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Das Herz des Loewen

Titel: Das Herz des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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würde, wenn du Hals über Kopf aus der Hütte stürmst!“
    Da gab sie ihre Gegenwehr auf, und er ließ sie los. Durch den Tränenschleier sah er Entsetzen, Zorn und Furcht in ihren Augen. Um sich selbst hatte sie keine Angst, nur um ihren nichtswürdigen Vater. Arme Megan ... Wie gern hätte er ihr diesen Kummer erspart! „Ich ... ich muss mit ihm reden“, stammelte sie und schaute an Ross vorbei in die Schatzhöhle. „Von alldem weiß er nichts. Während er von Felis abgelenkt wurde, münzten die Seeleute seine ehrlichen Geschäfte in verbrecherische Machenschaften um.“
    „Sei nicht albern! “ So sehr er familiäre Treue auch schätzte, in diesem Fall grenzte sie an Dummheit. „Gewöhnliche Seemänner könnten so etwas nie zustande bringen. Dazu fehlt es ihnen an Wissen und den nötigen Mitteln.“
    „Dann müssen Douglas oder Archie dahinterstecken. Oder Comyn. Ja, es war Comyn, der Douglas’ Schiff hierherholte.“ „Comyn hält sich meistens auf Shurr More auf. Nur weil du ihn hasst, brauchst du ihn nicht zu beschuldigen.“
    „Du kennst seine schwarze Seele nicht ...“ Als ich beinahe im Sterben lag, löste er unsere Verlobung, ergänzte sie in Gedanken.
    „Nun, wir werden kein Licht ins Dunkel bringen, wenn wir hier herumstehen und streiten, wo wir doch beide dasselbe wollen - die Wahrheit herausfinden. Wir schließen die Höhle, lassen alles so, wie es ist, und kehren in die Burg zurück, als wäre nichts geschehen.“
    „Aber ...“
    „Du musst dich in Geduld üben.“ Obwohl seine eigene auf eine harte Probe gestellt wurde, wusste er, wie wichtig es war, umsichtig vorzugehen, jeden weiteren Schritt genau zu planen. „Kannst du mir sagen, wo dein Vater seine Papiere verwahrt?“ Er sah sie zittern, nahm sie sanft in die Arme, streichelte ihren Rücken. „Weine doch, wenn’s dir hilft.“ Entschlossen schüttelte sie den Kopf. „Meine Tränen würden Papas Unschuld nicht beweisen. Was für Papiere willst du sehen?“
    War ihm je zuvor eine so tapfere, loyale, charakterstarke Frau begegnet? „Irgendwelche Schriftstücke, die uns viel-leicht verraten, woher diese Ware stammt.“ Die Warenverzeichnisse der Schiffe, die Eammon geplündert hatte ... Aber Ross brachte es nicht übers Herz, das auszusprechen.
    „Mama kümmert sich um die Buchhaltung von Curthill, denn Papa kann nicht lesen und schreiben. In seinen Gemächern würden wir wohl kaum Papiere finden. Moment mal..." Sie legte eine Hand auf seine Brust. „Natürlich, Douglas ist unser Mann! Der Kapitän des Schiffs, das die Sachen befördert! Es waren seine Leute, die gestern Nacht über dich herfielen. Ein großer, kräftig gebauter Kerl mit grausamen, unsteten Augen ... “
    „Das dachte ich mir. Womit ich nicht diesen Unsinn bezüglich seiner Augen meinte“, fügte Ross ironisch hinzu. „Wann, glaubst du, wird die Hawk zurückkehren?“
    „Für gewöhnlich liefert sie die Ware, die instand gesetzt werden soll, in der Bucht ab, ankert im Hafen, um Proviant und die Sachen an Bord zu nehmen, die verkauft werden sollen, und dann segelt sie wieder davon. “
    Besorgt runzelte Ross die Stirn. Wenn Douglas nun vor der Hochzeit nicht auftauchte? Die Heirat an sich bekümmerte ihn mittlerweile nicht mehr so sehr, aber danach würde er keinen Grund mehr haben, noch länger in Curthill zu bleiben und den Mord an Lion aufzuklären.
    „Gehen wir in die Burg und sprechen wir mit Papa“, schlug Megan vor.
    „Nein, wir haben zu wenig Beweise, um ihn zur Rede zu stellen. Wenn er jedoch heute Abend zum Essen herunterkäme ... Dann könnte ich seine Gemächer durchsuchen lassen.“
    „Ich will ihn nicht zur Rede stellen, ich möchte ihm helfen. Außerdem war er schon lange Zeit nicht mehr in der Halle.“ Plötzlich konnte er es kaum erwarten, den Mann zu sehen, dem er niemals hatte begegnen wollen, dem geheimnisumwitterten Laird der Sutherlands.
    Irgendetwas Böses überschattete Curthill, und Ross hatte das unbehagliche Gefühl, dass die Schatzhöhle nur ein Teil davon war. Beinahe fröstelte er. „Lass mich so handeln, wie ich es für richtig halte, Megan. Das musst du mir versprechen.“
    „Nur, wenn du nicht zu langsam vorgehst...“
    „Das ist eine sehr gefährliche Situation - und deshalb Männersache.“
    „Aber das Schicksal meiner Familie steht auf dem Spiel. “
    Nun mischte sich Owain ein. „Wir sollten die Schranktür schließen und von hier verschwinden, bevor die Wachtposten noch misstrauischer werden.“
    Ross nickte,

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