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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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kleine Junge, der bei seiner Ankunft auf Jillians Schoß gesessen hatte, zog an seinem Ärmel und blinzelte zu ihm hinauf.
    »Geht es Euch gut?«, fragte der Junge besorgt.
    Grimm nickte. »Ich bin in Ordnung, Junge. Aber ich bin kein Fürst. Du kannst mich Grimm nennen.«
    »Du siehst mir aber wie einer aus.«
    »Nun, ich bin keiner.«
    »Warum mag Jillian dich nicht?«, fragte Zeke.
    Grimm schüttelte den Kopf und konnte einen traurigen Zug um seine Lippen nicht verhindern. »Ich vermute, Zeke - du heißt doch Zeke, nicht wahr?«
    »Du kennst meinen Namen!«, rief der Junge.
    »Ich habe ihn nennen hören, als du mit Jillian zusammen warst.«
    »Aber du hast ihn behalten!«
    »Warum auch nicht?«
    Zeke trat zurück und sah Grimm mit unverhohlener Bewunderung an. »Weil du ein mächtiger Krieger bist und ich bin... na ja ... ich. Ich bin bloß Zeke. Niemand bemerkt mich. Außer Jillian.«
    Grimm betrachtete den Jungen und bemerkte dessen halb trotzige, halb verschämte Haltung. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Solange ich hier auf Caithness bin - wie würde es dir gefallen, mein Schildknappe zu sein, Junge?«
    »Schildknappe?« Zeke gaffte ihn an. »Ich kann kein Schildknappe sein! Ich kann nicht gut sehen.«
    »Warum lässt du nicht mich das beurteilen? Meine Ansprüche sind äußerst gering. Ich brauche jemanden, der sich um mein Pferd kümmert. Es mag es nicht, angebunden zu sein, also muss man Futter und Wasser zu ihm bringen, wo auch immer es sich aufhält. Es muss gekämmt und gestriegelt werden und es muss geritten werden.«
    Bei diesen letzten Worten schwand Zekes hoffnungsvoller Gesichtsausdruck.
    »Nun ja, vorerst muss es nicht geritten werden, es hat einen ziemlich harten Ritt hinter sich«, fügte Grimm eilig hinzu. »Und womöglich könnte ich dir ein paar Unterrichtsstunden geben.«
    »Aber ich kann nicht klar sehen. Ich kann unmöglich reiten.«
    »Ein Pferd hat ein großes Einfühlungsvermögen, Junge, und kann darauf trainiert werden, viele Dinge für seinen Reiter zu tun. Wir werden es langsam angehen lassen. Zuerst, wirst du dich um meinen Hengst kümmern?«
    »Jawohl«, hauchte Zeke. »Das werde ich! Ich schwöre, dass ich das tun werde!«
    »Dann lass uns zu ihm gehen. Er kann Fremden gegenüber recht abweisend sein, wenn ich sie ihm nicht vorstelle.« Grimm nahm den Jungen an die Hand und war erstaunt, wie das Händchen von seinem Griff verschluckt wurde. So zart, so kostbar. Ein brutaler Schwall von Erinnerungen drang auf ihn ein - ein Kind, nicht älter als Zeke, aufgespießt auf einem Schwert der McKane. Er schüttelte die Erinnerung wütend von sich und schloss seine Finger fest um Zekes.
    »Moment mal.« Zeke zerrte an ihm, um stehen zu bleiben. »Du hast es mir immer noch nicht gesagt. Warum mag Jillian dich nicht?«
    Grimm suchte nach einer Antwort, die für Zeke einleuchtend sein könnte. »Ich glaube, weil ich sie geneckt und geärgert habe, als sie noch ein kleines Mädchen war.«
    »Du hast auf ihr rumgehackt?«
    »Gnadenlos«, gab Grimm zu.
    »Jillian sagt, dass die Jungens nur die Mädchen necken, die sie insgeheim mögen. Hast du sie auch an den Haaren gezogen?«
    Stirnrunzelnd sah Grimm ihn an und fragte sich, was es mit dieser Frage auf sich hatte. »Ich vermute, dass ich das getan habe, ein oder zwei Mal«, gab er nach einigem Nachdenken zu.
    »Ach, gut!«, rief Zeke aus, mit sichtlicher Erleichterung. »Also machst du ihr jetzt den Hof. Sie braucht einen Ehemann«, sagte er unverblümt.
    Grimm schüttelte den Kopf und der Anflug eines Lächelns umspielte seine Lippen. Er hätte auf so etwas gefasst sein müssen.

 
     
     
Kapitel 7
    Grimm presste sich die Hände auf die Ohren, aber es half nichts. Er zog sich ein Kissen über den Kopf, ohne Erfolg. Er überlegte, aufzustehen und die Fensterläden zuzuschlagen, aber ein kurzer Blick ließ ihn erkennen, dass ihm sogar dieses kleine Vergnügen versagt blieb. Sie waren bereits geschlossen. Eines der vielen Geschenke, die zum Berserkertum dazugehörten, war ein geradezu absurd übersteigertes Gehör; es hatte ihm ermöglicht, Gefahren zu überleben, in denen ein normaler Mann den sich anschleichenden Feind nicht hätte wahrnehmen können. Nun erwies es sich als gravierender Nachteil.
    Er konnte sie hören. Jillian.
    Alles, was er wollte, war schlafen - um Gottes willen, es war noch vor Tagesanbruch! Ruhte sich das Mädchen denn nie aus? Der Triller einer einsamen Flöte erstieg die steinernen Mauern der Festung und drang

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