Das Herz des Eisplaneten
zu identifizieren begonnen hatte. Auf seinem Namensschild stand O'SHAY.
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14. KAPITEL
Die Raupe holperte die Flußböschung hinunter und fuhr in die Baumgruppe hinein, sicher und langsam – allerdings viel zu langsam für Diego. Was war, wenn jemand sie erwischen und versuchen sollte, sie zurückzubringen? Was würde dann mit ihnen geschehen? Würde man Papi dann vom Planeten schaffen? Würde man sie voneinander trennen? Würde man ihn wegen Diebstahls der Raupe vor Gericht stellen?
Stunden schienen zu vergehen, während das Fahrzeug langsam aber beharrlich kleine Hügel nahm und durch Furten und schmelzenden Schnee fuhr, der dem Fluß entgegenströmte.
Die Raupe hatte auch kein Dach, weshalb der außergewöhnlich heiße Tag der reinste Segen war, sonst wären sie vielleicht alle erfroren. Diegos Vater lag schlaff gegen Steve gelehnt da, der ihn festhalten mußte, damit er nicht aus dem Fahrzeug stürzte.
Selbst die Raupe hatte Schwierigkeiten mit dem matschigen, eisigen Gelände. Diego lenkte sie einen Hügel hinauf und auf der anderen Seite wieder herunter, da rutschte das Fahrzeug seitlich in einen Graben ab.
»Versuch, es in Bewegung zu halten!« rief Steve. »Vorwärtsgang, Rückwärtsgang, Vorwärtsgang, Rückwärtsgang! Bis es sich selbst freigegraben hat.«
Doch der Kettenantrieb fand keinen Halt. Diego legte den Leerlauf ein und kletterte hinunter, um sich die Sache genauer anzuschauen. In diesem Augenblick hörte er das Geräusch jenseits der Baumgruppe und merkte, daß sie nicht die einzigen waren, die in Schwierigkeiten steckten.
Er bedeutete Steve mit einem Handzeichen, wohin er gehen wollte, dann stapfte er durch den Schlamm, bis er den Waldrand erreicht hatte. Die schneebedeckte Straße, die die Schnokel bis dahin so unbekümmert benutzt hatten, war inzwischen durch einen dreißig Zentimeter breiten Spalt vom Ufer getrennt. Ein Soldat winkte mit
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seinem Parka, um den nahenden Verkehr daran zu hindern, sich zu den zwanzig, dreißig Fahrzeugen zu gesellen, die wie verrückt über die Reste dessen glitten, was von dem einstmals zugefrorenen Fluß noch übrig war. Unter den Schnokeln und den Stiefeln ihrer Fahrer gähnten riesige, dampfende Risse, und immer mehr Eisschollen brachen ab, um im blauschwarzen Wasser davonzutreiben.
Diego sah mit an, wie ein Eis brach und ein Schnokel abrutschte, sein Eisfloß aus dem Gleichgewicht brachte und zusammen mit einem der Männer langsam in den Fluß abglitt.
Angesichts dieser neuen, unverhofften Katastrophe stieß Diego ein Stöhnen aus, rannte zur Raupe zurück, wo Steve unter Francisco hervorschlüpfte und den Sicherheitsgurt um den schlaffen Körper legte.
»Was, zum Teufel, ist da drüben los?« fragte Steve, als er auf Diego zuraste.
»Das Eis bricht, und da treiben Leute auf den Schollen«, teilte Diego ihm mit und zeigte in Richtung Fluß. »Sie brauchen Hilfe. Wir müssen sofort das Dorf verständigen.«
Doch Steve wollte sich erst selbst davon überzeugen und rannte an Diego vorbei durch das Gestrüpp. Der Junge folgte ihm verunsichert, ob er seinen Vater allein zurücklassen sollte.
Auf dem brechenden Eis lagen inzwischen etwa ein halbes Dutzend Leute auf dem Bauch und bildeten eine Menschenkette, um nach dem Mann zu angeln, der in den Fluß gestürzt war.
Steve musterte das Geschehen nur kurz, dann packte er Diegos Schulter. »Bring deinen Vater so schnell es geht ins Dorf, Diego, und sag ihnen, sie sollen Hilfe schicken. Ich werde hier mit anpacken.«
»Aber die Raupe steckt doch fest«, wandte Diego ein.
»Kümmere dich drum«, befahl Steve im gleichen barschen Tonfall, in dem Diego ihn auch mit dem Bordpersonal hatte sprechen hören.
Diego sah ihn wütend an. Als Steve seine Miene bemerkte, fügte er hinzu: »Das ist unsere Expeditionsmannschaft da unten. Siehst du den? Den großen Burschen mit dem roten Halstuch? Das ist Sandoz Rowdybush. Und ich glaube, der Typ auf dem Eis ist Chas Collar.
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Dein Vater und ich arbeiten schon seit zehn Jahren mit ihnen zusammen. Da werde ich sie jetzt nicht im Stich lassen.«
»Nein, aber Papi läßt du im Stich!«
Steve atmete tief durch. »Dein Vater hat schließlich noch dich. Geh zurück zur Raupe. Wenn du sie nicht frei bekommst, bleib bei deinem Vater, bis ich zu dir kommen kann. Solltest du es ins Dorf schaffen, sag ihnen, daß wir so viel Hilfe brauchen, wie sie nur aufbieten können.«
Diego war zwar noch nicht völlig besänftigt, doch es blieb ihm nichts anderes
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