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Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation

Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation

Titel: Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Strom
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Sonnenstrahl einfangen, ihn bündeln und damit ein Loch durch irgendetwas brennen kann. Unsere Disziplin oder unser Wille sind unser Vergrößerungsglas, und unsere Intention ist unser Lichtstrahl. Unsere Intention wird vergrößert und gebündelt, bis sie alle Hindernisse wegbrennt.
    Vor nicht ganz zwei Jahrzehnten traf ich einen Schriftsteller, der eine siebenjährige Haftstrafe in einem Hochsicherheitsgefängnis verbüßt hatte. Er war ein paar Jahre vor unserer Begegnung entlassen worden, hatte eine Akademikerin geheiratet und war ein ziemlich gut bezahlter Drehbuchautor geworden. Eines Tages nahm mich ein gemeinsamer Freund zu einem Besuch bei ihm mit. Das Haus lag in einem äußerst wohlhabenden Viertel und war von seiner Frau sehr exklusiv und schön eingerichtet worden. Der Schriftsteller verbrachte aber gar nicht viel Zeit in dem Haus. Er schrieb und schlief oft in seinem »Zimmer«, wie seine Frau es nannte. Dieses Zimmer befand sich in einer kargen, eher dunklen Garage mit einem nackten, kalten Zementboden und war lediglich mit einem schlichten metallenen Schreibtisch im Industriedesign und einem einfachen Bett möbliert. Kurzum, dieser Mann schien sich erneut die Gefängniszelle geschaffen zu haben, in der zu leben ihm zur Gewohnheit geworden war. Obwohl er ein freier Mann war, hatte er sich innerlich noch nicht befreit.
    Später lernte ich, dass diese Tendenz uns allen innewohnt. Es ist statistisch nachgewiesen, dass fast alle Lottogewinner, die vor ihrem Millionengewinn arm gewesen waren, nach nur wenigen Jahren wieder in Armut lebten. Sie hatten ihr neues Vermögen verschleudert, bis sie in ihrem Leben wieder da angelangt waren, wo sie vorher gewesen waren. Das ist ein anschauliches Beispiel für die Macht der uns innewohnenden Tendenzen.
    Wir sind ganz eindeutig Gewohnheitstiere. Alte Gewohnheiten zu durchbrechen ist keinesfalls einfach. Ein Blick auf die Zeitschriften im Supermarkt mit ihren unzähligen Artikeln über das Abnehmen genügt, um uns alle an unseren Kampf mit unserer Willenskraft zu erinnern. Die Kontrolle über unsere Essgewohnheiten zu erringen kann zu einem fast aussichtslosen Unternehmen werden.
    Und das bringt uns zur Frage: Was ist eine Gewohnheit? Man hat gesagt, dass unsere machtvollsten Gewohnheiten oder samskara den Hauptteil unserer Persönlichkeit ausmachen und durch Reinkarnation von einem Leben ins nächste übertragen werden. Nach diesem Denkmodell sind unsere Gewohnheiten also ein großer Teil unserer inhärenten Infrastruktur, Teil des Wesenskerns unserer Persönlichkeit.
    Für unsere Transformation ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir diese negativen Gewohnheiten erfolgreich »verbrennen«; es nicht zu tun, kann unsere Transformation so gut wie unmöglich machen. Es ist wie bei einem Heißluftballon: Um ihn nach oben schweben zu lassen, müssen erst die Sandsäcke über Bord geworfen werden. Persönliche Transformation beinhaltet unter anderem ein System, mittels dessen wir unsere unerwünschten Gewohnheiten verbrennen und sie durch Gewohnheiten ersetzen, die unserem Ziel der spirituellen Verwirklichung dienlich sind.
    Das Verbrennen unserer unerwünschten Gewohnheiten wird im Sanskrit tapas genannt – was bedeutet, sich außerordentliche Anstrengungen aufzuerlegen, um eine Veränderung in unserem Verhalten und sogar in den uns innewohnenden Tendenzen herbeizuführen. Einfach ausgedrückt handelt es sich hier um eine Praxis, bei der wir alte, uns sabotierende Gewohnheiten gegen neue, uns transformierende Gewohnheiten austauschen – Selbstdisziplin üben. Wir, die wir in der industriellen Welt leben, sind bekannt dafür, dass wir hart und lange arbeiten. Deshalb haben wir vielleicht das Gefühl, Selbstdisziplin sei uns nicht fremd. Aber diese Art von Mühe und Anstrengung allein bringt der Seele keinen Nutzen. Nur wenn wir außerordentliche Mühe auf die Absicht, ein spirituelles Resultat zu erzielen, verwenden, haben wir auch spirituellen Nutzen davon. Anstrengung und Mühe allein, selbst in extremer Form, bringen nichts, wenn die Intention nicht auf das Erwachen und die Transformation der Seele gerichtet ist.
    Nehmen wir zum Beispiel einen Sklaven, der dazu verdammt ist, Tag um Tag in einem Steinbruch zu schuften, in der heißen Sonne Steine zu schlagen. Niemand hat im Verlauf der Geschichte härter gearbeitet als die Sklaven, die für körperliche Arbeit eingesetzt wurden. Leider führte ihre Arbeit meist zu Leiden und brachte keinen inneren Nutzen, weil

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