ihren langen Linien, den Winkeln und Kanten, den sanften Schwüngen und wenigen Rundungen. Edward, der sie auch nur allein deshalb geheiratet hätte, damit Ida bei ihr bleiben konnte. Der die Stellung, die ihm im Hospital angeboten worden war, in erster Linie nur deshalb angenommen hatte, weil er fast von heute auf morgen für Frau und Kind sorgen musste. Eine Entscheidung, die er jedoch nie bereut hatte; die Arbeit dort füllte ihn aus, und so gut Jacobina es mit den vier Kindern vermochte, unterstützte sie ihn dabei, Spenden für das Hospital, für die Schulen und Waisenhäuser zu sammeln, die eine Stadt wie Hongkong so bitter nötig hatte. Denn Kinder – die lagen Edward und ihr besonders am Herzen; Kinder, die nicht so glücklich aufwuchsen wie Jonathan, wie Edward junior und Daisy, die gerade auf ihren Vater zustürmten, der sich daraufhin zu Boden fallen ließ und sich lachend mit den dreien im Gras balgte. Nicht wie Ida, die sich währenddessen von John Holtum zeigen ließ, wie sie einen vierten Ball hinzunahm.
    »Wir haben großes Glück gehabt«, sagte Floortje leise.
    Jacobina nickte. »Ja. Sehr großes.«
    Ihre Blicke verhakten sich ineinander, und ein Lächeln schien auf ihren Gesichtern auf, während sich unter dem Tisch ihre Hände fanden und ineinander verschränkten. Sie brauchten schon lange keine Worte mehr, um sich zu versichern, dass das Band ihrer Freundschaft überdauern würde bis zum Ende ihrer Tage.
    Denn kein Mensch ist eine Insel.
    FINIS

Nachwort
    Die Bilder des Tsunamis Weihnachten 2004 nach einem Seebeben im Indischen Ozean vor Sumatra haben sich uns ins Gedächtnis gebrannt. Eine Katastrophe unfassbaren Ausmaßes, die uns besonders deutlich vor Augen geführt hat, was für gewaltige Kräfte im Inneren unserer Erde schlummern und wie zerstörerisch diese Kräfte sein können, sind sie erst einmal entfesselt.
    Die Inselwelt Indonesiens gehört zu den Regionen der Erde, die besonders von solchen Katastrophen bedroht sind. Denn dort treffen gleich mehrere tektonische Platten aufeinander, und mehr als 150 Vulkane sind noch aktiv. Wie sehr man dort den Elementen von Feuer, Erde und Wasser ausgeliefert ist, ist deutlich spürbar, wenn man an einer der Inselküsten steht und auf das weite, offene Meer blickt, während man in seinem Rücken einen oder gleich mehrere dieser aktiven Vulkane weiß.
    Dennoch sind es gerade die vulkanischen Böden, die zusammen mit dem regenreichen, feuchtheißen Tropenklima diese Inseln zu einer üppig grünen und fruchtbaren Paradieslandschaft machen. Ein Spannungsfeld, das das Leben auf diesen Inseln bis heute prägt – und auch ein Spannungsfeld, das wie geschaffen ist für einen Roman.
    Mehr als fünfzehn Jahre habe ich den Wunsch gehegt, über den Ausbruch des Krakatau Ende August 1883 zu schreiben, den zweitstärksten Vulkanausbruch der Neuzeit mit dem lautesten Geräusch, das dokumentiert ist; eine Katastrophe, die geschätzte 36.000 Menschenleben forderte, die meisten davon durch mehrere aufeinanderfolgende Flutwellen, und die für die Menschen des ausgehenden 19. Jahrhunderts das war, was für uns heute der Tsunami von 2004 ist.
    Strenggenommen war es der Vulkan Perboewatan, der damals ausbrach; dennoch hat sich der Name der damals durch die Wucht des Ausbruchs zu zwei Dritteln weggesprengten Insel von Krakatau für dieses Ereignis eingebürgert. Und auch der Vulkankegel, der sich seit 1927 an dieser Stelle aus dem Meer erhoben hat, mittlerweile 400 Meter hoch ist, jedes Jahr weiter wächst und erst vergangenen Herbst eine Phase erhöhter Aktivität gezeigt hat, ist entsprechend benannt: Anak Krakatau – Kind (oder Sohn) des Krakatau.
    Für die Schilderung des Ausbruchs im Roman waren Krakatoa von Rupert Furneaux (London, 1965) und Krakatau von Rogier Diederik Verbeek (Batavia, 1885) die wichtigsten Grundlagenwerke. Ebenso wie Krakatoa: The Day the World Exploded von Simon Winchester (New York, 2003; in deutscher Übersetzung München, 2003); dieses Buch hat mich überhaupt erst auf die Idee gebracht, auch Wilson’s Great World Circus eine Nebenrolle im Roman zu geben. Ganz besonders John Holtum, dessen Auftritte so verliefen, wie von mir geschildert, und dessen Biographie auch genauso abenteuerlich war, wie im Roman dargestellt. Allein über die Anzahl

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