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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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antreten. «
    Genau das, was er sich von Anfang an geweigert hatte zu tun. Und das Schlimmste daran war: Es brachte ihn in Neals Nähe und machte sie obendrein zu Konkurrenten. Denn auch wenn Neal der Kapitän der Fechtmannschaft war und ihr ungeschlagener Champion - Julien war besser. Was der Coach wusste.
    »Verpasse ich einen Wertkampf ohne guten Grund, ist der Deal hinfällig und Arrons zeigt mich obendrein noch an.« Er fluchte unterdrückt. Dann sah er mich an.
    »Trainingsbeginn ist für mich in der Woche nach Halloween.«
    »Und du konntest nicht ...« Ich machte eine vage Geste. Sichtlich frustriert ließ er den Kopf gegen die Wand fallen. »Nein. Arrons hat das Ganze zusammen mit dem Coach ausgeheckt. Wenn ich jetzt an der Schule bleiben, aber nicht bei den Fechtern auftauchen würde ...«
    Bedeutungsvoll hob er die Schultern. »Über kurz oder lang hätte der Coach bei Arrons Fragen gestellt.« Er sah mich unter dem Rand seiner Brille hinweg an. »Es hätte nicht funktioniert. - So mache ich gute Miene zu ihrem Spiel und muss mir dann eben etwas einfallen lassen, wenn es konkret wird und ein Wettkampf ansteht. Das ist die einfachere Variante.« Für ihn ungewohnt schwerfällig Stieß
    er sich von der Wand ab. »Komm, lass uns in Mathe gehen. Ich muss Mrs Jekens noch beweisen, dass ihre Gleichung von gestern mit realen Zahlen nicht lösbar ist.«
    Ich verdrehte die Augen, während er mir den Arm um die Schultern legte. Wenn einer das konnte, dann Julien. Ich - für die es kein grausigeres Unterrichtsfach gab - war mit einem Mathegenie zusammen.
    Vielleicht hätte er das mit dem Beweis besser lassen sollen. Am Ende der Stunde verkündete Mrs Jekens nämlich, dass sie am folgenden Tag einen etwas umfangreicheren Test zu schreiben gedachte. Und ich konnte mir gut vorstellen, worauf dieser Entschluss zurückzuführen war. Damit war mein Nachmittag und Abend gelaufen: Ich würde Mathe büffeln! Das einzig Positive daran war, dass ich es zusammen mit Julien tun würde.
    Er war ihr gefolgt. Seit der Wind ihm ihren Geruch zugetragen hatte. Langsam. Ein Stück hinter ihr. Von Baum
    zu
    Baum.
    Verborgen
    in
    der
    Schwärze
    dazwischen. Nahe genug, um ihre Schritte zu hören, ihre Atemzüge. Lautlos. Nur einmal hatte er ein Tier aufgeschreckt. Seine Eingeweide brannten. Als ein Auto stoppte, blieb er stehen, verlagerte sein Gewicht auf das gesunde Bein. Lauschte.
    »Soll ich Sie ein Stück mitnehmen, Miss?« Die Stimme eines Mannes. Jung. Das Gedudel von Musik.
    »Ist nicht nötig. Ich hab's nicht mehr weit. Aber trotzdem danke.« Das Geräusch des Motors schluckte ihre Schritte.
    Er stieß sich von dem Baum ab, folgte ihr weiter.
    »Ich bring Sie gerne nach Hause. Es macht mir absolut nichts aus.« Der Wagen brummte auf gleicher Höhe mit ihr.
    »Wie gesagt: Danke für das nette Angebot, aber es ist absolut nicht nötig.«
    »Sicher?«
    Plötzlich
    knirschten
    ihre
    Schritte
    auf
    dem
    Schotterrand. »Absolut! Danke!«
    Mein! Er hörte das Beben in ihrer Stimme. Schneller!
    »Komm schon! Steig ein!« »Nein danke!«
    Der Motor heulte auf. Jäh verstummten ihre Schritte.
    »Zier dich nicht so. Komm schon! Steig ein! Lass uns ein bisschen Spaß haben!«
    MEIN! Er knurrte, lief schneller, der Schmerz in seinem Bein wuchs zu glühenden Klauen. Er ignorierte ihn. Ein Scharren, Aufkeuchen, panische Schritte, das Knacken und Krachen von Ästen. Sie floh in den Wald. Abermals
    heulte
    der
    Motor
    des
    Wagens
    auf.
    Scheinwerfer strichen in einem Bogen über die Bäume. Räder knirschten auf Schotter. Der Kerl brüllte etwas. Zweige brachen.
    Er hörte ihre Schritte im Laub. Ihre hastigen Atemzüge. Sie stolperte, fing sich im letzten Moment, rannte weiter, brach wie ein verängstigtes Tier durchs Unterholz. Der Kerl war hinter ihr. Viel zu nah!
    Schneller!
    Fast
    hätte
    sein
    Bein
    unter
    ihm
    nachgegeben.
    Er hörte sie wieder stolpern, stürzen diesmal; wie sie versuchte hochzukommen. Das Krachen, als der Kerl sie zu Boden riss. Laub raschelte. Sein Grunzen, Fluchen.
    »Nein! Lassen Sie muh! Verschwinden Sie!« Ihre Stimme. Schmerzhaft schrill, wütend. Rascheln und Knacken. Ein dumpfer Laut.
    »Kleines Miststück - Zier dich nicht so. Du willst es doch auch.« Das Ratschen eines Reißverschlusses. Stoff riss.
    »Nein!« Immer wieder. »Nein, bitte nicht!« Hoch und schluchzend. »Nein!«
    »Lass uns ein bisschen Spaß haben.«
    »Nein!« Gellend diesmal.
    Wieder ein Fluch. Ein Schrei, der zu einem Wimmern wurde.
    »Du

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