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Das Herz der Hoelle

Titel: Das Herz der Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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gesehen. Ich hielt meinen roten Faden in der Hand.
       Die Iboga. Wie die Teufelssklaven brauchte auch mein unbekannter »Gast« diese Pflanze.
       Zurück zum Ausgangspunkt.
       Zu Foxy, der Hexe.
       Im Treppenhaus funkelte es von allen Seiten. Durch zugespachtelte Löcher, Risse in den Türen, Spalten in den Holzfußböden drang aus jeder Wohnung Licht – grelle Glühbirnen, Gaslampen, Kerzen, die eine Märchenwelt des Elends beleuchteten. Ich stieg diese Spirale hinauf, während mir der Geruch nach Maniok, siedendem Öl und Urin in die Nase stieg.
       Der Muskelprotz, der die Etage Foxys bewachte, erkannte mich. Er trat zur Seite und ließ mich in den Gang hinein, bevor er mir auf dem Fuß folgte. Als ich durch das Gewirr der Zimmer schritt, sah ich die Mädchen, die sich herrichteten – auf ihren Matten kniend, wie zum Gebet. Sie betrachteten sich in kleinen Spiegeln oder lackierten sich die Nägel mit der Sorgfalt eines Künstlers.
       Ein zweiter Zerberus, dessen Gesicht im Dunkeln lag. Mein Begleiter gab ihm ein Zeichen, und er ließ mich durch. Ich hob den leinenen Vorhang an. Die schrumpeligen Nippsachen, die Kisten, die Flaschen, die Rauchschwaden: Kein Detail fehlte. Eine Hexenküche, an deren Decke Katzenpfoten, Pflanzensträuße, Muschelketten hingen …
       Foxy war allein. Sie saß mit ausgebreiteter Tunika auf dem Boden und hantierte mit Fragmenten von Honigwaben, die sie wie Kekse zerbrach. Sie gluckste, als ich nähertrat:
       »Honey, du hast wieder den Weg zu mir gefunden«, sagte sie auf Englisch.
       »Viele Wege führen zu dir, Foxy.«
       »Was wünschst du, mein Prinz?«
       »Immer wieder das Gleiche. Informationen über Massine Larfaoui.«
       »Die alte Geschichte.«
       »Du hast mir das letzte Mal nicht alles gesagt. Du hast mir nichts von der Schwarzen Iboga erzählt.«
       Sie brach die Honigwaben auseinander, der Honig floss über ihre Finger. Ich setzte ein Knie auf den Boden.
       »Deine krummen Geschäfte interessieren mich nicht, Foxy. Du kannst von mir aus verkaufen, was du willst, an wen du willst.«
       »Schwarze Iboga verkauf ich nicht. Es ist eine heilige Pflanze. Sie ist gefährlich für die Seele. Du wirst niemanden finden, der sie dir verkauft.«
       Sie log nicht: Die Schwarze Iboga war zweifellos tabu. Trotzdem war mit der Pflanze in Paris gehandelt worden. Zamorski hatte es mir bestätigt, und ich vertraute seinen Quellen.
       »Larfaoui deckte sich damit ein. Wie hat er das angestellt?«
       »Da gab es ein Verwirrspiel. Ich will nichts dazu sagen.«
       Sie ließ die goldgelben Waben fallen und ergriff meine Hand. Ihre Finger waren klebrig. Sie murmelte in lässigem Ton:
       »Erinnerst du dich noch an unsere Abmachung?«
       Ich nickte. Ihre Narben leuchteten im Kerzenschein. Sie schnalzte mit ihrer rosa Zunge:
       »Es ist wegen meiner Mädchen.«
       »Deiner Mädchen?«
       Sie nickte mit dem Kopf und zog ein Gesicht wie ein betrübtes kleines Mädchen.
       »Larfaoui drängte sie, ihm dieses Zeug zu besorgen.«
       »Bei wem?«
       »Ich sag dir nochmal: Ich will damit nichts zu tun haben! Außerdem wächst diese Wurzel nicht in meinem Land. Sie hatten andere Kontakte.«
       »Gabuner?«
       »Andere Mädchen, ja, die einen Marabut kannten. Eine Sache unter Negerinnen.«
       »Wann bist du dahintergekommen?«
       »Kurz vor Larfaouis Tod.«
       »Und wie?«
       »Der Bierverkäufer hat mich besucht. Er brauchte Mama.«
       »Wieso?«
       »Er war hinter der Schwarzen Iboga her. Er hatte gedacht, ich könnte ihm helfen. Er hatte sich getäuscht.«
       »Weshalb hat er dich gefragt? Hat er dir von den Geschäften deiner Mädchen erzählt?«
       »Larfaoui hat ausgepackt. Er war auf hundert. Er brauchte die Pflanze unbedingt. Für einen speziellen Kunden.«
       Das Blut knisterte in meinen Adern. Zu Recht oder zu Unrecht hatte ich das Gefühl, mich dem »Höllengast« zu nähern.
       »Was hat er dir über diesen Kunden gesagt?«
       »Nichts. Außer, dass er immer mehr wollte. Und der Kabyle hatte Angst.«
       »Und wann war das genau?«
       »Ich sag dir doch: zwei oder drei Wochen vor seinem Tod.«
       »Schien Larfaoui Angst um sein Leben zu haben?«
       Sie sah mich mit ihren großen Augen an. Sie hatte meine Hände losgelassen und fingerte wieder an den Waben herum. Ich hakte nach:
       »Antworte. Glaubst du, dass dieser

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