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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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die Luft.
    »Guten Morgen. Danke, dass Sie so pünktlich sind. Bitte kommen Sie herein und machen es sich im Wohnzimmer bequem. Carmichael wird sofort bei Ihnen sein.«
    Als hätte sie Rollen unter den Füßen, glitt sie vor ihnen in einen großen Raum mit goldfarbenen Wänden. Eine dieser Wände war mit einem Stimmungsmonitor bedeckt, auf dem man ein schneeweißes Boot sanft auf einer völlig ruhigen, leuchtend blauen Meeresoberfläche schaukeln sah. Statt ordentlicher Möbel waren dicke, pastellfarbene Gelkissen und lange, niedrige, ebenfalls goldfarbene Tische in dem Zimmer verteilt.
    Ein flauschig weißes Kätzchen hatte sich auf einem der Tische zusammengerollt und blinzelte Eve aus smaragdfarbenen Augen an.
    »Bitte entspannen Sie sich. Ich werde Carmichael wissen lassen, dass Sie gekommen sind.«
    Peabody lief durch das Zimmer, piekste in eins der Kissen und betätschelte unglücklich ihren Po. »Wenn man sich auf eins von diesen Dingern setzt, hinterlässt man sicher einen Abdruck. Könnte ein bisschen peinlich sein.«
    »Von der Musik kriege ich Zahnweh«, Eve fuhr sich mit der Zunge durch den Mund und blickte Richtung Tür.
    Carmichael hatte seinen Auftritt sorgsam inszeniert.
    Er war gut einen Meter siebenundachtzig groß und stellte seinen wohlgeformten Torso in einer weich fließenden weißen Weste, die seine Brust- und Armmuskulatur
zur Geltung brachte, vorteilhaft zur Schau. Seine schwarze, eng anliegende Hose machte deutlich, dass er auch an anderen Körperstellen bestens ausgestattet war. Da er das schwarz-weiß melierte Haar zu einem dicken Pferdeschwanz gebunden hatte, lenkte es nicht von seinem makellosen, milchkaffeefarbenen Gesicht und seinen Augen in der Farbe geschmolzener dunkler Schokolade ab.
    »Ah, Lieutenant Dallas. Oder nenne ich Sie besser Mrs Roarke?«
    Eve hörte Peabodys unterdrücktes Schnauben, ging jedoch achtlos darüber hinweg. »Nennen Sie mich Lieutenant Dallas.«
    »Selbstverständlich, selbstverständlich.« Er kam hereingeschlendert, ergriff mit beiden Händen ihre Rechte. »Es ist nur so, dass mir die Verbindung zwischen Ihnen beiden erst heute Morgen aufgegangen ist.« Er drückte vertraulich ihre Finger und sah dann Peabody mit einem verführerischen Lächeln an. »Und wer sind Sie?«
    »Meine Assistentin, Officer Peabody. Ich habe ein paar Fragen, Mr Smith.«
    »Die ich Ihnen mit dem größten Vergnügen beantworten werde.« Wie zuvor schon Eve drückte er auch Peabody die Hand. »Bitte, bitte, nehmen Sie doch Platz. Li bringt uns etwas Tee. Ich habe eine spezielle Morgenmischung, die einem Energie verleiht. Sie ist einfach fantastisch. Nennen Sie mich Carmichael, ja?«
    Geschmeidig sank er auf ein pfirsichfarbenes Kissen und nahm die kleine Katze in den Schoß. »Na, Schneeflöckchen, hast du gedacht, dein Daddy hätte dich vergessen?«
    Eve wollte sich weder auf eins der weichen Kissen setzen,
noch wollte sie stehen bleiben und auf ihn heruntersehen, und so nahm sie auf einem der kleinen Tischchen Platz.
    »Können Sie mir sagen, wo Sie vorletzte Nacht zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens waren?«
    Er blinzelte genauso wie die Katze. »Tja, das klingt ziemlich offiziell. Gibt es irgendein Problem?«
    »Den Mord an einer Frau in Chinatown.«
    »Ich verstehe nicht. Bereits die Worte bringen negative Energie.« Er atmete tief ein. »Wir bemühen uns um positive Schwingungen in diesem Haus.«
    »Bestimmt hat Jacie Wooton es als ziemlich negativ empfunden, als ihr die Kehle durchgeschnitten worden ist. Also, Mr Smith, haben Sie ein Alibi für diese Zeit?«
    »Li«, wandte er sich an die schwarze Frau in weich fließendem Weiß, die in diesem Augenblick den Raum betrat. »Kenne ich jemanden namens Jacie Wooton?«
    »Nein.«
    »Wissen wir, wo ich vorgestern zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens war?«
    »Ja, natürlich.« Sie schenkte blass goldfarbenen Tee aus einer blassblauen Kanne in drei blassblaue Tassen und nickte mit dem Kopf. »Bis zehn waren Sie auf der Dinnerparty bei den Rislings. Dann haben Sie Ms Hubble heimbegleitet, noch ein Gläschen mit ihr getrunken und waren kurz vor Mitternacht zurück. Sie haben zwanzig Minuten in Ihrem Isolationstank zugebracht, um sich vor dem Schlafengehen von sämtlichen negativen Energien zu befreien, lagen um ein Uhr dreißig im Bett und wurden am nächsten Morgen wie immer um acht von mir geweckt.«

    »Danke.« Er nahm eine der Tassen und hob sie vorsichtig an seinen Mund. »Mir fällt es immer schwer, derartige Dinge

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