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Das Herz Des Winters

Das Herz Des Winters

Titel: Das Herz Des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Cairhien war nicht länger der Ort, an dem die Schlacht stattfinden würde. Dobraines Antwort überraschte ihn.
    »Niemand, ausgenommen von ... Seit dem ... Angriff wird Ailil Riatin und eine hohe Würdenträgerin des Meervolks vermisst.« Ein winziges Stocken, aber immerhin ein Stocken. Vielleicht war auch er sich nicht sicher, was geschehen war. Und doch würde er Wort halten. Auch das hatte er an den Quellen von Dumai bewiesen. »Es sind keine Leichen gefunden worden, aber möglicherweise sind sie getötet worden. Allerdings weist die Herrin der Wogen diese Möglichkeit weit von sich. Sie macht viel Wind mit ihren Forderungen und besteht darauf, dass man ihr ihre Frau bringt. Es ist durchaus möglich, dass Ailil aufs Land geflohen ist. Oder sich trotz ihres Eides, den sie Euch geschworen hat, ihrem Bruder angeschlossen hat. Eure drei Asha'man sind noch immer im Palast. Flinn, Narishma und Hopwil. Sie machen die Leute nervös. Jetzt noch mehr als je zuvor.« Die Vorsteherin räusperte sich, ihre Schuhe glitten deutlich hörbar über den Holzfußboden. Sie machten sie auf jeden Fall nervös.
    Rand verbannte die Asha'man aus seinen Gedanken. Keiner von ihnen war stark genug, um zu fühlen, dass er ein Wegetor hierher geöffnet hatte, dazu hätten sie schon näher sein müssen als im Palast. Diese drei hatten an dem Angriff auf ihn nicht teilgenommen, aber ein kluger Planer hätte die Möglichkeit eines Fehlschlags vielleicht in Betracht gezogen. Hätte dafür gesorgt, dass im Fall seines Überlebens jemand in seiner Nähe war. »Du wirst nicht überleben«, wisperte Lews Therin. »Keiner von uns wird überleben.«
    Schlaf weiter, dachte Rand gereizt. Er wusste, dass er nicht überleben würde. Aber er wollte es. In seinem Kopf erscholl ein verächtliches Lachen als Antwort, aber der Laut wurde schwächer und verschwand. Der Kahlkopf ließ die anderen jetzt vom Wagen steigen und rieb sich zufrieden die Hände. Jetzt schien er auch noch eine Ansprache halten zu wollen!
    »Ailil und Shalon sind am Leben, und sie sind nicht geflohen«, sagte Rand laut. Er hatte sie gefesselt und geknebelt unter einem Bett versteckt, wo sie die Diener ein paar Stunden später gefunden hätten. Die Abschirmung, mit der er die Windsucherin des Meervolkes umgeben hatte, hätte sich einige Zeit davor auflösen müssen. Dann hätten die beiden Frauen in der Lage sein müssen, sich selbst zu befreien. »Fragt Cadsuane. Sie wird sie in Lady Arilyns Palast gebracht haben.«
    »Cadsuane Sedai geht im Sonnenpalast ein und aus, als würde er ihr gehören«, sagte Dobraine mit wohl überlegten Worten, »aber wie hätte sie die Frauen ungesehen herausbringen sollen? Und warum? Ailil ist Torams Schwester, doch sein Anspruch auf den Sonnenthron ist nichts mehr wert, falls er überhaupt jemals einen Wert hatte. Und eine hochrangige Atha'an Miere festzuhalten ... Zu welchem Zweck?«
    Rand ließ seine Stimme unbeschwert klingen, als wäre es ihm egal. »Warum hält sie Lady Caraline und den Hochlord Darlin als ihre ›Gäste‹ fest, Dobraine? Warum tun Aes Sedai überhaupt etwas? Ihr werdet sie dort finden, wo ich sagte. Falls sie Euch den Zugang gewährt und nachsehen lässt.« Dobraines Fragen waren nicht dumm gewesen. Er wusste darauf nur keine Antwort. Natürlich repräsentierten Caraline Damodred und Ailil Riatin die letzten beiden Häuser, die den Sonnenthron innegehabt hatten. Und Darlin Sisnera war der Anführer der Adligen von Tear gewesen, die ihn aus ihrem kostbaren Stein hatten vertreiben wollen.
    Rand runzelte die Stirn. Er war davon überzeugt gewesen, dass sich Cadsuane auf seine Person konzentrierte, auch wenn sie nach außen hin stets einen anderen Eindruck hinterließ, aber was war, wenn dies gar kein Täuschungsmanöver war? Es wäre eine Erleichterung gewesen, wenn es sich so verhielt. Natürlich. Das Letzte, was er jetzt brauchen konnte, war eine Aes Sedai, die glaubte, sich in seine Angelegenheiten einmischen zu können. Das Allerletzte. Vielleicht richtete Cadsuane ihre ungefragte Einmischung in andere Richtungen. Min hatte gesehen, wie Sisnera eine seltsame Krone trug; über diese Vision hatte er viel nachgedacht. Im Gegensatz zu anderen Dingen, die sie gesehen hatte, in denen es um ihn und die Grüne Schwester gegangen war. War es möglicherweise ganz einfach? Glaubte Cadsuane, sie könnte bestimmen, wer sowohl über Tear wie auch Cairhien herrschte?
    Einfach? Beinahe hätte er gelacht. Aber so verhielten sich Aes Sedai nun

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