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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Julien, der von Mr Barrings nachträglich dazu verdonnert worden war. Als Ersatz für Mike, dem ein Aufschlag beim Volleyball das Handgelenk gebrochen hatte. Juliens Aufschlag, um genau zu sein. Und auch wenn sein Gips Anfang dieser Woche runtergekommen war, fiel Mike natürlich immer noch aus, was das Heben und Tragen von schweren Sachen anging, sodass Julien nach wie vor keine Chance hatte, sich aus der ganzen Geschichte herauszuwinden. Auch wenn ich bezweifelte, dass er das überhaupt versuchen würde. Immerhin hatte er, während ich im Krankenhaus lag, alles darangesetzt, seinen Stundenplan meinem so weit wie möglich anzupassen, damit er auch wirklich auf mich aufpassen konnte.
    »Das Ganze ist aber ziemlich kurzfristig, oder? Steht denn schon fest, ab wann ...« Ich hielt mitten im Satz inne. War das Beth, die da von den Fahrradständern her auf uns zukam und gerade etwas, das verdächtig nach einer Luftpumpe aussah, in ihre Tasche stopfte? Ich kniff die Augen zusammen. Tatsächlich! Sichtlich außer Atem und zerzaust, aber eindeutig Beth, eigentlich Elizabeth Ellers, und wie immer vom Kajal über den Lippenstift, die Bluse und den Rock bis zu den halbhohen Schnürstiefeln ganz in Schwarz. Auch Julien blickte ihr jetzt entgegen und Neal und Tyler hatten sich ebenfalls zu ihr umgedreht. Sie waren offenbar genauso verblüfft wie ich, denn gewöhnlich fuhr Beth einen Käfer, der vermutlich doppelt so alt war wie sie selbst.
    »Was hast du mit deinem Käfer gemacht?«,
    erkundigte ich mich erstaunt, als sie uns erreichte.
    »Nichts.« Elend sah sie mich an. »Zumindest nichts, von dem ich wüsste. Als ich gestern Abend nach meiner Schicht im Ruthvens heimwollte, ist er nicht mehr angesprungen. Richard hat mich gefahren, sonst hätte ich laufen müssen.« Sie wandte sich den Jungs zu. »Ihr versteht doch was von Autos. Ich brauche eure Hilfe. - Er macht nur noch >klick<.«
    »Klick? « , wiederholten alle drei unisono. Ich verbiss mir ein Grinsen.
    »Ja, >klick<. - Was kann das sein?« Hoffnungsvoll sah sie von einem zum anderen.
    Tyler rieb sich den Nacken. »Der Grund für dein
    >Klick< kann alles Mögliche sein.«
    »Klingt für mich nach der Zündung«, mutmaßte Neal.
    »Und er springt überhaupt nicht mehr an? Macht er denn sonst noch irgendetwas? Irgendwelche Geräusche?«
    Unglücklich schüttelte Beth den Kopf und begann haarklein zu schildern, was ihr Käfer noch tat oder nicht mehr tat, während wir zur Montgomery hinübergingen. Die Theorie: »Vielleicht ist es ja nur die Batterie«, wurde sowohl von Tyler als auch Julien geäußert - jedoch beide Male verworfen, da Beth beteuerte, ihre Batterie sei noch kein halbes Jahr alt und sie habe das Licht ganz bestimmt nicht versehentlich brennen lassen. Sie unterbrachen ihre Fachsimpelei und Ferndiagnosen gerade lange genug, um Susan, die auf den letzten Metern vor der Treppe zum Schulgebäude auf uns wartete, mit einem mehrstimmigen »Hi!« zu begrüßen. Mike war nirgends zu entdecken.
    »Wo hast du deinen Bruder gelassen?« Erst seit sie Julien als meinen Freund akzeptiert hatte und - zusammen mit den anderen - bereit war, ihn in unserer Clique zu dulden, begann sich der Riss, den unsere Freundschaft zuvor durch ihre Ablehnung bekommen hatte, wieder zu schließen.
    »Zu Hause. Krank. Wahrscheinlich eine MagenDarm-Grippe. Zumindest hat er die ganze Nacht dem Toilettenschüssel-Gott gehuldigt. Und jetzt ist er kurz davor, zu sterben.« Sie strich sich eine Strähne ihres dunklen
    Haares
    zurück,
    die
    sich
    aus
    ihrem
    Pferdeschwanz gelöst hatte. »Jungs sind ja solche Babys!« Den letzten Satz sagte sie laut genug, dass ihn jeder in unserer Umgebung hören konnte. Hinter uns erklang ein leises Schnauben.
    Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Julien Beth, Neal und Tyler sich selbst überlassen und zu mir und Susan aufgeschlossen hatte. Susan zwinkerte mir zu, doch dann stockte sie auf der Hälfte der Treppe zum Haupteingang mitten im Schritt.
    »Was macht denn die Polizei hier?« Neugierig verrenkte sie sich den Hals, um einen Blick auf den weiß-silbernen Wagen zu werfen, der von hier aus gut sichtbar auf dem Lehrerparkplatz stand. Wir waren nicht die Einzigen, die langsamer gingen - oder sogar stehen blieben.
    »Meinst du, sie haben es rausgekriegt?«, fragte ich halblaut und sah zu Neal zurück.
    »Was?«
    »Die Sache mit dem Virus ....
    Schlagartig wurde er blass. Er und Ron hatten vor einiger Zeit einen Computervirus zusammengebastelt und

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