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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Schmerz zu vergrößern. Sie hatte ihn aufgesucht, weil sie Trost brauchte, aber er war nicht in der Lage, sie zu trösten. Die Nachwirkungen seines Berserkerganges machten ihn unfähig, eine klare Wahl und vernünftige Entscheidungen zu treffen. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass er nach einem Berserkerwüten verwundbarer war; sowohl sein Geist als auch sein Körper waren sensibler. Er musste unbedingt flüchten und einen sicheren, verborgenen Ort finden, wo er tagelang schlafen konnte. Er musste sie zwingen, ihn augenblicklich zu verlassen, bevor er etwas unverzeihlich Törichtes tat. »Geh und suche deinen Papa, Jillian. Lass mich in Ruhe.«
    »Warum tust du das? Warum gehst du fort, Grimm?«, fragte sie kläglich.
    »Weil ich muss. Ich hätte überhaupt niemals herkommen dürfen!«
    »Das ist Unsinn, Grimm«, schrie sie. »Du hast heute glorreich gekämpft! Papa hat mich in mein Zimmer eingeschlossen, aber ich habe trotzdem gesehen, was geschehen ist! Wenn du nicht hier gewesen wärst, wir hätten gegen die
    McKane keine Chance gehabt...« Ihre Stimme versagte und er konnte die Schrecken der blutigen Schlacht unverhohlen in ihren Augen sehen.
    Und um Christi Willen, sie hatte soeben zugegeben, ihn als Berserker gesehen zu haben! »Wäre ich nicht gewesen ...«, begann er bitter und hielt inne, bevor er eingestand, dass er der einzige Grund war, weshalb die McKane überhaupt angegriffen hatten.
    »Wenn du nicht gewesen wärest, was dann?« Mit riesigen Augen blickte sie ihn an.
    »Nichts«, murmelte er und starrte auf den Boden.
    Jillian versuchte es erneut. »Ich sah dich vom Fen-«
    »Und du hättest dich verstecken sollen, Mädchen!«, schnitt Grimm ihr das Wort ab, bevor sie glühend über seine Tapferkeit in der Schlacht plappern konnte - Tapferkeit, die vom leibhaftigen Teufel herrührte. »Hast du keine Ahnung, wie du aussiehst? Weißt du nicht, was die McKane mit dir gemacht hätten, hätten sie dich gefunden?« Seine Stimme überschlug sich. Es war die Angst vor dem gewesen, was die McKane seinem geliebten Mädchen antun könnten, die ihn während der Schlacht immer tiefer in sein Berserkerwüten getrieben und ihn zu einem unbarmherzig mordenden Tier hatte werden lassen.
    Jillian zog nervös die Unterlippe zwischen die Zähne. Diese schlichte Geste traf ihn wie ein Bolzen purer Lust und er verachtete sich dafür. Er fühlte sich wie ein Bogen, kurz bevor der Pfeil die Sehne verließ; das Adrenalin von der Schlacht jagte noch immer durch seinen Körper. Die Erektion, die mit seinem Berserkergang einherging, hatte die unglückliche Eigenschaft, anzudauern und ihn wie ein Dämon zu beherrschet), ihn zur Paarung anzustacheln, zur Eroberung. Grimm schüttelte den Kopf und wandte ihr den Rücken zu. Er konnte sie nicht länger ansehen. Er traute sich selbst nicht über den Weg. »Geh weg von mir. Du weißt nicht, was du aufs Spiel setzt, wenn du hier bei mir bist.«
    Stroh raschelte unter dem Saum ihres Kleides, als sie sich bewegte. »Ich vertraue dir voll und ganz, Grimm Roderick.« Die süße Unschuld ihrer jungen Stimme brachte ihn beinahe um. Er verzog das Gesicht. »Das ist dein erster Fehler. Dein zweiter Fehler ist es, hier bei mir zu sein. Geh weg.«
    Sie trat näher und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Aber ich vertraue dir, Grimm«, sagte sie.
    »Du kannst mir nicht vertrauen. Du kennst mich noch nicht einmal«, knurrte er, sein Körper starr vor Anspannung.
    »Aber ja, ich kenne dich«, verwies sie ihn. »Ich kenne dich seit Jahren. Du hast hier gelebt, seit ich ein kleines Mädchen war. Du bist mein Held, Grimm ...«
    »Hör auf, Mädchen!«, dröhnte er, als er herumwirbelte und ihre Hand so grob von sich stieß, dass sie ein paar Schritte zurücktrat. Seine eisigen blauen Augen verengten sich. »Du glaubst also, dass du mich kennst, nicht wahr?« Er trat auf sie zu.
    »Ja«, beharrte sie störrisch.
    Er lächelte höhnisch. »Du weißt gar nichts. Du weißt nicht, wen ich getötet habe und wen ich gehasst habe und wen ich begraben habe und wie. Du weißt nicht, was mit mir geschieht, weil du nicht weißt, was ich wirklich bin!«
    »Grimm, ich habe Angst«, flüsterte sie. Ihre Augen waren goldene Lachen im Licht der Laternen.
    »So lauf also zu deinem verfluchten Papa! Er wird dich trösten!«
    »Er ist bei Edmund ...«
    »Wo auch du sein solltest!«
    »Ich brauche dich, Grimm! Nimm mich nur in deine Arme! Halt mich! Verlass mich nicht!«
    Grimms Glieder waren starr, eingefroren bis ins

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