Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation
als Lösung für dieses Problem die Notwendigkeit einer positiven Einstellung. Aber positives Denken allein reicht nicht aus, da Geist und Gemüt so leicht von äußeren negativen Reizen beeinflusst werden. Da mögen Sie sich zum Beispiel in einer sehr positiven Stimmung befinden, aber ein einziges falsches Wort genügt, und innerhalb von Sekunden sind Sie auf hundertachtzig und in einen Streit verwickelt. Wir müssen lernen, unabhängig von äußeren Umständen zur inneren Stille zu gelangen. Nur wenn wir den Sturm in unserem Geist befrieden können, können wir Geist, Körper und Gefühle einen. Heilige und Mystiker betrachten es als unerlässlich, dass wir uns diesem inneren Stillsein als grundlegendem Geisteszustand ergeben, um uns selbst kennenzulernen, um Bewusstsein zu entwickeln oder eins zu werden mit Gott.
Ist der Geist ruhig und still, ist das Herz – unser emotionales Zentrum – unbeschwert, und wenn das Herz unbeschwert ist, empfinden wir Freude, Zufriedenheit und inneren Frieden. Und dann können wir, statt das Chaos der Welt in uns aufzunehmen, immer mehr und mehr Stille nach außen in die Welt bringen. Erst nachdem der Sturm zur Ruhe gebracht worden ist, können wir aus unserem höchsten Selbst oder aus unserer Seele heraus handeln, und nicht von einer tieferen Geistesebene des Begehrens, des Ängstigens usw.
Seid stille und erkennet, dass ich GOTT bin. Psalm 46,10
Nicht denken, nicht handeln, nicht bewegen, absolute Stille: Nur so kann man von innen heraus und unbewusst die wahre Natur und das Gesetz der Dinge manifestieren und schließlich eins werden mit Himmel und Erde. Laotse
Lerne, still zu sein. Lass deinen ruhigen Geist lauschen und aufnehmen. Pythagoras
Denn wenn er sich nahet dem Gipfel der Einheit, fällt von ihm ab alle Tat, und still wird sein Pfad. Bhagavad Gita
Friede kommt von innen. Suche ihn nicht im Außen. Der Buddha
Unser Geist kann sich derart lange in einem turbulenten und überreizten Zustand befinden, dass wir allmählich glauben, so soll der Geisteszustand sein. Manche Leute haben sogar Angst, ihren Geist zu drosseln, weil sie fürchten, dann ihre Geistesschärfe zu verlieren, obwohl wir uns doch alle nach innerem Frieden sehnen. Aus diesem Grund haben viele von uns es mit der Sitzmeditation probiert, nur um sie dann als hoffnungsloses Unterfangen für immer aufzugeben. Wir sitzen, versuchen unseren Geist dazu zu bewegen, seine Tätigkeit einzustellen, und haben das Gefühl, einfach nur im Dunkel zu hocken und nichts zu tun zu haben. Das kommt daher, dass wir zwar versuchen, unseren überreizten Geist zur Ruhe zu bringen, aber wir haben keine Ahnung, wie wir das bewerkstelligen sollen. Also sitzen wir mit geschlossenen Augen da, und unser Geist ist genauso geschäftig und in Aufruhr wie zuvor.
Unser natürlicher Geisteszustand ist waches Stillsein, es ist also gar nicht so schwierig, wie Sie es sich vielleicht vorstellen, sich an diesen Zustand wieder zu erinnern oder ihn wieder zu erlernen. Können Sie sich daran erinnern, wie Sie als Kind draußen im Freien standen und sich mit ausgestreckten Armen immer im Kreis drehten, bis Ihnen ganz schwindlig wurde und Sie lachend zu Boden fielen? Dann lagen Sie auf dem Rücken und sahen zu, wie die Welt sich drehte. Nun, Ähnliches kann geschehen, wenn Sie es zum ersten Mal mit der Sitzmeditation probieren: Der Körper hält inne, aber der geschäftige Geist macht weiter und dreht sich im Kreis.
In diesem Kapitel werden wir uns verschiedene Aspekte des Geistes ansehen. Am Ende werden wir uns damit befassen, wie wir den Geist zur Ruhe und Stille bringen und – noch wichtiger – »warum?«.
• Heiliger : Ein Mensch, der sich durch hohe Spiritualität, große Tugend oder Güte auszeichnet; ein Mensch, der das innere Leben anderer berührt.
• Mystiker : Ein Mensch, der glaubt, dass die spirituelle Erkenntnis und Verwirklichung der Wahrheit jenseits des Intellekts angesiedelt ist; ein Mensch, der nach bewusstem Gewahrsein von oder einer tiefen Verbindung mit der letztendlichen Wahrheit oder Gott durch die direkte Erfahrung, Intuition oder Einsicht strebt.
Die Macht und Kraft der Intention
Unser Geist formt unser Leben; wir werden, was wir denken. Der Buddha
Nichts geschieht im Geist, was nicht auch im Körper passiert. Geist und Körper sind eins. Der Körper ist nicht der Behälter des Geistes; es ist der Geist, der den Körper manifestiert. Man könnte den Körper auch als eine Verlängerung des Geistes bezeichnen.
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