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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einen klaren Kopf bekommen und mir überlegen, wie ich ihn am besten packen kann.«
    »Du musst etwas essen, und währenddessen kannst du mir alles erzählen.«
    »Wahrscheinlich muss ich wirklich etwas essen, und dann muss ich dir noch etwas anderes sagen.« Sie schob sich die Haare mit beiden Händen aus der Stirn. »Aber erst mal will ich duschen. Ich brauche noch ein bisschen Zeit für mich.«
    »Also gut.« Er kannte sie gut genug, um ihr den Freiraum zu gewähren, der ihr so wichtig war. »Wir essen einfach hier. Während du unter der Dusche stehst, organisiere ich uns was.«
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und sie legte ihren
Kopf an seine Stirn. »Weißt du, was wirklich praktisch an dir ist? Du kümmerst dich so schön um mich.«
    Am liebsten hätte er sie in den Arm genommen und sie bedrängt, ihm sofort zu erzählen, was ihr auf dem Herzen lag. Doch er ließ sie ziehen.
    Sie würde das Wasser viel zu heiß einstellen, dachte er, als er sich ebenfalls erhob, um Morgenmäntel für sie beide aus dem Schrank zu holen und eine Mahlzeit zu bestellen, in der alles, was sie augenblicklich brauchte, enthalten war. Währenddessen würde sie unter der Dusche stehen und hoffen, dass das kochend heiße Wasser, das auf ihre Schultern prasselte, ihr neue Energie verlieh.
    Sie würde keine Zeit damit vergeuden, sich mit einem Handtuch abzurubbeln, sondern direkt in die Trockenkabine steigen, in der die Luft genauso heiß war wie das Wasser, von dem sie wach getrommelt worden war.
    Nein, sie würde sich ganz sicher nicht noch einmal schlafen legen, wusste er, als er die beiden Teller in die Sitzecke trug. Sie würde Kalorien tanken und mit ihrer Arbeit weitermachen, bis sie erneut zusammenbrach. Was gleichermaßen faszinierend wie frustrierend für ihn war.
    Er hatte ihr den Morgenmantel an die Tür des Bads gehängt, und so kam sie in dem dünnen, schlichten, schwarzen Stück, das er ohne ihr Wissen für sie erstanden hatte, ins Schlafzimmer zurück.
    »Was ist das für ein grünes Zeug?«
    »Spargel. Der ist gut für dich.«
    Sie fand, dass das Gemüse aussah wie etwas, das man vielleicht in einem Zeichentrickfilm erntete, doch der Fisch und Reis sahen recht lecker aus.

    In der Hoffnung, dass die grünen Stängel dann vielleicht etwas leichter rutschten, trank sie als Erstes einen Schluck des goldfarbenen Weins. »Weshalb muss Zeug, das gut für einen ist, immer grün und seltsam aussehen?«
    »Gesunde Nahrungsmittel haben nun mal selten einen Schokoladenüberzug.«
    »Sollten sie aber haben.«
    »Du versuchst, vom eigentlichen Thema abzulenken, Eve.«
    »Vielleicht.« Sie piekste einen der Stängel mit der Gabel auf, schob ihn sich in den Mund und verzog der Form halber, obwohl er gar nicht mal so übel schmeckte, angewidert das Gesicht.
    »Ich meine nicht den Spargel.«
    »Ich weiß.« Sie kostete ein Stückchen Fisch. »Ich hatte einen Traum von meiner Mutter.«
    »Einen Traum oder eine Erinnerung?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht beides.« Sie schluckte den Fisch herunter und stocherte in dem beiliegenden Reis. »Ich glaube, beides. Ich war in einer Wohnung oder einem Hotelzimmer. Was es war, kann ich nicht sagen, obwohl ich eher glaube, dass es eine Wohnung war. Oder besser gesagt ein Loch. Ich muss drei oder vier gewesen sein. Woher weiß man so etwas?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Ich auch nicht. Aber wie dem auch sei …«
    Sie erzählte ihm, dass sie allein gewesen und ins Schlafzimmer gegangen war, um dort mit der Perücke und den Kosmetika zu spielen, obwohl das streng verboten war.
    »Vielleicht tun Kinder immer gerade das, was sie nicht
sollen, keine Ahnung. Aber ich … ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen. Ich glaube, ich wollte einfach hübsch sein. Ich dachte, all das Zeug würde mich hübsch aussehen lassen. Wie eine kleine Puppe oder so. Ich wollte aussehen wie eine Puppe, denn einmal, als sie gute Laune hatte, hat sie zu mir gesagt, ich sähe wie ein kleines Püppchen aus.«
    »Ich glaube«, setzte Roarke vorsichtig an, »Kinder haben das instinktive Bedürfnis, ihren Müttern zu gefallen. Zumindest in den ersten Jahren.«
    »Da hast du vielleicht Recht. Ich mochte sie ganz sicher nicht, ich hatte Angst vor ihr, aber trotzdem wollte ich, dass sie mich mag. Dass sie sagt, ich wäre hübsch. Verdammt.« Sie piekste wieder etwas Fisch mit ihrer Gabel auf. »Ich war so in mein Spiel vertieft, dass ich nicht mitbekommen habe, als sie wiederkam. Sie kam ins Schlafzimmer, hat mich

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