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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Sie sich halten können, falls ...«
    ... sie sein Gewicht nicht allein schaffte.
    Er brachte ein Nicken zustande. Und versteifte sich Sekunden, als Schmerz durch seinen Nacken fuhr. Es brauchte zwei Atemzüge, bis er es wagte, die Schultern wieder sinken zu lassen. Tritt um Tritt mühten sie sich die Treppe hinauf. Er umklammerte den Handlauf mit aller Kraft. Am Ende keuchten sie beide. Ihr Geruch war kaum noch zu ertragen. Sie stand dicht bei ihm, zu dicht.
    »Der Flur hier oben ist ein bisschen eng.«
    Aha. Das Wissen machte es nicht besser.
    »Nur noch ein paar Schritte ...« Wieder dieses behutsame Dirigieren. Das Geräusch einer Türklinke, das einer Tür, die aufschwang. »So, hier. Setzen Sie sich.«
    Sie drückte sich an ihm vorbei, um ihm zu helfen. Scharf sog er die Luft ein, während er auf etwas Hartes mit Plüschüberzug sank. Seine Eingeweide verkrampften sich. Er musste sie nur packen. Nur packen ... Sie bewegte sich um ihn herum, brachte ein wenig mehr Abstand zwischen sie. Ganz langsam schaffte er es, die Hand zu öffnen. »Ich bin gleich wieder da.« Ihre Schritte entfernten sich hastigt polterten die Treppe hinunter. Im Erdgeschoss schlugen Schranktüren.
    »Nein, verschwinde, Houdini.« Er saß einfach nur im Dunkeln. Dann kam sie zurück. In der Tür zögerte sie.
    »Wenn ich das Pfefferspray abwaschen will, muss ich Licht anmachen. Und wir müssen Ihre Augen spülen ...«
    »Nein ...« Die Augen zu öffnen, wäre blanke Agonie - und im Licht jenseits des Erträglichen.
    »Bitte, es geht nicht anders. Ich ... warten Sie.«
    Rascheln und Bewegung, ein leises Knarschen, dann hohes Quietschen. Einmal. Zweimal. Ein dumpfer Laut, Klirren. »Ich habe zwei Birnen aus der Deckenleuchte gedreht, damit es nicht mehr ganz so hell ist. Aber eine muss drinbleiben. Ein bisschen Licht brauche ich. Okay!«
    Die Angst vor der Qual trocknete seinen Mund aus. Seine Atemzüge waren nur noch Keuchen.
    »Okay? Danach und es bestimmt besser werden ...«
    «Okay.« Irgendwie brachte er das Wort hervor. Es klackte und wieder krallte sich Helligkeit in seine Augen. Stöhnend wandte er den Kopf ab.
    Sie trat vor ihn, verdeckte ein wenig das Licht. Der Schmerz in seinem Kiefer verstärkte sich erneut.
    »Können Sie sich ein Stück zur Seite beugen ... Hier ...«
    Behutsam ergriff sie seine Hände und führte sie zu etwas Kaltem, Hartem. »Halten Sie sich am Waschbecken fest und lehnen Sie sich drüber. Man soll die Augen unter fließendem Wasser spülen. - Geht es?« Abermals fasste sie zu und half ihm zu tun, was sie gesagt hatte. Er zitterte am ganzen Körper. Und es wurde noch schlimmer, als sie ganz dicht neben ihn trat und sich über ihn beugte. Seine Rippen protestierten. Wasser rauschte. »Vorsicht jetzt ...«
    Kälte traf sein Gesicht. Er zuckte unwillkürlich zurück, stieß mit dem Kopf gegen sie. Ihre Fingerspitzen berührten sein eines Auge, zogen behutsam die Lidränder auseinander. Weiß glühende Agonie. Er riss den Kopf zurück, konnte ihr aber nicht entgehen. Mit ihrer Hüfte an seinem Hinterkopf und ihrem Ellbogen an seiner Schläfe blockierte sie ihn äußerst wirkungsvoll. Kaltes Wasser rann zwischen seine Lider. Er keuchte, umkrallte den Waschbeckenrand. Mehr Wasser. Immer mehr. Ein hohes, pfeifendes Winseln kam aus seiner Kehle. Irgendwann: das andere Auge. Sie zwang seine Lider auseinander. Er zuckte mit dem Kopf zurück, wimmerte. Ihr Ellbogen drückte fester gegen seine Schläfe. Wieder kaltes Wasser. Hilflos fletschte er die Zähne.
    »Ganz ruhig. Es ist in Ordnung. Gleich vorbei.« Sie sprach mit ihm wie mit einem verletzten, verängstigten Tier. Vielleicht war er das auch. Obwohl er bezweifelte, dass Tiere darum beteten, es möge bald vorbei sein. Endlich ließ sie von ihm ab. Das Wasserrauschen endete. Er presste die Lider wieder aufeinander und sackte regelrecht über dem Waschbecken zusammen. Doch schon nach einem Moment hob sie seinen Kopf erneut sanft an. Wasser rann über seine Wangen.
    »Es tut mir leid. Wir sind noch nicht fertig.«
    »Nein! Nicht mehr ...« Er würde die Prozedur nicht noch ein mal ertragen können. Am liebsten hätte er sich in eine Ecke verkrochen.
    »Ich will Ihnen nur noch das Gesicht waschen. Es dauert nicht lang. Ganz ruhig.«

    Etwas berührte seine Stirn, seine Wangen, Nase und Kinn, den Hals hinab. Im ersten Moment versuchte er wieder auszuweichen. Diesmal legte sie nur die Hand an seinen Hinterkopf. Er ließ es über sich ergehen, dass sie ihm das Gesicht

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