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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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konnte.
    »Sohn.«
    Gavrael wirbelte herum. »Nenn mich nicht so«, fauchte er; doch sein Protest kam nicht mit der üblichen Giftigkeit.
    Ronin atmete vernehmlich aus. »Wir müssen reden.«
    »Es ist zu spät. Du hast vor Jahren alles gesagt, was du zu sagen hattest.«
    Ronin überquerte die Terrasse und gesellte sich zu Gavrael an die Mauer. »Tuluth ist schön, nicht wahr?«, fragte er leise.
    Grimm antwortete nicht.
    »Junge, ich ...«
    »Ronin, hast du ...«
    Die beiden Männer sahen sich forschend an. Keiner von ihnen bemerkte, wie Balder auf die Terrasse trat.
    »Warum bist du gegangen und nie wieder zurückgekommen?« Die Worte brachen mit der Gewalt eines fünfzehn Jahre lang eingesperrten Schmerzes aus Ronin hervor.
    »Warum ich gegangen bin?«, wiederholte Grimm ungläubig.
    »War es, weil du dich vor dem fürchtetest, was du geworden warst?«
    »Was ich geworden war? Ich bin nie das geworden, was du bist!«
    Ronin gaffte ihn an. »Wie kannst du das sagen, wo du die blauen Augen hast? Du hast den Blutrausch.«
    »Ich weiß, dass ich ein Berserker bin«, antwortete Grimm gelassen. »Aber ich bin nicht wahnsinnig.«
    Ronin blinzelte. »Das habe ich nie behauptet.«
    »Das hast du wohl. In der Nacht der Schlacht hast du mir gesagt, dass ich genauso wäre wie du«, erinnerte er ihn verbittert.
    »Und das bist du.«
    »Bin ich nicht!«
    »Doch, du bist...«
    »Du hast meine Mutter getötet!«, brüllte Grimm mit dem ganzen Schmerz, der sich in fünfzehn langen Jahren aufgestaut hatte.
    Balder bewegte sich unverzüglich nach vorn und Grimm fand sich plötzlich in dem unangenehmen Brennpunkt zweier intensiver blauer Augenpaare wieder.
    Ronin und Balder tauschten einen Blick des Erstaunens. »Das ist der Grund, weswegen du nie nach Hause gekommen bist?«, fragte Ronin vorsichtig.
    Grimm atmete schwer. Fragen platzten aus ihm hervor, und nun, da er begonnen hatte, sie zu stellen, glaubte er, nie mehr damit aufhören zu können. »Wie habe ich blaue Augen bekommen? Wie kommt es, dass auch ihr beide Berserker seid?«
    »Oh, Junge, du bist wirklich beschränkt!«, schnaubte Balder. »Komm schon, kannst du immer noch nicht zwei und zwei zusammenzählen?«
    Jeder Muskel in Grimms Körper verkrampfte sich. Tausende von Fragen prallten auf Hunderte von Vermutungen und Dutzende verdrängter Erinnerungen und alles verschmolz zu dem Undenkbaren. »Ist jemand anders mein Vater?«, fragte er.
    Kopfschüttelnd sahen Ronin und Balder ihn an.
    »Nun, warum hast du meine Mutter getötet?«, brüllte er. »Und erzähl mir ja nicht, dass wir so geboren werden. Du bist vielleicht mit dem Wahnsinn geboren worden, deine eigene Frau umzubringen, aber ich nicht.«
    Ronins Gesicht verhärtete sich vor Wut. »Ich kann nicht glauben, dass du denkst, ich hätte Jolyn umgebracht.«
    »Ich fand dich über ihrer Leiche«, beharrte Grimm. »Du hattest das Messer in der Hand.«
    »Ich entfernte es aus ihrem Herzen«, knirschte Ronin. »Warum sollte ich die einzige Frau töten, die ich je geliebt habe? Wie konntest.du, ausgerechnet du, auf die Idee kommen, ich könnte meine einzig wahre Gefährtin umbringen? Könntest du Jillian töten? Selbst inmitten äußerster Berserkerwut, könntest du sie töten?«
    »Niemals!«, donnerte Grimm los.
    »Dann begreif endlich, dass du alles missverstanden hast!«
    »Du hast nach mir gegriffen. Ich wäre der Nächste gewesen!«
    »Du bist mein Sohn«, hauchte Ronin. »Ich brauchte dich. Ich musste dich berühren, um zu wissen, dass du lebtest; um mich zu vergewissern, dass die McKane nicht auch dich umgebracht hatten.«
    Grimm starrte ihn verständnislos an. »Die McKane? Willst du damit sagen, dass die McKane Mutter umbrachten? Die McKane griffen nicht vor Sonnenuntergang an. Mutter starb am Morgen.«
    Ronin betrachtete ihn mit einer Mischung aus höchster Verwunderung und Wut. »Die McKane hatten den ganzen Tag auf den Hügeln gewartet. Die McKane hatten einen Spion in unseren Reihen und hatten erfahren, dass Jolyn wieder schwanger war.«
    Ein Ausdruck des Entsetzens überflog Grimms Gesicht. »Mutter war schwanger?«
    Ronin rieb sich die Augen. »Ja. Wir dachten, sie könne keine Kinder mehr bekommen - es war unerwartet. Sie war seit dir nicht mehr schwanger geworden und das war schon fast fünfzehn Jahre her gewesen. Es wäre ein Nachzügler geworden, aber wir freuten uns so sehr auf noch ein ...« Ronin verstummte jäh. Er schluckte einige Male. »Ich verlor alles an einem einzigen Tag«, sprach er und

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