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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Mal getroffen habe, habe ich ihr ebenfalls Kaffee serviert und sie hat ganz ähnlich reagiert. Ich habe ihr auch welchen geschickt. Vielleicht ist das der Grund, weshalb sie mich geheiratet hat.«
    »Das wage ich ernsthaft zu bezweifeln.« Dann fragte sie, ohne den Blick von ihm zu wenden: »Ihre Mutter
ist tot und er hat sie ermordet, stimmt’s? Patrick Roarke hat sie ermordet, wie ich all die Jahre angenommen habe.«
    »Ja. Ich war in Dublin und habe es überprüft.«
    »Werden Sie mir sagen, wie er es gemacht hat?«
    Hat sie totgeschlagen, dachte er. Hat sie totgeprügelt mit Händen, die den meinen viel zu ähnlich sind. Dann hat er sie in den Fluss geworfen. Hat das arme, tote Mädchen, das ihn genug geliebt hat, um ihm einen Sohn zu schenken, einfach in den Fluss geworfen wie einen Sack mit Müll.
    »Nein, das werde ich nicht. Alles, was ich Ihnen sagen werde, ist, dass ich einen Mann gefunden habe, der damals oft mit ihm zusammen war, und der davon wusste. Der sie kannte und der wusste, was mit ihr geschehen ist.«
    »Wenn ich doch nur erfahrener und weniger arrogant gewesen wäre …«, setzte Moira an.
    »Das hätte nichts geändert. Es wäre vollkommen egal gewesen, ob sie in dem Frauenhaus in Dublin geblieben, zu ihrer Familie nach Clare zurückgefahren oder davongelaufen wäre. Solange sie mich mitgenommen hätte, hätte er mich aus welchem Grund auch immer - aus Stolz, Gemeinheit oder Sturheit - zurückgewollt.« Dieses Wissen würde ihn von nun an bis ans Ende seines Lebens plagen. Vielleicht sollte es so sein. »Und er hätte sie gefunden.«
    »Das ist das Freundlichste, was Sie mir sagen können«, murmelte sie leise.
    »Es ist einfach die Wahrheit.«
    Er selbst musste sich mit dieser Wahrheit arrangieren, egal, auf welche Art.

    »Ich war auch in Clare. Ich habe ihre Familie, meine Familie, besucht.«
    »Ja?« Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Oh, das freut mich. Das freut mich ungemein.«
    »Sie waren … außergewöhnlich. Die Zwillingsschwester meiner Mutter, Sinead, hat mich bei sich aufgenommen. Einfach so.«
    »Tja, die Menschen aus dem Westen sind für ihre Gastfreundschaft bekannt, nicht wahr?«
    »Trotzdem bin ich darüber immer noch verblüfft, und vor allem dankbar. Auch Ihnen bin ich dankbar, Ms O’Bannion, dass Sie mit mir gesprochen haben. Ich möchte, dass Sie das wissen.«
    »Sie hätte sich gefreut, meinen Sie nicht auch? Nicht nur darüber, dass Sie es jetzt wissen, sondern auch darüber, dass Sie diese Schritte unternommen haben. Ich glaube, sie hätte sich darüber sehr gefreut.« Sie stellte ihre Kaffeetasse an die Seite und machte ihre Tasche auf. »Das hier haben Sie nicht mitgenommen, als Sie damals mein Büro verlassen haben. Nehmen Sie es jetzt?«
    Er nahm das Foto von der jungen, rothaarigen Frau mit den hübschen grünen Augen, die den dunkelhaarigen kleinen Jungen hielt. »Danke. Ich hätte es sogar sehr gern.«
     
    Ein Typ in einem weißen Anzug sang davon, dass Liebe etwas Kniffeliges war. Eve nippte Champagner und gab ihm in Gedanken recht. Die Sache mit der Liebe war wirklich ungeheuer kompliziert. Weshalb würde sie sich wohl sonst bemühen, nicht mehr an die Mörderjagd zu denken und so zu tun, als stünde sie in diesem Ballsaal nicht nur anderen im Weg, nachdem sie von
Roarke - dem sie später dafür in den Hintern treten würde - schnöde verlassen worden war.
    Weiß Gott, einzig aus Liebe hielt sie weiterhin die Stellung, während ihr eine ihr unbekannte Frau in lavendelfarbener Seide einen endlosen Vortrag über irgendwelche Modeschöpfer hielt.
    Ja, ja, ja, sie kannte Leonardo persönlich. Himmel, schließlich war er mit ihrer ältesten Freundin verheiratet. Und im Augenblick hätte ihr eine möglichst große Prise Mavis ausnehmend gut getan. Ja, um Gottes willen, er hatte ihr Kleid entworfen.
    Verdammt, na und? Es war einfach ein Kleid. Man zog es an, war nicht mehr nackt und brauchte nicht zu frieren.
    Liebe zwang sie dazu, einen Teil ihrer Gedanken nicht laut auszusprechen, und so bestand ihr Teil der Unterhaltung - falls sie überhaupt ein Wort in einen Spalt der Wand aus Lärm, die von der Frau errichtet worden war, hineinbekam - größtenteils aus zustimmendem Ja.
    »Ah, da ist ja die hübscheste Frau im ganzen Saal. Sie müssen uns entschuldigen.« Charles Monroe, attraktiv und weltgewandt, sah Eves Peinigerin mit einem strahlenden Lächeln an. »Ich muss sie einfach kurz entführen.«
    »Bringen Sie mich um«, murmelte Eve flehend, als Charles

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