Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz der Wueste

Das Herz der Wueste

Titel: Das Herz der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber
Vom Netzwerk:
Matten.
    „Wir können alle aufeinanderlegen, das wäre weicher, aber ich teile sie auch auf, falls dir getrennte Betten lieber sind.“ Gespannt auf ihre Reaktion beobachtete Kamid ihr Gesicht, das vom Lampenschein nur schwach beleuchtet wurde. Würde Jenny so dicht neben ihm liegen wollen?
    Und warum hatte er es überhaupt vorgeschlagen?
    Er wusste es nicht, spürte nur das starke Bedürfnis, sie zu beschützen, und wo könnte sie sicherer sein als in seinen Armen?
    Nicht dass er vorhatte, lange zu schlafen. Sein Plan stand fest, er würde sie von hier wegbringen, Jenny und den Jungen.
    „Gestapelt sind sie wohl bequemer“, entgegnete sie zögernd.
    Kamid musste sich eingestehen, dass er sich noch aus anderen Gründen danach sehnte, sie in den Armen zu halten …
    „Aber?“, fragte er und sah ihr in die Augen.
    Ein scheues Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, und er hatte den Eindruck, dass sie errötete, obwohl er sich bei diesem gedämpften Licht auch täuschen konnte.
    „Meinst du, das wäre eine gute Idee … wir beide so nah …“
    Sie wirkte so verwirrt und auf eine bezaubernde Art unsicher, dass er sie am liebsten auf der Stelle an sich gezogen hätte. Andererseits hätte er die Situation damit noch schwieriger gemacht, als sie ohnehin schon war, und er musste sich auf die Flucht konzentrieren. Wenn er sich ablenken ließ, könnte das verhängnisvolle Folgen haben.
    „Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll“, fuhr sie fort und erwiderte seinen Blick, „aber es ist jetzt fünf Jahre her, seit David gestorben ist. Fünf Jahre, in denen ich mich nicht einmal ansatzweise zu einem Mann hingezogen gefühlt habe.“ Ihre Stimme bebte, aber Jenny straffte die Schultern und fuhr fort. „Lange Zeit habe ich gedacht, nie wieder lieben zu können, und nachdem ich meine Trauer so gut es ging überwunden hatte, blieb die Erkenntnis, dass das, was David und ich miteinander hatten, etwas Besonderes war. Etwas, das sich niemals wiederholen würde. Und nun sitze ich mit einem faszinierenden Mann mitten in der Wüste fest und bin völlig durcheinander.“
    „Warum?“
    „Weil du Gefühle in mir weckst, die ich nie erwartet hätte. Aber du hast mir auch zu verstehen gegeben, dass du an einer Beziehung nicht interessiert bist, und ich weiß nicht, ob ich damit klarkomme. Als ich meinem Mann begegnete, haben wir uns verliebt und bald danach geheiratet. David ist meine einzige Erfahrung, die ich mit Männern gemacht habe, doch ich weiß, dass es mich fast umgebracht hat, als er starb. Jemanden lieben und ihn dann wieder verlieren, das will ich nie wieder. Aber wenn ich mich mit dir einlasse, mich in dich verliebe, dann wird genau das passieren.“
    „Und das sagt die Frau, die die ganze Welt bereist?“, fragte er ungläubig. „Die sich unter primitiven Bedingungen in die unwirtlichsten Gegenden wagt? Die Frau, die die Herausforderung, das Abenteuer liebt und ihren Spaß daran hat? Genau das macht sexuelle Beziehungen aus, sie können Teil deines Lebens sein, es erfüllend und aufregender machen, siehst du das nicht?“
    Sie betrachtete ihn schweigend. „Nein“, sagte sie schließlich. „Oh, ich weiß, dass manche Leute damit kein Problem haben. Meine beste Freundin stürzt sich unbeschwert von einer Liebesbeziehung in die nächste, eben weil sie Abenteuer, Herausforderungen und Spaß haben will, zumindest in ihrem Liebesleben. Sie ist mit ihrer Karriere verheiratet und betrachtet eine Affäre als Entspannung zwischendurch. Aber ich? Für mich würde das im Chaos enden, Kamid.“
    Er streckte die Hand aus und zog Jenny in seine Arme, dicht an seinen starken Körper.
    „Also keine Küsse, versprochen“, sagte er sanft. „Aber leg dich zu mir. Damit ich dich beschützen kann.“
    Kamid führte sie zu den Matten, drückte sie behutsam darauf nieder und kniete vor ihr, um ihr die Sandalen abzustreifen. Dabei strichen seine warmen Hände über ihre Haut, fürsorglich und gleichzeitig so intim, dass Jenny wieder mit wachsendem Verlangen zu kämpfen hatte.
    Doch als sie sich ausstreckte und Kamid sich neben sie legte, fiel ihr Blick auf den schlafenden Jungen, und sie fragte sich unwillkürlich, ob sie ihn zwischen sich nehmen sollten. Nicht, um sich vor ihren eigenen Sehnsüchten zu schützen, sondern um dem Kind Geborgenheit und Sicherheit zu geben.
    „Und Hamid?“, flüsterte sie.
    „Ich passe auf ihn auf, keine Sorge.“
    „Aber du brauchst auch Schlaf“, protestierte sie.
    Er schlang den Arm um ihre

Weitere Kostenlose Bücher