Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation
nicht mehr fähig, gegen gefährlichere Krankheiten anzukämpfen. Wenn das sympathische Nervensystem nicht ausgeglichen ist, ist darüber hinaus auch das Verdauungssystem nicht in Ordnung.
• Das parasympathische Nervensystem oder »Ruhe-und-verdaue«-System sorgt dafür, dass wir nach einer Anstrengung wieder zur Ruhe gelangen. Es ist mit dem Ernähren, Heilen und Regenerieren des Körpers befasst, indem es den Herzschlag verlangsamt, die Verdauungs- und Drüsentätigkeit steigert und die Muskeln entspannt. Es wird durch Ruhe, Entspannung und positive Gedanken aktiviert. Studien haben ergeben, dass es für ein ausgewogenes Leben und die körperliche und emotionale Heilung ganz wesentlich ist, so oft und so lange wie möglich in einem entspannten, also parasympathischen Zustand zu sein.
Die beiden Systeme stehen sich antagonistisch gegenüber, und es ist wichtig zu wissen, dass fast ständig entweder das eine oder das andere aktiviert ist. Doch hat das sympathische System instinktiv Vorrang, weil es für unser Überleben sorgt. Es wird leicht ausgelöst, denn sobald wir angstvolle oder ärgerliche Gedanken haben oder körperlich allzu aktiv werden, wechselt der Körper in den sympathischen Systemmodus über. Wir müssen also in unserer modernen Welt mit ihren modernen Problemen und ihrem Stress ständig danach trachten, die Ausgewogenheit und Heilung zu fördern, indem wir das sympathische System möglichst wenig aktivieren. Dadurch kann ein Maximum an Heilung erfolgen. Dies befördern ein paar einfache Verhaltensweisen: jede Nacht sieben bis acht Stunden zu schlafen, untertags Pausen einzulegen und negative Gedanken durch positive zu ersetzen.
Aber wir können noch sehr viel mehr tun. Es ist möglich, ganz bewusst den Geist zur Ruhe und das Nervensystem in einen harmonischen Zustand zu bringen: durch unsere Atemübungen, durch vom Atem initiierte und geleitete Bewegungsübungen, durch Yogastellungen und natürlich durch die Meditation; kurzum, indem wir den drei Säulen der Transformation folgen. Daher sind Menschen, die Yoga, Qi Gong und andere innere Praktiken üben, für ihre vitale Gesundheit, ihren hohen Energielevel und eine entspannte Haltung bekannt. Denn diese Praktizierenden bringen ihr Nervensystem bewusst und regelmäßig in einen harmonischen Zustand.
Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Gesellschaft sich insgesamt auf einem ungesunden Stress- und Erwartungslevel befindet, und obwohl wir das inzwischen »normal« nennen, sollte es im Grunde als Wahnsinn bezeichnet werden. Es ist unsere Entscheidung, ob wir dieser ungesunden stressigen Lebensweise folgen oder ob wir lernen, unseren Zustand ganz bewusst in Richtung Harmonie zu verändern.
Fünf Dinge, die Ihnen helfen, sich innerhalb von zwei Wochen zu entspannen
Die folgenden Techniken sollten alle zusammen angewandt werden, dann können Sie binnen zwei Wochen oder in noch kürzerer Zeit die ersten Ergebnisse sehen. Aber es ist ein Experiment, das länger als zwei Wochen dauert; hier handelt es sich um das Einüben neuer Gewohnheiten, die Ihnen zu einer neuen Lebensweise verhelfen sollen, nämlich der, entspannt zu bleiben. Wenn Sie entspannter werden, bedeutet das nicht, dass Sie Ihre Fähigkeiten verlieren oder dass Ihre Geistesschärfe gemindert wird; im Gegenteil, wenn Sie in einem entspannteren Zustand leben, wird das Ihre Fähigkeiten steigern und Ihnen helfen, sich besser zu konzentrieren. Darüber hinaus werden Sie dann auch wissen, worauf sich zu konzentrieren wichtig ist.
1) Hören oder lesen Sie nur einmal in der Woche Nachrichten – nicht häufiger. Sie werden in nur wenigen Tagen einen Unterschied in Ihrem Nervensystem bemerken und Sie werden vielleicht überrascht sein, was für eine Sucht die Nachrichten sein können. Aufgrund von Beobachtungen bei mir selbst und anderen glaube ich, dass eine der heimtückischsten Ursachen von Angstzuständen und Stress das tägliche Schauen oder Lesen der Nachrichten ist. Diese sind zu 99 Prozent negativ, und es geht immer um das Gleiche. Jeden Tag werden wir mit düsteren Bildern von Krisen und Gewalt bombardiert. Nur die Namen und Örtlichkeiten wechseln.
Es ist kein Wunder, dass so viele Menschen Medikamente gegen Magengeschwüre und Angstzustände brauchen, wenn sie sich jeden Tag bei drei Tassen Kaffee deprimierende Nachrichten anhören oder sie in der Zeitung lesen. Soll das heißen, dass wir uns der Realität verschließen und die Probleme ignorieren sollten? Absolut nicht.
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