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Das Herz Der Woelfin

Das Herz Der Woelfin

Titel: Das Herz Der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Atemzügen. Langsam drehte er sich um, stellte seinen Becher auf den Tisch und trat ans Bett. Sie hatte sich ganz an den Rand gelegt. Er sah auf sie herab. Trotz der Blutergüsse und der geschwollenen Nase sah sie noch immer wunderschön aus. Wenn Ylfa die Wache nicht getötet hätte, er hätte es auf der Stelle mit bloßen Händen getan. Er verabscheute Gewalt gegen Frauen und Kinder. Er beugte sich zu ihr runter und strich sanft eine blonde Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Sie lächelte im Schlaf und murmelte etwas Unverständliches. Auch Fulk lächelte und er strich ihr noch einmal über die Wange. Wieder lächelte sie. Ein warmes Gefühl stieg in ihm auf und er trat erschrocken einen Schritt zurück. Nein! Das durfte er nicht! Er durfte nichts für diese Frau empfinden. Sie war eine Barbarin und seine Leibeigene. Es war vollkommen ausgeschlossen, sich in diese Wilde zu verlieben. Er floh aus seiner Kammer und eilte in den Burghof hinaus. Er brüllte nach einem Knecht und gab Anweisungen, seinen Hengst zu satteln. Der Knecht schaute ihn irritiert an, tat jedoch, wie ihm geheißen und wenig später galoppierte Fulk aus dem Tor hinaus in die Nacht, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her.
     
     



Kapitel 10
     
    E rst im Morgengrauen kehrte Fulk von seinem nächtlichen Ritt zurück. Er übergab seinen schweißnassen Hengst dem Stallknecht und stapfte müde über den Hof. Er bemerkte die Blicke seiner Männer wohl, doch hatte er nicht einmal mehr die Kraft, sie zur Ordnung zu ermahnen. Seine Beine wollten ihn kaum tragen, und als er die Halle betrat und ihm die abgestandene, von Essengerüchen geschwängerte Luft entgegenschlug, wurde ihm fast übel.
    Die Wache vor seiner Kammer beeilte sich, ihm die Tür zu öffnen und hinter ihm wieder zu schließen. Fulks Blick fiel auf seine schöne Gefangene, die wie ein Baby zusammengerollt auf der Seite schlief. Das blonde Haar wie gesponnenes Gold auf dem Lager ausgebreitet. Fulk trat an die Bettstatt und berührte eine der goldenen Flechten. Es fühlte sich seidig und glatt an. Er betrachtete ihre Prellungen und war ärgerlich auf sich selbst, dass er sie vor diesem Übergriff nicht hatte bewahren können. Wenn er sie bloß in seinem Gemach gelassen hätte, anstatt sie in den Turm zu verbannen.
    Vorsichtig, um sie nicht aufzuwecken, streckte er sich neben ihr auf dem Lager aus. Er konnte die Hitze, die von ihrem Körper ausging, spüren, und ihr Duft stieg ihm lockend in die Nase. Er wurde hart und es verlangte ihn so stark nach dieser blonden Heidin, dass er alle Willenskraft aufbringen musste, um nicht über sie herzufallen wie ein Tier. Er vermied es, sie zu berühren, als hätte sie eine ansteckende Krankheit. Er war sich sicher, sobald er sie berühren würde, wäre es um seine Beherrschung g ^kte ulign="eschehen. So hatte er noch auf kein Weib reagiert. Vielleicht war sie eine Hexe und hatte ihn mit einem Zauber belegt. Nein! Sie war zu unschuldig, ohne jegliche weibliche List. Ihre Reaktionen auf ihn waren ganz natürlich gewesen. Sie war keine Verführerin, hatte nicht versucht, ihn zu betören. Oder? Ein kleiner Zweifel blieb tief in ihm verankert.
    Er seufzte. Es würde eine verdammt harte Nacht werden. Aber er konnte dringend etwas Schlaf gebrauchen und so drehte er der blonden Versuchung vorsichtshalber den Rücken zu. Leise Flüche vor sich hin murmelnd glitt er schließlich in einen unruhigen Schlaf.
    *
     
    Ylfa räkelte sich verschlafen, als die Morgensonne sie an der Nase kitzelte. Ihr Verstand war noch vom Schlaf umnebelt. Sie spürte einen dumpfen Schmerz in ihrer Nase und hob eine Hand, um diese vorsichtig zu betasten. Die Nase fühlte sich geschwollen an, dass erklärte auch, warum sie so schlecht Luft bekam. Langsam öffnete sie die Augen. Es fühlte sich an, als hätte sie Blei auf den Lidern. Als sie die Augen endlich geöffnet hatte, war ihr Blick leicht verschwommen und sie blinzelte. Langsam nahmen die Umrisse ihrer Umgebung Form an, doch ihre Augen schmerzten, als hätte sie zu lange in die Sonne geblickt.
    Ein leises Stöhnen entwich ihren Lippen. Sie bemerkte eine Bewegung neben sich und drehte ihren Kopf. Fulk lag neben ihr. Seine harten Gesichtszüge waren im Schlaf gemildert. Er hatte fast etwas Jungenhaftes an sich. Seine dunklen Locken reizten sie, die Hand auszustrecken und sie zu berühren. Nur wenige Wikinger hatten dunkle Haare. Die meisten hatten alle möglichen Schattierungen von Hellblond bis Rot. Als hätte sie sich

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