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Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)

Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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nickte, zuckte gleichzeitig die Achseln und zog die Augenbrauen hoch. »Bitte sehr.«
    Val wusste, dass Jennifer Evan anrief. Es war durchaus bemerkenswert, dass er für einen Mann, der gerne gefährlich lebte, nie wirklich zur Stelle war, wenn irgendwas wirklich krachte, und sie fragte sich, ob das Glück oder Feigheit war.
    »Ich erreiche nur seinen Anrufbeantworter«, sagte Jennifer resignierend und hinterließ sowohl im Büro als auch privat eine Nachricht. »Er hat mir gestern versprochen, dass er gleich heute früh losfahren wollte, vielleicht ist er schon unterwegs. Ich ruf noch mal im Hotel an und hinterlasse dort eine weitere Nachricht für ihn«, fügte sie hinzu und tat genau das.
    »Und Sie schicken die Park Ranger zu unseren Zelten, sobald sie ankommen?«, fragte Val Carolyn.
    »Verlassen Sie sich drauf.«
    Verlassen Sie sich drauf , wiederholte Val stumm und genoss den Klang der vier Worte. Heutzutage gab es immer weniger Dinge, auf die man sich verlassen konnte, dachte sie, als sie das Büro verließen und zurück zum Zeltplatz wanderten.
    Nikki kam aus dem Wohn- ins Schlafzimmer, ein flauschiges weißes Badelaken um die Brüste gewickelt, ein kleineres wie ein Turban um ihr nasses Haar. »Habe ich das Telefon klingeln hören, als ich unter der Dusche war?«
    »Das musst du hören«, sagte Kenny aufgeregt und knöpfte den obersten Knopf seines Hemds zu. Selbstgewiss tippte er an das Blechabzeichen an seiner Brust.
    »Erzähl.«
    Er berichtete ihr die Einzelheiten seiner Unterhaltung mit Jennifer. »Ich hab ihr gesagt, dass ich meine Kollegen sofort alarmieren und mich auch persönlich auf die Suche nach Brianne machen würde, obwohl heute mein freier Tag ist.«
    »Du bist so ein guter Mensch.«
    »Zumindest sollte es uns ein paar Stunden Vorsprung verschaffen.«
    »Du siehst so gut aus in deiner neuen Uniform.«
    »Ist sie nicht zu eng?«
    »Nur ein bisschen. Aber es steht dir. Es macht mich schon wieder ganz geil.«
    »Hast du immer noch nicht genug?«
    »Von dir? Nie.«
    »Und was war mit Tyler? Hast du von ihm auch genug bekommen?«
    Nikki winkte abschätzig. »Der brachte es nicht.«
    »Du sahst aber so aus, als hättest du es genossen.«
    »Ich hab es genossen, weil ich wusste, dass du zuguckst.«
    »So wie ich es genießen werde, dass du mir zuguckst«, sagte er und steckte die Waffe des toten Rangers in das Holster, »wenn ich Brianne nach Hause bringe.«
    »Ich dachte, wir erledigen sie zusammen?«, fragte Nikki bemüht beiläufig.
    »Machen wir auch. Nachdem ich die Sache ein bisschen angeheizt habe.«
    Nikki zwang sich zu einem Lächeln und folgte ihm. »Glaubst du, sie ist noch da?« Sie hoffte verzweifelt, dass das Mädchen es irgendwie geschafft hatte, aus dem Wald herauszufinden, denn sie wollte Kenny mit niemandem teilen.
    »Wohin soll sie gegangen sein?«
    Nikki zuckte die Achseln. »Der Name Brianne gefällt mir«, bemerkte sie mit gespielter Gleichgültigkeit. »Vielleicht benutze ich ihn, wenn …«
    »Wenn?«
    »Wenn sie ihn nicht mehr braucht.«
    Er lächelte. »Dann finde ich sie besser mal. In der Zwischenzeit kannst du vielleicht irgendwas gegen den Gestank hier unternehmen. Tyler hatte recht. Er ist wirklich ziemlich übel.«
    »Was soll ich denn machen?«
    »Ich glaube, ich habe im Bad ein Raumdeo gesehen.«
    »Ich hasse das Zeug. Davon muss ich würgen.«
    »Und wenn du schon dabei bist, kannst du auch ein bisschen von dem Blut aufwischen.«
    »Was? Komm schon. Du weißt, dass ich den Teil hasse.«
    »Wir wollen doch nicht, dass Brianne denkt, wir hätten einen unordentlichen Haushalt«, sagte er. »Was würde das für einen Eindruck machen?«
    »Vielleicht solltest du sie einfach vergessen.«
    »Was? Kommt nicht in Frage.«
    »Uns geht die Zeit aus, Kenny. Ganz zu schweigen davon, dass wir fast unser ganzes Geld für die teuren Abendessen im Hotel ausgegeben haben. Was meinst du wohl, wie lange es dauert, bevor die echten Ranger anfangen rumzuschnüffeln?« Sie lächelte bei der Erinnerung daran, wie Kenny in der Uniform des Park Rangers vor der Tür gestanden hatte, den er kurz zuvor ermordet hatte, weil der arme Mann das Pech gehabt hatte, Kennys Weg zu kreuzen, als der die Leichenteile von David Gowan entsorgte.
    »Mach dir keine Sorgen. Wir haben reichlich Zeit.« Er zupfte an dem um ihre Brüste gebundenen Handtuch. »Und jetzt werde ich unser kleines verirrtes Kindchen im Wald finden. Vielleicht könntest du einen deiner Spezialtee-Cocktails mixen, um sie zu

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