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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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aufgeblasener Gockel. Wirke ich tatsächlich derart unbedarft auf dich? »Das ist sicher schrecklich hart für Sie.«
    »Das Showgeschäft ist eine anspruchsvolle Geliebte, und zwar sowohl vor dem Vorhang als natürlich auch dahinter. Was ich über den Abend gesagt habe, war beinahe wahr. Nur habe ich unerwähnt gelassen, dass Pepper und ich kaum ein Wort gewechselt haben, als sie an jenem Abend aus dem Theater kam. Ich habe jene Nacht wie allzu viele andere Nächte ganz allein verbracht.«
    »Dann kann also niemand bestätigen, wo Sie in jener Nacht gewesen sind?«
    »Ich fürchte, nein, nicht wirklich, obwohl Pepper und ich die ganze Nacht im selben Haus gewesen sind. Es war einfach eine weitere einsame Nacht, die sich in nichts von all den anderen einsamen Nächten unterschieden hat. Ich frage mich, vielleicht hätten Sie ja Lust, mal abends mit mir essen zu gehen?«
    »Ummm…«
    »Irgendwo, wo uns niemand sieht«, fügte er hinzu. »Ich kann es mir nicht leisten, mit einer schönen Frau in einem Restaurant gesehen zu werden, solange Pepper und ich so tun, als wären wir ein Paar. Die Gerüchte würden sie verletzen, und sie ist so temperamentvoll … sie muss sich auf ihre Arbeit konzentrieren. Das muss ich respektieren.«
    »Das ist so …« Die Worte, die ihr durch den Kopf gingen, waren alles andere als schmeichelhaft, doch sie presste etwas anderes heraus. »… so tapfer. Ich würde
liebend gern mit Ihnen essen gehen, wenn ich mal frei bekomme. Aber wegen dieser Morde arbeitet der Lieutenant praktisch rund um die Uhr. Und wenn sie arbeitet, arbeite ich auch.«
    »Morde.« Während eines Augenblicks wirkte er ehrlich verwirrt. »Wurde diese Gregg etwa auch ermordet? Wurde etwa noch eine Prostituierte umgebracht?«
    »Es gab einen zweiten Überfall«, wich Peabody ihm aus. »Es wäre mir eine Riesenhilfe, wenn Sie mir sagen könnten, wo Sie am Sonntagmorgen zwischen acht und zwölf gewesen sind. Dann wären Sie aus dem Schneider, und ich könnte wahrscheinlich dafür sorgen, dass Lieutenant Dallas Sie endlich in Ruhe lässt.«
    Sie versuchte affektiert zu lächeln, auch wenn sie, wie sie annahm, kein besonderes Talent dafür besaß.
    »Sonntagmorgen? Bis gegen zehn habe ich den Schlaf der Gerechten geschlafen. Sonntags schlafe ich immer gerne etwas aus. Pepper war sicher längst schon aus dem Haus. Sie hat sonntags immer Tanzunterricht, und sie lässt niemals eine Stunde aus. Dann habe ich einen leichten Brunch zu mir genommen und noch eine Weile mit der Sonntagsausgabe der Zeitung zugebracht. Ich bezweifle, dass ich vor zwölf auch nur richtig angezogen war.«
    »Und Sie waren wieder die ganze Zeit allein?«
    Er setzte ein trauriges, ein wenig schiefes Lächeln auf. »Ich fürchte, ja. Pepper dürfte nach dem Tanzunterricht direkt ins Theater gefahren sein. Sonntagsmatinee. Ich selbst war noch im Fitnessclub, aber frühestens um eins. Bin ein paar Runden geschwommen, war im Dampfbad und habe mich massieren lassen.« Er hob beide Hände in die Luft und ließ sie wieder fallen. »Ich fürchte, ich
habe den ganzen Tag nichts Aufregendes getan. Wenn jemand da gewesen wäre. Jemand … Sympathisches … hätten wir eine nette Spazierfahrt über Land gemacht, in irgendeinem reizenden kleinen Lokal ein Mittagessen mit Champagner zu uns genommen und den Sonntag auf eine wesentlich unterhaltsamere Art verbracht. So aber habe ich nichts als meine Arbeit, meine Illusionen und meine Einsamkeit.«
    »Könnten Sie mir den Namen des Clubs nennen? Damit ich Lieutenant Dallas irgendwas Solides geben kann.«
    »Ich bin Mitglied im Gold Key, am Madison Square Garden.«
    »Danke.« Sie stand auf. »Ich werde sehen, ob ich sie davon abhalten kann, noch mal zu kommen.«
    Er hob ihre Hand an seinen Mund und sah ihr in die Augen. »Und Sie denken an unser Abendessen?«
    »Ganz bestimmt. Klingt wunderbar. Ich werde mich bei Ihnen melden, sobald ich weiß, wann ich mal nicht arbeiten muss.« Sie hoffte, dass es ihr gelänge, noch einmal zu erröten, und wandte sich dann mit einem scheu gehauchten »Leo« ab.
    Eilig lief sie aus dem Raum direkt dorthin, wo Eve mit ihrem Handy stand. »Ich muss die Rolle noch ein bisschen weiterspielen«, meinte sie. »Vielleicht fragt er ja eine von seinen Blondinen, was hier draußen los war, also gucken Sie am besten möglichst zweifelnd oder böse, damit es authentisch wirkt.«
    »Kein Problem. Dann brauche ich mich nicht mal zu verstellen, denn mit so einem Gesicht laufe ich schließlich meistens

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