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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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allein.«
    Mühsam hinkte er aus dem dunklen Raum in den hellen Flur. Erst als er merkte, dass sie ihm nicht folgte, entspannte er sich ein wenig. Irgendwie schaffte er es in ihr Bett zurück. Er zog die Decke über die Schultern, rollte sich auf die Seite, kauerte sich zusammen, soweit seine geschundenen Glieder das erlaubten. Sein Kiefer, seine Eingeweide standen in Flammen. Wenn sie geahnt hätte ... Er war ihr gefolgt. Den ganzen Weg vom Rummel. Ohne zu wissen warum. Getrieben, angelockt ... ihr Geruch, ihr Blut. Er presste die Arme gegen den Bauch, kämpfte das Feuer in seinem Innern nieder. Nur ein Zittern blieb. Das war krank. Krank! Er war genauso ein kranker Bastard wie der andere Kerl. Nein! Schlimmer! Weil es sich richtig anfühlte.
    Und jetzt war sie im Nebenzimmer. Nur ein paar Schritte entfernt. Sie würde niemals erwarten, dass ... dass ... Cathérine! Er hatte schon einmal dabei versagt, sie zu beschütten. Wenigstens vor sich selbst musste es ihm gelingen. Mit einem Knurren, das zugleich ein Stöhnen war, schlug er sich die Zähne ins Handgelenk. Sein Blut schmeckte dunkel und herb. Jeder Schluck fachte das Feuer in seinen Adern weiter an - und linderte es auf unerklärliche Weise zugleich. Er hätte alles dafür gegeben, diese entsetzliche kranke Gier loszuwerden. Alles!
    Er trank, bis sein Herzschlag schmerzhaft wurde, leckte die Wunden, damit sie sich schlossen. Ihm war schwindlig. So viel hatte er noch nie genommen. Hinter seinen Lidern tanzten Schlieren und Punkte. Aber vielleicht ... Sein Kopf fiel auf das Kissen ... Vielleicht ... Er hatte das Bewusstsein verloren, ehe er den Gedanken zu Ende führen konnte.
    Der Geruch von Blut weckte ihn. Im ersten Moment benommen und orientierungslos öffnete er die Augen. Licht fraß sich qualvoll durch sie hindurch in seinen Schädel. Stöhnend presste er die Lider hastig wieder aufeinander. Mit dem Schmerz kam die Erinnerung zurück. Cathérine!
    Der Kerl, der ... Er war in ihrem Haus ... Was ...?
    »Gott sei Dank, Sie sind wach, Ben.«
    Ben? Das war nicht sein Name. Sein Name war ... war ... Der Gedanke war fort, ehe er ihn fassen konnte. Frustriert rieb er sich die Stirn. So war es immer. Jedes Mal. Jedes verdammte Mal. Steif und mühsam setzte er sich auf, vorsichtig darauf bedacht, keine zu hastigen Bewegungen zu machen.
    »Es tut mir so leid. Ich habe verschlafen. Erst heute Mittag, als Freunde angerufen haben, mit denen ich eigentlich zum Frühstück verabredet war, bin ich aufgewacht. Und als ich Sie wecken wollte, da ... Ich habe Sie nicht wach bekommen. Sie haben überhaupt nicht reagiert und den ganzen Tag beinah vollkommen reglos dagelegen. Nur als die Sonne aufs Bett fiel, da sind Sie unruhig geworden. Erst als ich das Rollo heruntergezogen habe, da ... Ich hatte Angst ... Sie ... Sie ... Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    Er erinnerte sich ... sie in der Nähe gespürt zu haben; ein paarmal. Dass er versucht hatte der Sonne zu entkommen, die irgendwann durch das Dachfenster gefallen war. Sein Stöhnen hatte sie herbeigerufen und sie hatte das Rollo geschlossen ... Moment! Den ganzen Tag? Sollte das heißen ...? Natürlich. Gewöhnlich versuchte er das Sonnenlicht zu meiden. Es brannte auf seiner Haut und in den Augen, ließ sie tränen. Bei Tag war
    er
    matt,
    geradezu
    lethargisch.
    Und
    damit
    beängstigend hilflos. Deshalb hatte er auch vor Sonnenaufgang fort sein wollen. Aber dass er regelrecht bewusstlos gewesen war ... So schlimm war es noch nie gewesen. Großer Gott, er hatte tatsächlich den ganzen Tag hier verbracht.
    Sie beugte sich über ihn. Unwillkürlich fuhr er zurück. Schmerz schoss von seinem Nacken in seinen Schädel und seinen Rücken hinab. Seine Rippen erinnerten ihn nachdrücklich daran, dass einige von ihnen gebrochen waren.
    »Lassen Sie mich nach Ihren Augen sehen.« Das Bett senkte sich neben ihm. Ihre Hand berührte sein Gesicht.
    »Nein.« Hastig fasste er zu, schob sie behutsam zurück. Unter seinen Fingern spürte er ihren Puls. Das Pochen in seinem Kiefer nahm den Rhythmus auf. Er ließ sie los, senkte den Kopf und hob ganz langsam die Lider. Wie zuvor krallte Schmerz sich in seine Augen - doch bei Weitem nicht mehr so quälend wie am Abend. Wenn er sie nur einen winzigen Spaltbreit öffnete, war es gerade noch erträglich und er konnte zumindest Umrisse und Bewegungen erkennen.
    »Ist es etwas besser?« Sie saß neben ihm auf dem Bettrand und beugte sich gerade ein wenig weiter vor in dem Versuch, ihm ins

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