Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation
Ihrer Meditation zunächst nur gelegentlich, später aber häufiger erfahren werden. Dann werden Sie imstande sein, diesen Zustand auch willentlich herbeizuführen, sogar wenn Sie mit Ihren alltäglichen Aufgaben beschäftigt sind. Ihre Sinne werden geschärft, Ihr Geist wird überaus wach und zutiefst präsent sein, und Sie werden anfangen, auf die Welt einzuwirken wie nie zuvor. Statt auf Ihre Begierden und Ängste zu reagieren , werden Sie schließlich aus Ihrem tiefsten Selbst heraus agieren .
Meditation – die Reise im Innern
Du solltest zwanzig Minuten am Tag in Meditation sitzen – es sei denn, du bist zu beschäftigt; dann solltest du eine Stunde lang sitzen. Alter Zen-Spruch
Einen spirituellen Weg zu gehen, während sich Geist und Gefühle im Chaos befinden und der Körper schwach und/oder krank ist, ist schier unmöglich. Dieses Buch hat zum Ziel, Sie zunächst in Ihr Inneres zu führen, denn hier finden Sie das Wissen aus erster Hand. Wenn Sie eine Meditationspraxis entwickeln, werden Sie sich allmählich an die lang begrabene Weisheit erinnern und Zugang zu ihr gewinnen. Diese Weisheit wird Sie dann beim Verlauf Ihres Schicksals anleiten.
Ist unser Geist schließlich zur Ruhe gelangt, geschieht etwas Fantastisches: Unser Herz öffnet sich. Für diejenigen von Ihnen, die nicht verstehen, was ich damit meine: Es ist annähernd mit dem Gefühl von Eltern vergleichbar, das sie ihrer Beschreibung nach haben, wenn sie in die Augen ihres kleinen Kindes schauen und das Kind zurückblickt und in ihre Seele schaut. Dieses Gefühl, das die Eltern beschreiben, ist das Öffnen des Herzens – wenn die Augen sich mit Tränen füllen und das Herz sich anfühlt, als wolle es platzen vor Liebe. Es ähnelt auch dem Gefühl in unserer Brust, wenn uns jemand vergibt und wir uns wieder in den Armen liegen und unser Herz im Gefühl ewiger Dankbarkeit anschwillt. Das ist die Art von »Herz öffnen«, von der wir sprechen. Wenn also der Geist zur Ruhe gelangt und still wird und das Herz sich auftut, tritt eine Veränderung ein und manchmal auch Gnade.
Stellen wir uns vor, dass wir uns in einem stillstehenden, vollkommen schlammverschmierten Auto befinden. Es ist uns aber nicht bewusst, dass wir in diesem Wagen sind oder dass sich irgendetwas außerhalb von ihm befindet, wir können nicht hinaussehen. Alle Fenster sind von einer Dreckschicht überzogen, und wir sind uns ausschließlich des Inneren des Autos gewahr. Wenn wir Yogastellungen und Atemübungen zu praktizieren beginnen, ist das so, wie wenn wir die Windschutzscheibe reinigten. Und wenn wir die Windschutzscheibe zu säubern anfangen, merken wir, dass es da draußen eine ganze Welt gibt, derer wir uns nicht bewusst waren. (Natürlich sehen wir eigentlich nicht hinaus, sondern in unser eigenes Wesen hinein.)
Wenn Ihnen nun klar wird, dass Sie sich in einem Auto befinden und es Orte gibt, zu denen Sie fahren können, dann verstehen Sie allmählich, wozu all diese Instrumente da sind. Sie sind da, um Sie auf eine vorwärtsgerichtete Reise mitzunehmen. Diese vorwärtsgerichtete Reise ist die Meditationspraxis. Sie können sich die Praxis der Stellungen und Atemübungen als Reinigen der Windschutzscheibe und die Meditation als das Fahren des Wagens, als Vorankommen auf der Reise Ihrer spirituellen Praxis vorstellen.
In den Anfangsstadien kann die Meditation mühselig sein. Später könnten Sie das Gefühl haben, nie wieder zu einem Leben ohne Meditation zurückkehren zu können, denn sie hört auf, eine lästige Aufgabe zu sein, und wird zum tiefgründigeren Teil Ihres täglichen Lebens. Vor allem in Zeiten von Konflikten und Auseinandersetzungen kann Meditation den direkten Zugang zum inneren Frieden, zu Ihrem wahren Selbst, zur Seele, zum kosmischen Bewusstsein – wie immer Sie es auch nennen wollen – eröffnen. Einmal sagte jemand zu mir: »In Zeiten widriger Umstände rettet mich die Meditation, weil ich in diesen Zeiten einen direkten Zugang habe.«
Mit dem Meditieren beginnen
Lassen Sie den Geist ohne das Durcheinander seiner Gedanken sich selbst beobachten. Lassen Sie das Herz ohne seine Wunden sich selbst beobachten.
Wenn wir zum ersten Mal probieren zu meditieren, fühlen wir uns manchmal wie ein kleines Kind, das mit geschlossenen Augen einsam in einem Zimmer sitzt. In den Meditationsbüchern steht zu lesen, dass man seinen Geist zur Ruhe bringen, ihn einfach still und ruhig werden lassen soll. Nun ja, das klingt gut, aber wie macht man das? Bei
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