Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)
ihn für den Weg ins Haus unter ihrer Jacke.
Sie ging an den in der Früh offen gelassenen Garagentoren vorbei ins Haus, blieb dann aber wie vom Donner gerührt stehen. Ein Holzberg, fast ein halber Meter, war ordentlich neben dem Eingang aufgestapelt. Sie schickte ein Dankgebet gen Himmel für den guten Menschen, der so freundlich gewesen war, das für sie zu erledigen. Jetzt würde sie es mehr als zuvor brauchen.
Das Haus war ungewöhnlich still, weder lief der Kühlschrank noch die Heizung. Der Besitzer des draußen stehenden Autos war nirgendwo zu sehen, wahrscheinlich war er in der oberen Scheune und kümmerte sich um die Tiere. Grace hoffte, dass Jezebel ihn nicht attackierte.
Sie ging direkt durch die Küche ins untere Schlafzimmer. Ohne das Baby abzusetzen, griff sie sich die Wiege und zog sie ins Wohnzimmer. Sie legte das Baby hinein, steckte ihm den Schnuller in den Mund, zog die Jacke aus und warf sie aufs Sofa.
Sie kniete gerade vor dem Kamin, um das Feuer vorzubereiten, als sie jemanden die Treppe herunterkommen hörte. Sie drehte sich hastig um – und entdeckte Jonathan!
»Hallo Grace!«
»Jonathan!«, sagte sie verdattert und richtete sich auf. »Was machst du denn hier? Du solltest doch in Virginia sein und dich um Schötchen kümmern!«
»War ich auch. Aber irgendwas ist schief gegangen. Ich hab mir den ersten erreichbaren Flug in diese Richtung genommen, konnte aber nicht weiter als bis Boston kommen.« Er schüttelte frustriert sein Haupt. »Ich war die ganze Nacht und den größten Teil des Tages unterwegs von Boston bis hierher. Flüge nach Bangor gab es nicht, also habe ich mir ein Auto gemietet. Ich hätte mich beinah umgebracht bei dem Versuch, es auf den eisigen Straßen zu halten.«
»Aber warum?«
Er kam herüber und griff nach ihren Schultern. »Es ist wegen Schötchen, Grace. Der Satellit funktioniert nicht.«
»Was hat er denn?«
»Ich weiß es nicht«, sagte er, und seine Hände packten ihre Schultern noch fester. »Deswegen bin ich ja hier. Schötchen schickt wirre Daten. Und unsere Computer können sie nicht sortieren.«
Sie sah ihn entsetzt an. »Das ist unmöglich. Ich habe das Programm mehrmals getestet, bevor Schötchen ins All geschossen wurde. Alles hat einwandfrei funktioniert.«
Jonathan ließ sie los und wanderte durchs Zimmer, fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und wandte sich ihr wieder zu. »Ich weiß. Wirklich eine verdammte Sache. Wir haben das Problem vor zwei Tagen entdeckt, und ich habe vergeblich Stunden damit verbracht, die Sache selbst irgendwie in Ordnung zu bringen.«
Verzweifelt stöhnte er. »Du bist unsere einzige Chance, Grace. Du hast die Software entworfen. Du bist die Einzige, die die Daten wieder entwirren kann.«
»Aber dafür hättest du nicht hier heraufkommen brauchen, Jonathan. Ich kann über Satellit eine Verbindung mit Schötchen herstellen, das Problem von hier aus reparieren, und dann könnt ihr im Labor die Daten herunterladen. Ich habe das Programm doch auf meinem Laptop.«
»Da gibt es eine Sache mit Schötchen, von der du nichts weißt, Grace«, sagte er und tigerte unruhig durchs Zimmer, bevor er mit dem Gesicht zum Fenster stehen blieb, die Hände tief in die Taschen geschoben.
»Kannst du dich erinnern, wie Collins vor sechs Monaten sein Geld aus unserem Projekt gezogen hat?«, fragte er leise.
»Ja, ich erinnere mich. Aber du sagtest doch, du hättest einen neuen Geldgeber gefunden.«
Er wandte sich ihr wieder zu. »Stimmt auch. Aber das neue Geld war an eine Bedingung geknüpft.«
»Was für eine Bedingung?«, fragte sie und legte ihre Arme um den Körper, weil ihr das stille Haus auf einmal noch kälter vorkam.
»Ein Sender, Grace. Der sollte in Schötchen eingebaut werden, bevor er ins All ging.«
Die Härchen in Graces Nacken sträubten sich, und sie hatte das Gefühl, als drehe sich ihr Magen um. »Der was genau sendet?«
»Unsere Daten«, offenbarte Jonathan. Er zog die Hände aus den Taschen und kam wieder auf sie zu. Grace machte einen Schritt rückwärts.
Jonathan blieb stehen. »Unsere Konkurrenz gab mir achtzig Millionen Dollar für die Daten, Grace. Und jetzt können sie sie nicht abrufen.«
»Du hast StarShip Spaceline verkauft? An wen?«
»AeroSaqii. Aber ich habe nicht verkauft. Ich habe StarShip am Leben erhalten.« Er schüttelte den Kopf. »Ohne Collins’ Geld wäre ich innerhalb von zwölf Monaten bankrott gewesen.«
»Wirst du jetzt auch sein«, fuhr Grace ihn an, und in ihrem Bauch
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