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Das Herz des Ritters

Das Herz des Ritters

Titel: Das Herz des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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einem mürrischen Blick. Er hatte keine Ahnung, wie viel er von dem Gespräch versäumt hatte.
    Als hätte er sie durch seine Gedanken herbeigerufen, erschien Zahirah im Gemeinschaftsraum der Karawanserei und ging zu dem von Säulen begrenzten Eingang zum Hof. Sie trug Tunika und Schalwar, doch ihr Gesicht war unverschleiert. Das Haar fiel ihr in üppigen Wellen wie ein Wasserfall über die Schultern und war leicht zerzaust, als sei sie eben erst aus dem Bett aufgestanden. Bei diesem Gedanken verspürte er ein Ziehen in den Lenden. Sie hatte nur Augen für ihn, und ihre Züge waren von dem scheuen, verträumten Lächeln einer befriedigten Frau erhellt. Ihre Augen, ihr Antlitz, ihre ganze Erscheinung strahlten eine Sinnlichkeit aus, der Sebastian kaum widerstehen konnte. Es kostete ihn all seine Selbstbeherrschung, nicht umgehend zu ihr zu stürmen, um ihr zu zeigen, welchen Zauber sie auf ihn ausübte.
    Und es missfiel ihm sehr, dass einige der Männer im Hof ihr ebenfalls nachsahen und ähnliche Gedanken zu hegen schienen.
    »Entschuldigt mich«, sagte er zu Logan und dem Karawanenführer, ohne den Blick von Zahirah zu nehmen.
    Mit weit ausholenden Schritten ging er zu ihr. Als sie sein Näherkommen bemerkte, senkte sie den Kopf und nestelte an einem losen Faden ihrer Tunika. »Guten Morgen, Mylady«, grüßte er und führte ihre Hand an seine Lippen. Er wusste, dass sie von den Männern beobachtet wurden, doch es war ihm gleich. Er wollte unmissverständlich deutlich machen, dass sie die Seine war, damit keiner auf dumme Gedanken kam, wenn er sie in Kürze mit einem der Soldaten zurück nach Askalon schickte, während die Karawane ihren Weg nach Darum fortsetzte. »Hast du gut geschlafen?«
    Sie nickte, biss sich auf die Lippen und hob ihren Blick. »Ja, bis ich deine Abwesenheit bemerkte.«
    Er gab einen brummenden Laut von sich. »Bedauerlich, aber notwendig.«
    Sie sah über seine Schulter, gewahrte den im Hof versammelten Trupp Soldaten und die Karawanenbegleiter, die auf weitere Anweisungen warteten. »Werden wir bald aufbrechen?«
    »Noch in dieser Stunde«, antwortete Sebastian. »Die Karren und Kamele werden soeben beladen.«
    »Bitte um Vergebung, Sir«, unterbrach der Wirt. Er winkte drei Sarazenen zu sich, die sich ihnen aus dem Gemeinschaftsraum näherten. »Hier sind die Waffen, die Ihr verlangt habt, hochedler Herr. Acht Armbrüste und ein halbes Dutzend Lanzen.«
    »Bringt sie dort hinüber«, sagte Sebastian und deutete auf einen Tisch in der Nähe.
    Die Männer taten wie geheißen, und Sebastian nahm eine der Armbrüste in die Hand und prüfte ihre Qualität. Es war solide Handwerksarbeit, und auch die anderen Waffen schienen von einem Meister ihres Fachs gefertigt. Sie waren sämtlich aus guter englischer Eiche; vermutlich stammten sie von in der Schlacht gefallenen Kreuzrittern und sollten jetzt vermutlich zu Wucherpreisen an ihn weiterverkauft werden.
    »Wir nehmen sie«, sagte Sebastian schließlich. Der Kaufmann nannte einen reichlich überteuerten Preis, doch Sebastian war froh, dass er überhaupt hatte Waffen auftreiben können, und so zahlte er ihn, obgleich es ihn verdross, derart über den Tisch gezogen zu werden.
    Zahirah kam zu ihm herüber und schaute ihn verwundert an. »Erwartest du Ärger auf dem Weg nach Askalon, Mylord?«
    »Nein«, antwortete er und überprüfte eine der tödlichen Lanzenspitzen.
    »Dann verstehe ich nicht, warum du es für notwendig erachtest, Waffen zu erwerben. Wir kehren doch noch in dieser Stunde in die Stadt zurück.«
    Sebastian legte die Lanze ab und sah sie an. »Wir kehren nicht nach Askalon zurück, Mylady. Die Karawane wird ihren Weg nach Darum fortsetzen, wie geplant. Einer meiner Soldaten wird dich zum Palast zurückbringen. Dort bist du bis zu meiner Rückkehr in Sicherheit.«
    »Bis zu deiner Rückkehr?«, fragte sie mit vor Sorge belegter Stimme. »Du kommst also nicht mit?«
    »Die Vorräte müssen dem König überbracht werden. Ich kehre zurück, sobald ich kann.«
    »Aber der Hinterhalt …«, sprudelte es aus ihr heraus. »Ich habe dir davon erzählt, damit du umkehrst und Halims Überfall entgehst. Die Weiterreise ist viel zu gefährlich, denn er lauert der Karawane gewiss schon auf.«
    Gerührt von ihrer Sorge, streichelte Sebastian ihre Wange. »Da du mich gewarnt hast, ist die Gefahr nun weitaus geringer, Mylady. Wir sind für Halim und seine verbrecherischen Hunde gut gerüstet, wann und wo immer sie uns angreifen werden.«
    Sie

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