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Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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als das Gefühl, von diesem mächtigen Mann gevögelt zu werden. Wie bei diesen Sitzungen üblich, stand ein Tablett mit vier Beinen über ihrem Rücken auf dem Schreibtisch, so dass Pontifex zwischen ihren Beinen bleiben und gleichzeitig auf dem provisorischen Arbeitsplatz seine Schreibarbeiten erledigen konnte. Sein Reichtum und seine Macht wirkten wie starke Liebeszauber auf sie. Und mit jedem Kritzeln seines Stiftes, mit jedem Rascheln von Papier, wenn er eine Seite umblätterte, wurde er nur noch reicher und mächtiger. Und ihr Verlangen nach ihm wuchs noch mehr.
    »Ich habe eine Aufgabe für dich, Occia«, sagte er plötzlich und riss sie aus ihrer sinnlichen Trance. »Ich will, dass du den ältesten der Brüder Satyr hierher in meinen Thronsaal lockst.«
    »Lord Bastian? Warum? Und mit welchen Mitteln?«
    »Weil ich es dir sage. Und mit allem, was nötig ist.« Damit beendete Pontifex seine Arbeit und stellte das Tablett weg.
    »Und was wirst du dann tun?« Sie blickte demonstrativ dorthin, wo er sich in ihr befand. »Während meiner Abwesenheit?«
    »Was mir beliebt«, antwortete er leise drohend.
    »So geht das jetzt schon jeden Vollmond«, schmollte sie. »Immer findest du einen Grund, um mich loszuwerden, für den Fall, dass Silvia wiederkommt. Damit du sie vögeln kannst.«
    »Meine Liebe, wenn ich dich loswerden wollte, wärst du längst im Säuregraben gelandet. Und ich vögle, wen ich will.«
    Um seinen Standpunkt deutlich zu machen, zog er sich aus ihr zurück und winkte aus einem Trio von Laren, das auf einem Kissen auf dem Boden saß, ein anderes Opfer heran, das Occias Platz einnahm. Vor Occias Augen stieß er sich in die neue Erwählte, wohl wissend, dass er sie damit verletzte. Jedes Mal, wenn er seinen Schwanz im Laufe der Jahrhunderte in eine andere Frau versenkt hatte, war es für sie wie ein Stich ins Herz gewesen.
    Dennoch war Occia großzügig, hatte ihm alle anderen gegönnt. Aber sie durfte er nicht bekommen – nicht Silvia. Denn sie fürchtete, was geschehen würde, wenn er dieses Ziel je erreichte. Es schien, dass Silvia diejenige sein musste, die das Orakel als Mutter seines Kindes geweissagt hatte. Das Kind, das, wie er hoffte, eine Armee anführen würde. Doch wo in seinem Leben wäre dann Platz für Occia? Sie hatte ihm so viele Jahrhunderte der Liebe gegeben, aber das kümmerte ihn nicht. Seine Ambitionen waren alles, was für ihn zählte.
    Hass erfüllte sie, während sie zusah, wie er eine andere vögelte. Und doch – als sie sich umdrehte und ging, wünschte sie sich sehnlichst, er würde sie zurückrufen.

    Silvia schritt über den Teppichläufer auf den Thron ihres Erzfeindes zu. Geflüster begleitete ihren Weg. Fünf Monate lang hatte sie Pontifex nicht mehr in seinem Schlupfwinkel aufgesucht.
    »Nun, nun. Endlich kommt sie«, rief Pontifex, und seine Stimme troff vor Sarkasmus. »Was hast du mir mitgebracht? Es sollte etwas Gutes sein.«
    Sie blieb stumm, bis sie ihn erreichte. Diesmal trat sie nahe heran, direkt an den Rand des Säuregrabens, und sah ihn finster an. »Ich habe die Feuersteine.«
    Pontifex musterte sie mit gierigem Blick. »Wie viele? Wo?«
    »Alle sechs.« Sie streckte die Arme aus, und in ihren Händen lagen sechs Steine.
    Er schubste die Frau, die ihm zu Diensten war, von seinem Schoß und machte Anstalten, sich zu erheben. Überrascht bemerkte Silvia, dass es sich bei der Frau ausnahmsweise nicht um Occia handelte.
    Sie streckte die Hände in Richtung der zischenden Flüssigkeit. »Wenn du näher kommst, oder deine Wachen, schwöre ich dir, dass ich sie in diesen Graben werfe.«
    Er sah ihr forschend in die Augen und sank zurück auf den Thron, als er ihre Entschlossenheit bemerkte. »Wie ermüdend. Was willst du im Austausch für die Steine?«
    Deine Vernichtung . »Informationen, für den Anfang. Warum hast du Michaela töten lassen?«
    Er schnippte mit der Hand, als sei das nur ein enervierendes Ärgernis für ihn. »Mir fiel ein, dass du sie vielleicht als Wirt annehmen könntest, nachdem sie ihre Unsterblichkeit aufgegeben hatte. Und es war nur wahrscheinlich, dass du bei Vollmond Herrn Satyr ins Netz gehen würdest. Es ist allgemein bekannt, dass der Samen eines Satyrs den eines anderen Mannes stärker macht.«
    »Du hattest vor, Michaela und mich in dieser Nacht in dein Bett zu holen, wenn wir miteinander verbunden waren? In der Hoffnung auf ein Kind?« Sie schauderte angewidert.
    »Ich ließ sogar eine meiner Wachen heimlich das Getränk

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