Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation
Folgendes: »Wer von denen, die das Konzentrationslager erlebt haben, wüsste nicht von jenen Menschengestalten zu erzählen, die da über die Appellplätze oder durch die Baracken des Lagers gewandelt sind, hier ein gutes Wort, dort den letzten Bissen Brot spendend? Und mögen es auch nur wenige gewesen sein – sie haben Beweiskraft dafür, dass man dem Menschen im Konzentrationslager alles nehmen kann, nur nicht: die letzte menschliche Freiheit, sich zu den gegebenen Verhältnissen so oder so einzustellen. Und es gab ein ›So oder so‹!«
Auf der Reise durch mein eigenes Leben habe ich erkannt, dass die wunderbarsten und bedeutsamsten Augenblicke mit meinem Herzen in Verbindung stehen und nicht mit den Umständen. Wenn ich auf die Vergangenheit zurückblicke, waren alle meine eindrücklichsten Erinnerungen entweder mit spirituellen Erscheinungen oder mit der Liebe, mit Menschen verbunden, mit denen ich eine Beziehung hatte. Die großen »Ziele«, die ich mir als junger Mann setzte, entschwanden aus meinem Gedächtnis, sie bedeuteten mit der Zeit immer weniger. Die echte Lebensqualität wurde immer vom Maß meines inneren Friedens und meiner Fähigkeit, zu lieben und Liebe anzunehmen, bestimmt, ob ich es nun wusste oder nicht. Als ich die drei Säulen etwa ein Jahr lang praktiziert hatte, schwand mein Interesse, die Umstände von Vergnügen selbst zu bestimmen. Ich befasste mich mehr mit dem, was in mir und um mich herum war, fügte mich in all das mehr ein. Mit anderen Worten, ich gab es allmählich auf, nach dem Glück in einer bestimmten Form zu verlangen, und begann die Vorsehung die Form bestimmen zu lassen. Ich glaube, dass die Sicht des Schöpfers von dem, was für mich das Beste ist, meiner eigenen begrenzten Sichtweise bei weitem überlegen ist.
Erinnern und Gedenken
Eine auf den Konsum gegründete Gesellschaft trainiert uns darauf, unser Glück außerhalb von uns selbst zu suchen. Wir suchen überall danach, nur nicht da, wo es zu finden ist – im Innern. Wir lernen unbewusst, uns von unserem Atem, unserem Körper und sogar unseren Gefühlen abzutrennen. Betreten wir irgendein Wartezimmer, werden wir fast immer einen Stapel Zeitschriften vorfinden, um uns abzulenken. Setzen wir uns in unser Auto, ist schon bald das Radio eingeschaltet. Steigen wir aus dem Auto aus, klebt schon das Handy am Ohr. Und sogar im Fitnesscenter sehen wir beim Radfahren oder auf dem Laufband fern. Das nennt man Sich-Abtrennen, und wenn wir es uns zur Gewohnheit machen, uns von unserem Atem, unserem Körper und unseren Gefühlen abzutrennen, werden wir uns schließlich auf einem Weg finden, den wir nie gehen wollten. Wir stellen fest, dass wir uns Gewohnheiten zu eigen gemacht haben, die genau das Gegenteil von dem sind, was wir brauchen, um unser Wohlbefinden zu steigern. Wir fangen an zu vergessen, was leben heißt. Wir vergessen, dass wir eine Seele sind, die in einem Körper wohnt.
• Höheres Selbst : Das höhere Selbst ist die Seele – unser essenzielles Wesen, das mit der Höchsten Seele (oder dem Höchsten Geist), der Göttlichen Vorsehung (oder göttlichen Natur) verbunden ist: Wir haben nicht eine Seele; wir sind eine Seele, die einen Körper, einen Geist und Gefühle hat.
Viele Weisen der Sufi-Tradition lehren, dass wir in der Welt der Seele und des Geistes eigentlich nichts über Spiritualität oder Gott lernen; wir erinnern uns. In der Tat praktizieren viele Sufi-Orden eine spirituelle Feier, Dhikr genannt. Dies wird wortwörtlich mit »Gedenken« übersetzt und meint, Gott zu gedenken und sich daran zu erinnern, wer und was wir wirklich sind. Es ist eine spirituelle Feier oder ein Akt der Andacht und Hingabe, oft mit Musik, Chanten und vom Atem geleiteter Bewegung verbunden. Diese Lehren gehen davon aus, dass wir tief im Innern nie wirklich vergessen haben, wer wir sind, sondern dass die Erinnerung daran unter den unnatürlichen Vorstellungen und Konzepten unserer modernen Kultur begraben liegt. Sie besagen, dass wir uns »im Zustand des Gedächtnisschwunds in der Welt bewegen«.
Doch fast alle von uns erleben bemerkenswerte Momente, in denen die Erinnerung an die Oberfläche des Bewusstseins steigt. Haben Sie schon einmal ein Lied gehört, mit dem Sie sich so tief verbunden fühlten, dass Ihr ganzer Körper erschauerte? Oder sind Sie schon einmal an einen Ort gekommen, der Ihnen ganz und gar vertraut zu sein schien, obwohl Sie noch nie zuvor dort gewesen waren? Haben Sie schon einmal ein Buch gelesen, bei
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