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Das Herz Der Woelfin

Das Herz Der Woelfin

Titel: Das Herz Der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kammer. Sie sah ihn beim Essen und seufzte erleichtert. Schwarze Schatten lagen unter ihren geröteten Augen. Auch sie schien sich Sorgen gemacht zu sn ge erh&haben und Fulk fühlte eine noch engere Verbundenheit zu seiner Schwester.
    „Oh! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, ob du überhaupt was essen wirst“, sagte sie und trat näher an das breite Bett.
    „Nun ja, ich hatte wirklich keinen Hunger“, antwortete er ehrlich.
    Was hat dies zu ändern vermocht?“
    „Sie ist aufgewacht“, erklärte er. „Nur kurz, aber sie war wach.“
    „Hat sie geredet?“
    Fulk schüttelte den Kopf.
    „Nein, sie hat nur gestöhnt.“
    Gisela schaute auf Ylfa hinab und fühlte ihre Stirn.
    „Das Fieber ist fast weg. Sie scheint es wirklich geschafft zu haben.“ Sie fühlte den Puls und nickte zufrieden. „Wenn sie das nächste Mal aufwacht, versuche sie zum Trinken zu bewegen. Das ist die einzige Gefahr, die ich jetzt noch sehe. Dass sie nicht genug trinkt. Sonst wird alles wieder gut. Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen.“
    Fulk nickte grimmig. Ja, sie waren gerade noch rechtzeitig gekommen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sie wie geplant noch länger weg gewesen wären. Er würde dieser Ogiva am Liebsten eigenhändig den dicken Hals umdrehen. Was hatte dieses Weib sich nur dabei gedacht? Noch hatte Fulk keine Zeit gehabt, die Aufseherin zu befragen. Er hatte ja die ganze Zeit bei Ylfa gewacht. Er würde nach dem Abendmahl zu der sicher verwahrten Bediensteten gehen und ein paar Fragen stellen. Es interessierte ihn brennend, wie es zu dieser unglaublichen Handlung kommen konnte.
    *
     
    „Ich möchte wissen, wie es zu der Misshandlung meiner Leibeigenen gekommen ist“, verkündete Fulk mit mühsam beherrschter Stimme.
    Frau Ogiva hatte eine ungesund blasse Gesichtsfarbe. Ihre Augen waren starr auf den Boden der Halle gerichtet. Sie schien nicht den Mut zu haben, ihren Blick zu erheben, um ihrem Herrn ins Gesicht zu blicken.
    Fulk trommelte mit den Fingern ungeduldig auf den Lehnen seines Stuhls. Er ließ den Blick über die Versammelten schweifen. Noch vor kurzen hatte Ylfa an Frau Ogivas Stelle gestanden, um sich für ihre Taten zu verantworten. Wie viel mutiger und aufrechter seine Wikingerin die Befragung hatte über sich ergehen lassen. Ganz im Gegensatz zu ihrer Peinigerin, die zitternd zwischen zwei Wachen stand und bisher nur unbrauchbares Gestammel von sich gegeben hatte. Langsam riss Fulk der Geduldsfaden.
    „Ich werde dich auspeitschen lassen, Frau, wenn du mir keine Antwort auf meine Frage gibst.“
    Frau Ogiva zuckte zusammen. Sie schluchzte, doch Fulk konnte kein Mitleid mit dieser Frau empfinden, die Ylfa so etwas angetan hatte.
    „Ich … ich habe nur ge-getan, was ich … ich für richtig hielt“, verteidigte sich die beleibte Frau.
    „Du hältst es also für richtig, meine Leibeigene umzubringen? Meinen Besitz?“, brüllte Fulk und lehnte sich bedrohlich in seinem Stuhl vor.
    Frau Ogiva, die gerade in diesem Moment den Mut gefunden hatte, aufzublicken, senkte den Blick schnell wieder. Ihr war klar, dass sie zu weit gegangen war.
    „Ich dachte nicht … ich meine … ich konnte ja nicht ahnen ...“
    „Selbst dann, wenn ich davon absehe, dass du meine Leibeigene zur Bestrafung für was auch immer an den Pfahl gebunden hast ...“, sagte Fulk mit leiser, drohender Stimme. „... ist dir während des Unwetters nicht einmal in den Sinn gekommen, dass es an der Zeit wäre, die Leibeigene zu befreien, um ihre Gesundheit nicht zu gefährden? – Oder willst du mir etwa erklären, dass dir das Unwetter entgangen ist?“
    „Ich … ich habe die Situation wohl ein wenig falsch ...“
    „Ein wenig!?“, unterbrach Fulk brüllend.
    Nur mühsam konnte er sich verkneifen, aufzuspringen und diese Frau mit bloßen Händen zu erwürgen. Er zwang sich, ein paar Mal tief ein und aus zu atmen.
    „Warum?“
    Die Frage hing schwer im Raum und die Anwesenden waren so leise, dass man eine Nadel hätte fallen hören können. Frau Ogiva blieb stumm.
    „Warum wurde meine Leibeigene bestraft? Was hat sie getan, um eine Bestrafung zu verdienen?“
    „Sie … sie war aufsässig und ungehorsam. Die Wachen vermochten kaum, diese – Wilde – zu bändigen“, erklärte Frau Ogiva und ein unverhohlener Hass klang in ihrer Stimme mit. „Und Ihr hattet mir gesagt, ich kann über sie verfügen, Herr“, fügte sie entschuldigend hinzu.
    „Ich sagte, du solltest ihr ein paar leichte Aufgaben zu tun geben

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