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Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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dieses Bastards Satyr vergiften, damit er den Verstand verliert und ich dich stehlen könnte. Aber der Plan scheiterte, als er sich mit dir in diesem bewachten Liebesnest im Salon seines Bruders einschloss.«
    Mit einem Zungenschnalzen fuhr er fort: »Eine Schande. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Michaela ist tot. Meine Kundschafter haben nur noch eine Spur ihrer Asche gefunden. Du warst gründlich.«
    Rasende Wut erfüllte sie, aber sie unterdrückte das Gefühl. Sie war mit einem Plan hergekommen, und den würde sie nicht ruinieren, weil sie ihre Emotionen nicht kontrollierte. »Ich wollte nicht, dass sie als Dekoration für deinen Thron endet. Du hast ihr genug angetan, du dreckiger Bastard.«
    »Vorsicht«, warnte Pontifex ruhig, »ich habe mir nichts genommen, was sie mir nicht angeboten hätte.«
    »Du hast sie jahrhundertelang vergewaltigt.«
    »Jeden Vollmond, genau«, bestätigte er ohne Reue. »Sie war ein köstliches Stück Arbeit, deine Michaela. Aber jetzt ist sie tot, und ich habe dir deine Informationen gegeben.« Er beugte sich vor. »Jetzt gib mir die Steine.«
    Silvia bemerkte, dass die Wachen heranschlichen, und hielt ihre Hände noch näher an den Graben. »Sag ihnen, sie sollen wegbleiben, oder …«
    Daraufhin winkte er mit einer Hand den Wachen, und sie zogen sich zurück. »Was, bei den Höllen, willst du?«
    »Lass die anderen neun Vestalinnen frei, die du hier gefangen hältst. Sobald sie frei und fort von hier sind, gebe ich dir die Steine.« Nach kurzem Nachdenken neigte er den Kopf, und Hoffnung stieg in Silvia auf. »Und wenn ich das getan habe, lässt du auch mich gehen«, fügte sie hinzu.
    »Nein«, sagte er, und ihr sank der Mut, »das werde ich niemals tun. Weißt du, ich habe deinem Vater ein Versprechen gegeben. Vor all diesen Jahren, nachdem der Tempel zerstört worden war, kam er zu mir.« Pontifex streckte die Hand aus und strich, ohne hinzusehen, liebevoll über einen Totenschädel, der direkt über seinem Kopf im Thron befestigt war. Der Schädel war alt und eine der auffallenderen Dekorationen des Throns, denn an ihm hing noch immer eine kupferfarbene Haarsträhne.
    Silvia stockte der Atem, als sie den Schädel anstarrte – zum ersten Mal richtig hinsah.
    »Ja, ich sehe, du hast erkannt, dass es dein Vater ist«, erklärte Pontifex. »All die Jahrhunderte hat er von meinem Thron aus zugesehen, wie du jeden Vollmond hierherkamst, mit deinem Tribut. Genauso wie er dich dein ganzes Leben lang beobachtet und insgeheim deine Zukunft geplant hat.«
    »Erkläre das.«
    »Es war erbärmlich, wirklich. Wie er hinter dir herspioniert hat. Manchmal schlich er sich spätnachts in das Haus der Vestalinnen, um dich in deinem Bett beim Schlafen zu beobachten. Er begehrte dich. Und er hasste sich dafür.« Pontifex zuckte zusammen und wand sich auf seinem Thron. Offensichtlich bereitete ihm sein Schwanz Schmerzen, daher begann er, sich selbst zu reiben. »Nachdem die Tempel zerstört waren und wir wussten, wozu Geistwandlerinnen imstande sind, kam er mit einem Vorschlag zu mir. Mit dir und den anderen Vestalinnen würden wir Kinder zeugen, sagte er. Eine Armee, die nach Belieben Feuertore erschaffen und sie einsetzen könne, um zu stehlen und zu plündern. Wir würden zu reichen und mächtigen Männern werden.«
    »Aber wir haben nicht mitgemacht.«
    Pontifex schüttelte wehmütig den Kopf. »Dein armer Vater, beherrscht von seinen Begierden.« Er strich wieder über den Schädel ihres Vaters. »Er wollte dich so unbedingt selbst vögeln, aber er fürchtete die Rache seiner Götter und seiner Ehefrau. Also bat er stattdessen mich, ihn zu töten, damit er durch mich letztendlich bekommen konnte, was er wollte. Also ermordete ich ihn und aß sein Fleisch, auf dass er für immer ein Teil von mir sei. Und bevor ich das tat, versprach ich ihm, dass wir dich eines Tages vögeln würden – gemeinsam.« Er stand auf und trat bis an den Rand des Säuregrabens. »Ich denke, dieser Tag ist heute gekommen.«
    Sie schüttelte entsetzt den Kopf. »Lieber springe ich da hinein, bevor ich das zulasse«, warnte sie ihn.
    »Aber was wird dann aus deinen kleinen Freundinnen?« Er wies mit der Hand auf die Wand der Türen. Dann hörte sie ein Rumpeln, als die Brücke sich auf sie zubewegte, um die Ränder des Grabens zu verbinden. »Nun komm, sei vernünftig. Wir warten schon so lange auf dich, dein Vater und ich. Sei ein braves Mädchen und erfülle seinen letzten Wunsch. Lass uns das Bett miteinander

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