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Das Herz der Kriegerin

Das Herz der Kriegerin

Titel: Das Herz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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ins Gebüsch, die beiden restlichen Banditen fochten mit David und Belemoth. Auch diese spielten, hielten sich dabei aber weit weniger zurück als ich, denn ihre Gegner bluteten bereits aus Wunden an Armen und Schultern.
    Dann war es wohl an der an der Zeit, meinem neuen Freund ebenfalls ein kleines Andenken zu verpassen. Nachdem unsere Klingen noch zweimal gegeneinandergeschlagen waren, fiel ich zur Seite aus. Fenrir, mein treues Schwert, glitt über seinen Schwertarm, schlitzte das schlechte Lederwams auf und hinterließ einen tiefen Schnitt in seiner Haut. Aufschreiend taumelte er zurück.
    »Geh nach Hause«, sagte ich zu ihm, denn allmählich begann mich der Kampf zu langweilen. »Du hast doch sicher Frau und Kinder, willst du wirklich dein Leben gegen einen Wagen voller wertlosem Plunder tauschen?«
    »Er ist sicher nicht wertlos, sonst würdet ihr ihn nicht beschützen!«, entgegnete der Räuber mit vor Gier glänzenden Augen.
    Ich hätte ihm erklären können, dass wir die Fracht beschützten, weil sie für uns Wert hatte, doch das hätte er wahrscheinlich missverstanden. Da sich der Mann erneut auf mich stürzte, riss ich blitzschnell meine Hand hoch und versetzte ihm mit dem Schwertgriff einen harten Hieb unters Kinn. Augenblicklich erlosch sein Eifer und er fiel ohnmächtig zu Boden.
    Ein Schrei ließ mich herumwirbeln. Genau in dem Augenblick zog Sayd sein Schwert zurück. Im Oberschenkel seines Gegners klaffte eine furchteinflößende Wunde, Blut färbte den Fußlappen an seiner Wade rot. Der Schmerz reichte anscheinend aus, um seine Angriffslust zum Erlahmen zu bringen. Stöhnend stützte er sich auf den Stock, nur um im nächsten Augenblick Sayds Klinge unter dem Hals zu haben.
    »Wer seid Ihr«, fragte er halb beeindruckt, halb furchtsam.
    »Wer wir sind, tut nichts zur Sache«, gab Sayd zurück. »Du hast Glück, dass wir nicht darauf aus sind, dich und deine Männer zu töten. Ich kann verstehen, dass es Gründe gibt, die einen Mann zum Mörder oder Räuber machen. Aber ich würde dir um deiner Familie willen raten, diesen Pfad zu verlassen, denn er wird dich unweigerlich ins Grab führen.«
    »Ins Grab führt uns auch der König!«, meldete sich einer der Männer zu Wort, die von David und Belemoth in Schach gehalten wurden.
    »Das weiß ich«, entgegnete Sayd. »Aber ich versichere euch, was wir auf dem Wagen haben, hat für niemanden außer uns Wert. Geht wieder in den Wald, dann verschonen wir euch. Anderenfalls sterbt ihr, noch bevor ihr ein weiteres Mal Atem holen könnt. Das gilt auch für den Fall, dass ihr noch einmal in unserer Nähe auftaucht.«
    Der Anführer blickte Sayd grimmig an, doch schließlich nickte er.
    Sayd trat einen Schritt zurück und senkte seine Klinge, worauf sich der Verletzte schwerfällig erhob. Als die anderen neben ihn traten, deutete ich auf den Mann zu meinen Füßen. »Vergesst den hier nicht.«
    Während einer der Männer bei seinem Anführer blieb, kam der andere auf mich zu und sah mich seltsam an. Wollte er etwas versuchen? Ich spannte meinen rechten Arm an, nur eine leichte Neigung meines Handgelenkes würde meine Unterarmklinge auslösen.
    Doch der Mann bückte sich und lud sich seinen noch immer bewusstlosen Kumpan auf die Schulter.
    »Hier«, rief Sayd den Männern, die sich gerade zum Gehen umwenden wollten, nach und warf ihnen den Lederbeutel zu, den er an der Seite getragen hatte. »Möge euch das davon abhalten, noch eine Dummheit zu begehen.«
    Als der Anführer sichtlich mit sich um Worte des Dankes rang, winkte Sayd ab. »Spar dir die Worte, danke uns lieber damit, dass du verschwindest.«
    Und tatsächlich zogen sie von dannen.
    Während wir uns auf die Suche nach unseren Pferden machten, warf mir Sayd einen vorwurfsvollen Blick zu, den ich nur zu gut verstand.
    »Ich wäre auch allein mit denen fertiggeworden«, murmelte ich und obwohl er nichts entgegnete, meinte ich doch seine Stimme zu hören. Du bist das Kostbarste, was wir haben, Laurina, setze dein Leben und die Gabe nicht unnötig aufs Spiel.
    Nach einer Weile entdeckte ich mein Pferd, verängstigt stand es im Gebüsch, unweit von Sayds Rotfuchs. Blut verunzierte die Flanke des Schimmels, der zunächst auch vor mir zurückschreckte, als ich mich ihm näherte. Erst als ich beruhigend auf ihn einredete, ließ er sich von mir am Zügel nehmen und wieder auf den Weg führen. Dort zog ich vorsichtig den Pfeil aus seiner Wunde, und da mir hier kein heißes Eisen zur Verfügung stand, ließ ich

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