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Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation

Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation

Titel: Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Strom
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dem sich Ihre Nackenhaare aufstellten und Sie sich sagten: »Das sind meine Worte, das hätte ich schreiben können«? Das sind Momente, in denen Sie Einblick in ein tieferes Erinnern haben, in ein Gewahrsein von unserem höheren Selbst oder inneren Leben. Es sind Einblicke in die Verbundenheit aller Dinge; je wacher wir werden, desto vertrauter wird uns die Welt, und desto weniger werden wir sie fürchten.
    Erkennen Sie, dass die Macht und Kraft, die Sie suchen, die Macht und Kraft Ihrer eigenen Seele ist. Dort ist der Friede, den Sie suchen; dort ist der Geliebte, den Sie suchen.
    Aus dem Traum erwachen
    Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Kino und sehen einen wunderbaren Film, ein intensives, leidenschaftliches, tiefgründiges und fesselndes Drama. Die Tränen laufen Ihnen übers Gesicht, Sie sind vollkommen vertieft in diesen Film, identifizieren sich ganz und gar damit. Ihr Leben findet in diesem Film statt. In einem solchen Bewusstseinszustand sind Sie sich Ihres Umfeldes nicht gewahr – nicht Ihres Körpers, nicht Ihrer Vergangenheit, nicht Ihrer Zukunft. Sie befinden sich in diesem Augenblick einfach nur in dieser Welt des Films, die sehr, sehr real erscheint, und Sie werden von Gefühlen überflutet.
    Nun stellen Sie sich vor, dass der Projektor plötzlich kaputtgeht und Sie unversehens im Dunkeln sitzen. Wie reagieren Sie? Als Erstes würden Ihre Gefühle einen Schock erleiden. Dann würden Sie wahrscheinlich sehr aufgebracht sein, weil Sie aus der Welt dieses Films herauskatapultiert worden sind. Sie wollen sehen, wie es ausgeht, und wie kann so etwas überhaupt passieren? Sie sitzen im Dunkeln und werden von Frustration und Verärgerung überschwemmt. Im Vergleich zu der aufregenden Welt des Films ist die Welt des Kinos eine dumpfe, langweilige Erfahrung. Sie fühlen sich allein, isoliert; Sie sehnen sich geradezu verzweifelt danach, dass der Film weitergeht.
    Dann gehen die Lichter an. Der Projektor ist nicht zu reparieren, und mit Ihrem Filmerlebnis ist es vorbei. Was passiert, wenn das geschieht? Ihnen wird bewusst, dass dieses Drama, das Sie so gefangennahm, gar nicht real war. Es war ein Film – und eigentlich ist der Mensch, die neben Ihnen sitzt und Ihre Hand hält, zufälligerweise die Liebe Ihres Lebens. Es ist jemand, den Sie zutiefst lieben, ein Mensch aus Fleisch und Blut, dessen Dasein Sie ganz und gar vergessen hatten. Sie waren derart in das Drama auf der Kinoleinwand vertieft, in eine Geschichte, die nur in der Fantasie des Filmemachers passiert ist, dass Sie Ihr eigenes Leben, Ihre eigene Welt, Ihre Realität vergessen haben. Sie haben vergessen, dass Ihr Liebster oder Ihre Liebste direkt neben Ihnen saß. Und so kommen Sie nach einer Weile wieder an, richten sich in der Realität ein, vergessen den Film und befinden sich jetzt in der Realität Ihres Herzens, Ihres Lebens.
    Dieses Beispiel illustriert die Reise des Bewusstseins, das vollkommene Identifiziertsein mit der Halluzination der kollektiven Realität im Gegensatz zur Beobachtung der wahren Wirklichkeit.
    Dann wäre das erste Stadium des Erwachens das, dass wir »den Projektor ausschalten«, indem wir uns auf unsere Matte begeben und Yogastellungen und bewusstes Atmen üben. Das verlangsamt den Geist mehr und mehr und bringt ihn fast zum Stillstand.
    Der zweite Schritt besteht darin, dass wir »das Licht einschalten«, um diesen dunklen Raum von innen heraus zu erhellen. Das erleben wir in der Meditation, nachdem wir den Geist durch die Stellungen und die Atemübungen verlangsamt haben. Und wir tun das, indem wir den Egogeist auflösen und die Intention festsetzen, uns eine Auszeit vom »Denken« zu nehmen. Dazu können wir uns zum Beispiel auf das Öffnen des Herzzentrums konzentrieren. Wenn wir zu unserem wahren Bewusstsein erwachen, können wir uns der Quelle des Lebens bewusst werden. Die Sufis bezeichnen diese Energie zuweilen als »Der Geliebte«, weil uns, wenn wir diese Energie spüren, das Herz aufgeht und wir ungeheure Liebe fühlen. Das ist das »Einschalten des Lichts«.
    Wenn das Licht angeht, werden wir uns der Präsenz bewusst – wir sind uns gewahr, dass Der Geliebte bei uns ist. Das ist die Erfahrung des Einsseins mit der Quelle des Lebens, die manche Gott nennen. Im Yoga wird diese Erfahrung oft als Samadhi bezeichnet.
    Aber was hat Samadhi mit unserem alltäglichen Leben zu tun? Damit, dass wir uns das Gesicht waschen, den Abfall mit nach draußen nehmen oder zur Arbeit fahren? Samadhi ist etwas, das Sie in

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