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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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siehst also auf die harte Tour, was! Kannst du haben.«
    Sie lag auf dem Boden. Über ihr der Kerl. Der Gestank nach Schweiß und Angst und Erregung drang ihm entgegen.
    MEIN! Wut schwemmte jeden noch halbwegs klaren Gedanken fort. Er stürzte vor, riss den Kerl von ihr herunter, rollte mit ihm durchs Laub, kam auf die Füße. Sein Körper schrie vor Schmerz.
    Der Kerl taumelte langsam auf die Beine. Seine Überraschung wandelte sich in Ärger. »Scheiße, verzieh dich!« Sein Opfer war vergessen.
    Er duckte sich. Ihre Atemzüge waren nur ein Keuchen, viel zu schnell und viel zu flach.
    »Lauf!« Ein Laut, mehr Knurren als Wort. Für eine Sekunde verharrte sie noch wie erstarrt - dann stolperte sie vom Boden hoch und floh.
    »Na komm schon, du Idiot, hol dir deine Abreibung!« Er sprang. Die Hände zu Klauen gekrümmt. Die Lippen in einem Fauchen zurückgezogen. Gemeinsam gingen sie zu Boden. Der Kerl brüllte auf, wehrte sich, trat um sich, versuchte ihn abzuschütteln. Das Herz des Mannes hämmerte.
    Ein Schlag traf seine Schulter. Er knurrte vor Schmerz und Wut. Hieb zurück. Es knackte. Der Mann jaulte. Unvermittelt hing der Geruch nach Blut in der Luft. Er legte ihm die Hände um die Kehle. Seine Eingeweide zogen sich zusammen. Unter seiner Handfläche war der Puls des Kerls. In seinem Oberkiefer wühlte Schmerz. Er beugte sich vor, schob die Hand nach oben, drückte den Kiefer des Mannes zur Seite. Der Kerl wand sich unter ihm. Eine Bewegung. Nur aus dem Augenwinkel. Er drehte den Kopf, nur ein winziges Stück. Zischen. Schmerz, als etwas sein Gesicht traf, sich wie flüssige Lava in seine Augen fraß, sich seinen Rachen hinunterbrannte. Er schrie, hustete, würgte, taumelte hoch und zurück, krallte nach seinen eigenen Augen in dem Versuch, irgendwie der Qual zu begegnen.
    »Das hast du jetzt davon!« Direkt neben ihm. Etwas traf seinen Rücken, warf ihn auf die Knie. Im letzten Moment gelang es ihm, sich abzufangen. Seine Augen standen in Flammen. Sein Gesicht brannte. Alles war nur noch grellweiße Qual und sengende Schwärze. Er konnte nicht atmen. Ein Schlag gegen die Schläfe. Der Knochen knirschte. Er fiel, rollte sich ungeschickt über die Schulter. Schaffte es beinah, hochzukommen. Ein Tritt gegen das verletzte Bein. Wieder ein Tritt, diesmal die Rippen. Stechender Schmerz grub sich in seine Seite. Er krümmte sich. Hustete, rang nach Luft. Mehr Tritte, mehr Schläge. Erneut versuchte er hochzukommen, schaffte es nicht. Zu langsam! Zu schwach! Falsch! So falsch! Die Qual in seinen Augen machte ihn blind, orientierungslos.
    »Dir werd ich's zeigen!« Ein neuerlicher Tritt. Wieder die Rippen. Ein Schlag unter den Kiefer. Seine Zähne krachten aufeinander. Sein Kopf flog nach hinten. Schmerz bohrte sich in sein Genick, den Nacken hinauf. Er stürzte auf die Seite, keuchte hilflos, seine Glieder für Sekunden taub, gelähmt.
    Ein Schrei, hoch und schrill. Verblüfftes Grunzen. Dumpfe Schläge. Er kam auf Hände und Knie, irgendwie. Schaffte es nicht auf die Beine, fiel zurück ins Laub. Dann eine Hand an seinem Arm. Zerren.
    »Kommen Sie! Schnell! Bitte, schnell!« Sie!
    Sosehr er auch aufstehen wollte, er schaffte es nur bis auf die Knie. Die Qual in seinen Augen fraß sich immer tiefer. Stiche in seinem Nacken, den Schädel hinauf. Die Finger kribbelten. Mit einem frustrierten Laut schob sie sich unter seinen Arm, zog ihn hoch. Blind taumelte er neben ihr her. Die Lider zusammengepresst, eine Hand darüber, keuchend. Seine Knie knickten immer wieder ein. Er spürte ihren Arm um seinen Rücken, ihre Hand auf seiner anderen Seite. Ihr Hals war ganz nah an seinem Gesicht. In seinem Oberkiefer pochte es. Sie stolperte, fielen gemeinsam auf die Knie. Er krümmte sich vornüber, beide Hände tonn Gesicht. Ein Stöhnen war in seiner Kehle.
    »Leise! Bitte, leise!«, flehte sie atemlos neben ihm. Gehorsam biss er die Zähne zusammen, lauschte mit ihr. Da waren Flüche und Schritte, kamen näher, näher. Sie hielt die Luft an, die Hand vor den Mund gepresst. Abermals ein Fluch. Dann änderten die Schritte ihre Richtung, entfernten sich. Eine Autotür knallte, ein Motor sprang an, sein Grollen wurde schwächer, verstummte. Sie stieß die Luft aus.
    Ihre Hand legte sich auf seinen Arm. Er zuckte zurück, stöhnte unter der hastigen Bewegung.
    »Ich wollte Hilfe rufen, aber mein Handy ... der Akku ... Es tut mir so leid. Lassen Sie mich sehen. Ich tue Ihnen nicht weh.« Behutsam hob sie sein Kinn, zog seine Hand

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