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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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aufmerksam. »Er geht selten dorthin, doch wenn er es tut, dann, weil er ungestört sein möchte.«
    »Der Große Saal?« Jillian legte die Stirn in Falten. »Ich dachte, dies sei der Große Saal.« Sie machte eine ausholende Geste über den Hauptsaal, wo sie gegessen hatten.
    »Nein, das ist der Vordersaal. Ich meine den, der sich an der Rückseite der Burg befindet. Er ist mitten ins Herz des Berges geschlagen. Dahin pflegte er zu laufen, als er noch ein kleiner Junge war.«
    »Oh.« Sie neigte den Kopf. »Danke«, fügte sie hinzu, ohne zu wissen, wofür sie ihm dankte. Seine kryptische Bemerkung war vordergründig als Verbot geäußert, klang jedoch verdächtig nach einer Einladung zum Herumschnüffeln. Verwirrt schüttelte sie den Kopf und empfahl sich, platzend vor Neugier.
    Nachdem sie gegangen war, grinste Ronin Balder an. »Er ist als kleiner Junge nie dorthin gegangen. Er hat die Hall of Lords noch nie gesehen! Du bist ein gerissener Bastard, das bist du wirklich«, rief er voller Bewunderung aus.
    »Ich habe dir immer gesagt, dass ich in unserer Familie den Löwenanteil an Verstand mitbekommen habe.« Selbstzufrieden goss er ihnen beiden noch ein Glas Cidre ein. »Sind die Fackeln entzündet, Ronin? Ist die Halle unverschlossen?«
    »Natürlich! Du hast nicht den ganzen Verstand mitbekommen. Aber Balder, was ist, wenn sie sich keinen Reim darauf machen kann? Oder schlimmer noch, wenn sie sich nicht damit abfinden kann?«
    »Diese Frau trägt einen Kopf auf ihren Schultern, Bruder. Sie platzt fast vor Fragen, aber sie hält ihre Zunge im Zaum. Nicht weil sie demütig ist, sondern aus Liebe zu deinem Jungen. Sie brennt darauf zu erfahren, was vor fünfzehn Jahren hier geschehen ist, und sie wartet geduldig, dass Gavrael es ihr erzählt. Also werden wir ihr auf einem anderen Weg die Antworten zukommen lassen, um sicher zu sein, dass sie vorbereitet ist, wenn er schließlich den Mund aufmacht.« Balder hielt inne und sah seinen Bruder ernst an. »Du warst früher nicht so ein Feigling, Ronin. Hör auf, darauf zu warten, dass er zu dir kommt. Geh zu ihm, wie du dir wünschst, dass du es schon Vorjahren getan hättest. Tu es, Ronin.«
     
    Jillian ging schnurstracks zum Großen Saal, oder beinahe schnurstracks, denn sie musste feststellen, dass das Herumwandern auf Burg Maldebann dem Durchstreifen einer unbekannten Stadt glich. Sie folgte verwirrenden Korridoren in der Richtung, von der sie hoffte, dass sie in den Berg führte, fest entschlossen, den Großen Saal zu finden. Es war offensichtlich, dass Balder und Ronin wünschten, dass sie ihn sah. Würde sie dort etwas über Grimm erfahren?
    Nach dreißig Minuten erfolglosen Suchens wanderte sie durch eine Reihe gewundener Korridore, die sich hinter einer Ecke zu einem zweiten Hauptsaal öffneten, der sogar noch größer war als der, in dem sie gefrühstückt hatte. Zögernd trat sie näher. Der Saal war offensichtlich uralt - vielleicht so alt wie die stehenden Steine, die von den sagenumwobenen Druiden errichtet worden waren.
    Günstigerweise hatte jemand Fackeln entzündet - die rührigen Brüder, schloss sie dankbar -, denn es gab kein einziges Fenster in diesem Teil des Gebäudes. Der Große Saal befand sich tief im Inneren des Berges. Sie erschauderte bei dieser Vorstellung. Langsam durchquerte sie den riesigen Raum auf die gewaltigen doppelflügligen Türen zu, die in die gegenüberliegende Wand eingelassen waren. Sie erhoben sich hoch über ihr, eingefasst von stählernen Beschlägen, und oberhalb der gewölbten Öffnung waren kühn geschwungene Buchstaben eingemeißelt.
    »Deo non fortuna«, flüsterte sie in demselben Impuls, der sie in der Kapelle von Caithness nur mit gedämpfter Stimme sprechen ließ.
    Sie drückte gegen die massiven Türen und hielt den Atem an, als sie nach innen schwenkten und den Großen Saal offenbarten, von dem Balder gesprochen hatte. Mit großen Augen bewegte sie sich mit dem träumerischen Gang einer Schlafwandlerin, gefesselt von dem, was vor ihr lag. Die fliehenden Linien der Halle gaben ihren Augen den Befehl, nach oben zu blicken, und sie drehte sich langsam, den Kopf in den Nacken gelegt, und bewunderte die Decke. Bilder und Wandgemälde bedeckten die weite Fläche, einige von ihnen so lebendig, dass ihre Hände sie berühren wollten. Ein Frösteln überkam sie, als sie versuchte zu verstehen, was sie sah. Blickte sie auf Jahrhunderte der Geschichte der Mclllioch? Sie zwang ihren Blick nach unten, nur um neue Wunder zu

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