Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
und packte ihn am Hemd, so dass er sich umdrehen musste. Dann musterte sie ihn ernst und stocherte mit dem Zeigefinger an seine Brust.
    »Das wirst du wohl tun«, entschied sie auf seine letzte Erklärung bezogen. »Es ist schon schlimm genug, dass ich in meiner Hochzeitsnacht keine Jungfrau mehr sein werde, obwohl ich das immer vorgehabt habe. Ich will keinen dicken Bauch an meinem Hochzeitstag haben.«
    »Dagegen kann man schließlich das ein oder andere unternehmen.«
    Sie winkte ab. »So wie jetzt gerade?« Sie pustete verächtlich. »Schon drei Mal haben wir nicht verhütet, weil es, wann immer sich unsere Lippen berühren, bei keinem von uns mehr eine funktionierende Gehirnzelle gibt. Das heißt also, es wird nichts anderes geben als keusches Küsschen auf die Wange abends an der Tür«, sagte sie und stieß ihm erneut den Finger in die Brust. »Sonst sehen wir uns besser erst am Mittsommertag wieder. Ich will nicht schwanger sein, wenn ich heirate.«

KAPITEL 23
    V ater Daar erklärte ihr, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Hochzeit im vierten Monat schwanger sein würde. Grace hatte es nicht geschafft, den Mut aufzubringen, um den alten Priester zu besuchen. Also hatte sich der alte Mann am siebten Tag nach ihrem Abenteuer in den Bergen entschlossen, sie zu besuchen. Und das Erste, was er fragte, war, wie es ihr und dem Baby in ihrem Bauch gehen würde.
    Grace brach in Tränen aus.
    Jetzt saß sie ihm am Küchentisch gegenüber und war am Fuße ihrer letzten Schachtel Papiertaschentücher angekommen.
    »Aber ich bitte dich, Mädchen, so schlimm ist das doch auch wieder nicht«, sagte er und beäugte sie unbehaglich, wie es die meisten Männer in der Nähe weinender Frauen tun. »Es ist doch eine wunderbare Sache, MacKeages Kind zu bekommen.«
    »Ich will aber kein Baby. Ich habe das letzte noch nicht überwunden.«
    Das hatte sie tatsächlich nicht. Zwei Tage lang hatte sie sich zwingen müssen, dem Haus von MacBain fernzubleiben, um ihm Zeit zu geben, sich mit seinem Sohn anzufreunden. Das waren die längsten zwei Tage ihres Lebens gewesen, und beide hatte sie damit verbracht, sich die Augen auszuweinen. Am dritten Tag hielt sie es nicht mehr aus und hatte schon um sechs Uhr morgens bei den Bigelows an die Tür geklopft.
    Michael hatte sie wahrscheinlich vom oberen Fenster aus schon gesehen, denn er begrüßte sie mit dem Baby auf den Armen und gab es ihr ohne ein weiteres Wort. Dann hatte
er sich wieder ins Bett verzogen und hatte es ihr überlassen, den Kleinen zu füttern, zu wickeln und ihn ein paar Mal zum Lächeln zu bringen.
    In den vergangenen vier Tagen war sie noch sechs Mal dort gewesen. Bei jedem Besuch hatte sie die Ausrede gehabt, noch irgendeinen vergessenen Gegenstand für das Baby zu bringen. Doch inzwischen gab es nur noch ein Paar Socken und eine Mütze, und Grace überlegte, ob sie nicht die Socken einzeln hinbringen sollte und dabei behaupten, sie hätten getrennt irgendwo in einer Ritze des Sofas gesteckt.
    »Ich bin überrascht, dass du mich nicht aufgesucht hast«, sagte Daar nun und rührte die Marshmallows in seiner Tasse mit heißem Kakao um.
    Grace putzte sich die Nase und warf das Papiertaschentuch zerknüllt in Richtung Mülleimer, den sie aber, wie so oft, verfehlte. »Sie haben auf mich gewartet?«, fragte sie, legte die Hände um ihre eigene Kakaotasse und beobachtete angestrengt die Marshmallows beim Schmelzen.
    »Ich hatte angenommen, dass ein Mensch mit einem Verstand wie dem deinen Klarheit haben wollte.«
    Sie blinzelte ihn an. »Mein Verstand?«
    »Du bist Wissenschaftlerin, Mädchen. Oder hast du das schon vergessen?«
    »Ich habe mich auf jeden Fall in letzter Zeit nicht als Wissenschaftlerin gefühlt«, sagte sie und seufzte. »Seit ich in Pine Creek bin, scheine ich nur noch meine rechte Gehirnhälfte zu benutzen.«
    »Du hast alles richtig gemacht, Grace«, sagte er sanft und warf ihr ein warmes Lächeln zu. »Marys Kind gehört zu seinem Vater.«
    »Es fühlt sich für mich aber nicht richtig an.«
    »Die Zeit wird dir helfen. Und deine neue Tochter auch.«
    Grace setzte sich ein wenig gerader auf und richtete ihren
Blick auf Daars funkelnde Augen. Ihre Hand legte sich auf ihren Bauch. »Meine Tochter?«, wiederholte sie.
    »Ja«, sagte er, »die erste von vielen.«
    Sie musterte ihn misstrauisch. »Wie viele genau?«
    »Wenigstens sieben. Danach ist es eure Sache«, sagte er, zuckte mit den Schultern und trank noch einen Schluck von seinem Kakao.
    »Sieben«,

Weitere Kostenlose Bücher