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Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation

Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation

Titel: Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Strom
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vor allem Ihre Energien lenken. Wichtig ist, was in Ihrem Geist geschieht. Wenn Sie an Ihre Großmutter denken und sie der Mensch ist, dem Sie am dankbarsten sind, dann wird Ihnen das Herz aufgehen, Tränen werden Ihnen in die Augen steigen und Sie werden von den höchsten menschlichen Gefühlen erfüllt sein. Als Ergebnis werden Sie dasitzen, Ihr Herz ist offen und voller Liebe, und Ihr Geist ist zur Ruhe gelangt.
    Um es noch einmal zusammenzufassen: Wenn Sie meditieren, warten Sie nicht darauf, dass etwas passiert, sondern begreifen Sie, dass Sie es sind, was passiert. Sie sind der Gast, der ins Haus kommt. Warten Sie nicht auf den Gast; Sie selbst sind der Gast.
    Unser Nervensystem und der Beginn der Harmonie
    Warum sind wir so über die Maßen gestresst? Im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert reisten einige Yoga- und Sufimeister in den Westen, und jeder von ihnen berichtete, wie übermäßig stressbeladen der westliche Geist aufgrund der Industrie, des Handels und all der Maschinen war. Und das war noch vor der allgemeinen Verbreitung der Elektrizität, bevor es Telefone, Autos, Flugzeuge und Radios gab, Fernsehen, Computer und Notebooks existierten. Was wir in diesem Kontext für normal halten, ist nicht einmal ansatzweise gesund. Unser Nervensystem ist nicht dafür ausgelegt. Vögel sind nicht dafür ausgelegt, Glasfenster zu sehen, Rehe sind nicht dafür ausgelegt, Autobahnen zu überqueren, auf denen die Autos mit hundert Sachen vorbeiflitzen, und der Mensch ist nicht dazu gedacht, den ganzen Tag auf einen Bildschirm zu starren und Kaffee in sich hineinzuschütten, der im Körper einen Kampf-oder-Flucht-Impuls auslöst. Obwohl wir imstande sind, uns anzupassen, und das auch tun, wäre es falsch zu sagen, dass dies die optimale Umgebung für unser Nervensystem und unser körperliches Wohlbefinden ist.
    Zum Nervensystem gehören das Gehirn, das Rückenmark und die Nerven. Es ist ein Netzwerk, das von einem Körperteil zum anderen Signale sendet und unsere Aktivitäten und Bewegungen koordiniert. Einige dieser Aktivitäten sind uns bewusst, andere hingegen sind unbewusst.
    Nach einer einfachen Klassifizierungsmethode wird das Nervensystem in zwei Untersysteme unterteilt: das somatische und das vegetative Nervensystem.
    Das somatische Nervensystem
    Das somatische Nervensystem, auch willkürliches Nervensystem genannt, ist für die Koordinierung der bewussten oder willentlichen Körperbewegungen zuständig, wie des Gehens, des Sprechens und anderer erlernter Funktionen des Organismus.
    Das vegetative Nervensystem
    Das vegetative Nervensystem, auch autonomes oder unwillkürliches Nervensystem genannt, ist für die Koordinierung und das harmonische Zusammenwirken von automatisch ablaufenden Vorgängen zuständig. Dazu gehören die Aktivität des Herzens, des Verdauungssystems und der Atmung, also alle grundlegenden Lebensfunktionen.
    Das vegetative Nervensystem kann wiederum in zwei Untersysteme unterteilt werden: das sympathische Nervensystem und das parasympathische Nervensystem.
    • Das sympathische Nervensystem reagiert auf Stress, indem es den Herzschlag beschleunigt, die Blutgefäße verengt, die Verdauungsaktivität reduziert, den Blutdruck erhöht und den Körper darauf vorbereitet, zu kämpfen oder wegzurennen. Wenn es diesen Kampf-oder-Flucht-Impuls auslöst, überschwemmt es den Körper mit Hormonen, vor allem mit Adrenalin. Der Kampf-oder-Flucht-Impuls kann in lebensbedrohlichen Situationen oder im Notfall nützlich sein. Doch obwohl wir heutzutage in unserer Gesellschaft nicht oft in Notfallsituationen geraten, die eine plötzliche extreme Körperanstrengung erfordern, erzeugt der Körper dennoch Kampf-oder-Flucht-Impulse.
    Das bedeutet, dass unsere Stressreaktion zuweilen in Situationen aktiviert wird, in denen körperliches Handeln unnötig und/oder unangemessen ist. So ist zum Beispiel der Kampfimpuls mit Zorn und Wut assoziiert und manifestiert sich daher meist als feindseliges, streitsüchtiges Verhalten, wohingegen der Fluchtimpuls sich im gesellschaftlichen Rückzug und in Suchtverhalten manifestieren kann, wozu auch Drogenmissbrauch, Spielsucht und chronisches Fernsehen gehören. Anhaltender Stress – wenn der »Notfall« also chronisch wird – kann dazu führen, dass der Kampf-oder-Flucht-Impuls ständig aktiviert ist, was eine chronische Unterdrückung des Immunsystems zur Folge haben kann. Wir werden häufig krank und sind nach einer lange währenden Unterdrückung

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