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Das Herz der Savanne - Afrika-Roman

Das Herz der Savanne - Afrika-Roman

Titel: Das Herz der Savanne - Afrika-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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dem Waisenhaus mit deinen Kindern einen Besuch ab. Das meine ich ernst, Corinne.« Sie sah ihrer Schwester tief in die Augen. »Und damit es alle hier ganz genau wissen: Jeden, der dem Kind auch nur das Geringste antut, jage ich mit dem Gewehr in der Hand von der Farm.« Sie trat einen Schritt auf Corinne zu, die erschrocken zurückwich, riss ihr das feine Seidentuch von den Schultern und drückte es Mama Isa in die Hand.
    Corinne schrie auf: »Nein, nicht das Tuch! Gib es wieder her! Sofort!«
    Ruth beachtete sie nicht. »Hier, nimm das einstweilen als Windel.«
    Corinne wollte sich auf Mama Isa stürzen, doch Ruth trat zwischen die Frauen. Sie stutzte einen Moment, dann lachte sie aus vollem Hals. »Du hast einen Knutschfleck! Deshalb kämpfst du um das Tuch.« Sie lachte noch einmal auf, dann schüttelte sie den Kopf.
    Corinne war wie erstarrt, verdeckte ihren Hals notdürftig mit der Hand.
    »Ein Knutschfleck«, wiederholte Ruth leiser. »Das ist ja widerlich.« Dann lief sie mit energischen Schritten zum Auto und ließ sich neben Horatio auf den Fahrersitz fallen.
    Sie fuhren eine Weile schweigend über die Pad, ehe Horatio behutsam fragte: »Hast du das ehrlich gemeint? Dass du das Kind behalten willst, meine ich.«
    Ruth wich einem Schlagloch aus und schaltete in den nächsten Gang. »Natürlich habe ich das.« Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie fuhr an den Straßenrand, stoppte den Dodge und strahlte Horatio an. »Wir sind gerade Eltern geworden. Ist das nicht wunderbar?«
    »Du ... Du meinst, du als Sallys Mutter und ... und ich als Vater?« Horatio riss die Augen auf.
    »Ja. Das ist doch logisch. Sally ist ein Mischlingskind. Und wir sind Mischlingseltern. Das Kind ist wie für uns gemacht. Ich werde zu dir in die Verwalterwohnung ziehen, und Sally wird in einem Wäschekorb neben uns schlafen. Vielleicht kann Santo uns eine kleine Wiege bauen.«
    Horatio starrte Ruth mit offenem Mund an. »Ich als Vater?«, fragte er noch einmal nach.
    »Ja, seit heute bist du Vater. Das war doch leicht, nicht? Das ganze Theater mit der Schwangerschaftsübelkeit und den anderen Hormongeschichten ist dir erspart geblieben. Du könntest ruhig ein bisschen dankbarer sein.«
    Mit einem Mal lachte Horatio über das ganze Gesicht. Er breitete die Arme aus. »Ich bin Vater!«, brüllte er. »Mein Gott! Ich bin soeben Vater geworden!« Dann zog er Ruth in seine Arme und flüsterte in ihr Haar: »Danke, Ruth! Das ist die schönste Liebeserklärung, die ich je gehört habe. Danke. Ich werde versuchen, Sally ein wunderbarer Vater zu sein.«
    »Hmm«, brummte Ruth und versuchte, die eigene Rührung zu verbergen. »Sind wir eigentlich Eltern einer Tochter oder eines Sohns?«
    Horatio lachte noch viel mehr. »Ich habe keine Ahnung. Und weißt du was? Es ist mir auch völlig gleichgültig. Die kräftigen Lungen hat das Baby jedenfalls von dir.«

Siebtes Kapitel
    » S chau, Horatio, ein Jübchen ganz in Weiß. Sieh, wie klein es ist. Und dort, die Söckchen. Sind sie auch weich genug für Sally? Und oh, da drüben, die winzigen Hemdchen, die brauchen wir auch. Und ein Jäckchen. In welcher Farbe wollen wir es nehmen, Horatio? In Rosa oder in Hellblau?«
    »Langsam, Ruth, langsam. Du hast den Wagen schon so vollgepackt, als wolltest du das gesamte Waisenhaus neu einkleiden. Ich glaube nicht, dass Sally jetzt schon Lederstiefelchen braucht.«
    Er griff in den Wagen und stellte die Schuhe zurück ins Regal, während Ruth ihm ungeduldig die beiden Jäckchen unter die Nase hielt. »Welches nehmen wir denn nun? Am besten alle beide, oder? Sind sie nicht wahnsinnig süß? Sally wird darin bezaubernd aussehen!«
    Horatio lachte, umarmte Ruth samt der Jäckchen und küsste sie, ohne sich um die anderen Einkäufer zu kümmern. Und Ruth machte sich dieses Mal nicht unwillig los und sah angespannt in die Runde, sondern ließ es geschehen. »Welches denn nun? Beide?«
    Horatio nahm ihr die Jäckchen aus der Hand, legte sie zurück ins Regal und nahm ein anderes in einem zarten Gelbton heraus. »Das hier. Bei diesem ist es egal, ob Sally ein Mädchen oder ein Junge ist.«
    Eine Frau beugte sich neugierig über den Einkaufswagen, Naths Mutter. »Hallo, Ruth«, sagte sie. »War Corinne wieder schwanger? Gibt es ein neues Kind auf Salden’s Hill?« Die Nachbarin musterte neugierig den Einkaufswagen und ließ ihren Blick über Ruths Körper schweifen.
    Ruth nickte. »Ja, ein neues Kind auf Salden’s Hill.«
    Sonja Miller stellte die

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