Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)
schienen jetzt Tausende von verärgerten Bienen zu schwirren. »Sie werden das Wettrennen gewinnen, und wir werden leer ausgehen.«
Er kam näher und streckte flehentlich eine Hand aus. »Wir haben doch immer noch die Weltraumfähren, Grace. Auf die können wir uns konzentrieren. AeroSaqii wird mit uns zusammenarbeiten, um sie zu bauen.«
Grace war sprachlos vor Zorn, drehte Jonathan den Rücken zu und machte sich daran, das Feuer im Kamin anzuzünden. Das Experiment zum Ionenantrieb war ihres gewesen, sie hatte es entworfen, die grundlegenden Arbeiten gemacht und den Prozessor selbst in Schötchen eingebaut.
Und Jonathan hatte es verkauft, ohne ihr ein Sterbenswörtchen zu sagen!
»Das erklärt trotzdem nicht, warum du die weite Reise hierher gemacht hast«, sagte sie. »Ich hätte die Daten entwirren und euch die Ergebnisse schicken können.«
»Da ist noch etwas, Grace«, sagte Jonathan, der jetzt direkt hinter ihr stand. Er griff wieder nach ihren Schultern, richtete sie auf und drehte sie um, damit sie ihn ansah. »Ich habe Grund anzunehmen, dass meine Vereinbarung mit AeroSaqii nicht absolut … tja, also es sieht so aus, als ob es mit dieser Vereinbarung mehr auf sich hätte, als ich dachte.«
»Was meinst du damit?«
Jonathan schüttelte den Kopf. »AeroSaqii hat zudem vor, unser Experiment zu verkaufen, sobald sie es perfektioniert haben. Aber an ein privates Konsortium, das plant, eine Waffe daraus herzustellen, nicht nur ein Antriebssystem.«
Grace spürte, wie das Blut aus ihrem Gesicht wich. »Woher weißt du das?«, flüsterte sie.
»Ich habe schon seit mehreren Monaten einen Informanten bei AeroSaqii eingeschleust«, erklärte er. »Und der hat mir erzählt, dass die Leute von AeroSaqii sehr verärgert waren, als vom Sender nichts als Chaos rüberkam. Paul – das ist mein Informant – fand, dass ihre Reaktion in keinem vernünftigen Verhältnis zum Problem stand, und fing an, weiter nachzuforschen. Es sieht so aus, als ob mehrere der Angestellten dort vom Konsortium stammen, und keine AeroSaqii-Wissenschaftler sind.«
»Eine Waffe?«, wisperte Grace geschockt und wich vor Jonathan zurück. »Sie wollen mein Experiment benutzen, um eine Waffe daraus zu machen?«
Sein Griff wurde verzweifelter. »Von riesigen Ausmaßen«, bestätigte er. »Kannst du dir vorstellen, zu was eine ionengetriebene Waffe alles in der Lage wäre? Daneben würde eine Atombombe wirken wie ein Knallbonbon!«
»Jonathan!«, zischte Grace und holte scharf Luft. Jetzt griff sie nach seinen Armen. »Wir müssen das verhindern. Du musst AeroSaqii ihr Geld zurückgeben, und wir müssen Schötchen daran hindern, ihnen Daten zu senden, wirr oder nicht. Sofort, bevor sie eine Möglichkeit finden, sie zu entwirren!«
»Ich habe versucht, mit ihnen zu verhandeln, Grace. Ich sagte ihnen, unsere Vereinbarung wäre nichtig, aber damit wollen sie sich nicht abfinden. Es ist zu spät. Und jetzt fürchte ich, dass sie Männer geschickt haben, um sicherzugehen, dass sie bekommen, wofür sie bezahlt haben.«
Grace ließ Jonathan los und ging unruhig hin und her. Sie schlang ihre Arme um den Körper, weil es sie plötzlich fröstelte. Schließlich wandte sie sich Jonathan erneut zu.
»Was meinst du mit: ›Dass sie bekommen, wofür sie bezahlt haben‹?«
»Genau das, Grace. Paul sagt, sie hätten ein paar Männer losgeschickt, um dich zu ihrem Laboratorium zu bringen, wo du den Sender in Ordnung bringen und für die sichere Übertragung der Daten sorgen sollst.«
»Das ist Entführung, Jonathan.«
Er nickte. »Stimmt. Aber für die Teufel, mit denen AeroSaqii ins Bett gegangen ist, lohnt sich das Risiko. Und deswegen musst du mit mir zurückkommen, Grace. Noch heute, bevor sie hier auftauchen. In Virginia haben wir die Sicherheitsmöglichkeiten, um dich zu beschützen.«
Grace hielt ihre Arme fest um ihren Körper geschlungen und schaute in die Wiege, in der das Baby schlief. »Ich … ich kann nicht einfach untertauchen, Jonathan«, sagte sie leise. »Ich habe hier noch eine Menge Verpflichtungen.«
Das Baby begann zu knatschen, und Jonathans Kopf zuckte erstaunt herum. »Du hast dieses Kind noch immer?«
»Ja. Und es heißt Baby.«
Jonathan schnaube. »Das ist echt kein Name. Warum hast du ihn nicht seinem Vater gegeben?«
»Ich habe mich noch nicht entschlossen, ob er ihn verdient«, sagte sie, nahm das Baby auf den Arm und steckte ihm den Schnuller wieder in den Mund. Sie ging in Richtung Küche, und Jonathan folgte
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