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Das Herz Der Woelfin

Das Herz Der Woelfin

Titel: Das Herz Der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Du willst etwas in mir sehen, dass ich nicht bin! Du willst mir schöne Gewänder umhängen, mich verzärteln und deinem Bruder anverloben, doch du vergisst, wer ich bin – was ich bin!“
    Gisela blieb bei dieser Rede der Mund offen stehen. Sie wollte etwas erwidern, doch Ylfa hatte sich von ihr abgewandt und starrte zur Wand.
    „Geh! Du bist die Schwester des Grafen. Eine zarte Blume und ich bin eine Distel, weder zart noch von besonderem Wert. Wir passen nicht zusammen. Und deinem Bruder ist es auch nicht recht, dass du deine Zeit mit einer Leibeigenen verbringst.“
    „Das ist mir egal. Ich mag dich! Ich habe mir immer eine Schwester gewünscht und ...“
    „Ich bin nicht deine Schwester!“, brauste Ylfa auf und fuhr herum.
    Sie fasste Gisela grob an den Armen, sodass diese leise aufschrie.
    „Ich bin eine Wilde! Vergiss das lieber nicht! Du bist zu vertrauensselig. Die Wachen haben recht, um dich besorgt zu sein. Ich könnte dir deinen zarten Hals brechen und du hättest nicht einmal die Zeit, zu schreien. Ich habe Männer verwundet!“
    Sie bückte sich und hob eine Scherbe des zerbrochenen Kruges auf und hielt diese an Giselas Kehle. „Ich könnte dich töten. Ganz leicht, nur ein Schnitt und dein adliges Blut strömt über meine Hand“, flüsterte sie und versuchte, das schlechte Gewissen zu unterdrücken, als sie die Angst in den Augen des jungen Mädchens sah. Sie stieß Gisela grob von sich. „Und jetzt geh! Geh und bleib bei deinesgleichen!“
    Gisela stolperte zur Tür. Sie drehte sich noch einmal um und schaute Ylfa aus traurigen Rehaugen an. Dann klopftesie, um den Wachen zu signalisieren, dass sie die Tür öffnen sollten. Das taten sie auch und die Schwester des Grafen verschwand. Hinter ihr wurde die Tür wieder verschlossen und verriegelt. Ylfa ließ sich auf die Bettstatt sinken und seufzte. Sie hatte so eben ihre einzige Freundin und Verbündete verloren, doch es war besser so.
     
     



Kapitel 9
     
    Y lfa erwachte, als sich die Tür zu ihrem Gefängnis quietschend öffnete. Sie lag mit klopfendem Herzen auf der Bettstatt und lauschte. Ein schwacher, flackernder Lichtschein von einer Fackel, dann trat jemand in den Raum. Es war einer der Wachen. Ylfa erkannte ihn sofort als den Mann, der ihr den Arm verdreht hatte und sie ahnte nichts Gutes. Der Mann trat näher und sie stellte sich schlafend. Leider hatte sie keine Waffe, sonst hätte sie sich wehren können. Ihr Verstand arbeitete fieberhaft, während sie seine Schritte näher kommen hörte. Jetzt stand er genau vor der Bettstatt.
    Sie spürte seine Bewegung mit dem Instinkt der Kriegerin, als er sich zu ihr runterbeugte. Sie rollte sich blitzschnell zur Seite und nutze die Überraschung des Mannes, um von dem Lager zu springen und zur T&uum Vquo;,
    Die Wache brüllte vor Schmerz und Wut, doch er ließ sie nicht los. Das Blut rann ihm aus der zerschmetterten Nase und seine Augen funkelten vor Zorn. Er schlug ihr mitten ins Gesicht, das ihr Kopf zurückgeworfen wurde. Sie glaubte, er hätte bei dem Schlag ihr Genick gebrochen. Der nächste Schlag traf sie hart in den Unterleib und sie krümmte sich vor Schmerz, doch sein Griff hielt sie auf den Beinen. Mit einem Schwall von Flüchen riss er sie mit sich und warf sie auf das Lager. Ylfa versuchte sich zu wehren, doch ein nächster Schlag traf sie so hart, dass sie das Bewusstsein verlor.
    *
     
    Als sie wieder zu sich kam, lag der Kerl auf ihr. Er schob hastig ihr Gewand höher, sein Atem ging schnell und seine Bewegungen waren fahrig und ungeübt. Ylfas Kopf dröhnte und sie bekam nur schwer Luft, denn ihre Nase war zugeschwollen. War sie etwa auch gebrochen? Der Mann war so beschäftigt, dass er nicht registrierte, dass sie wieder zu sich gekommen war. Sie bemerkte, dass er einen Dolch an der Seite stecken hatte. Sie streckte vorsichtig die Hand danach aus, erfasste den Griff der Klinge und zog ihn heraus. Ehe der Mann registrieren konnte, was da vor sich ging, hatte sie ihm den Stahl in den Rücken gerammt. Sie konnte die Klinge gerade wieder hinausziehen, als er sich vor Schmerz aufbäumte, und erneut stieß sie zu, diesmal frontal in seine Brust. Er schrie auf, seine Augen blickten ungläubig auf sie hinab, dann brach er auf ihr zusammen.
    Sein Gewicht raubte ihr den Atem. Mit aller Kraft schob sie den erschlafften Körper von sich und rollte schwer atmend aus dem Bett. Einen Moment lag sie auf dem harten Holzboden und japste nach Luft, wie ein Fisch auf dem Trockenen. Sie hatte

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