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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Begeisterung, und es geschah nicht oft, dass sie ihn glücklich sah. Einige der Kinder mitsamt ihren Eltern hatten sich eingefunden, um zuzusehen. Jillian hielt den Atem an. Sollten Grimms Absichten fehlschlagen, würde das eine schmerzliche öffentliche Erniedrigung für Zeke bedeuten, die er lange Zeit nicht überwinden würde.
    Sie beobachtete, wie Grimm sein dunkles Haupt nah zum Pferd beugte; es sah so aus, als ob er dem tänzelnden grauen Hengst etwas ins Ohr flüsterte. Und für einen kurzen Moment hatte Jillian den Eindruck, als habe das Pferd tatsächlich mit einem Kopfnicken geantwortet. Als Grimm Zeke auf den Pferderücken setzte, hielt sie den Atem an. Zeke saß zunächst steif da und entspannte sich nur langsam, als Grimm den
    Hengst gemächlich in weiten Kreisen über den Schlosshof führte. Nun ja, das war alles gut und schön, dachte Jillian, aber wie würde sich Zeke jetzt verhalten? Er konnte nicht immer herumgeführt werden. Worin lag der Sinn, ein Kind auf ein Pferd zu setzen, wenn es niemals allein würde reiten können?
    Sie entschied schnell, dass sie genug gesehen hatte. Offensichtlich hatte Grimm nicht verstanden; es war nicht klug, dem Jungen beizubringen, Unmögliches zu wollen. Stattdessen sollte er Zeke ermutigen, Bücher zu lesen, sich sicheren Beschäftigungen zu widmen, wie Jillian es getan hatte. Es ergab keinen Sinn, ein behindertes Kind zu ermutigen, seine Grenzen närrischerweise auf eine Art und Weise auszuloten, die es in Gefahr bringen könnte. Weitaus besser wäre es, ihm beizubringen, andere Dinge schätzen zu lernen und erreichbare Träume zu verfolgen. Ungeachtet der Tatsache, dass Zeke, wie jedes andere Kind, sich wünschte, herumzurennen und zu spielen und zu reiten, musste man ihm beibringen, dass er es nicht konnte, dass es aufgrund seiner eingeschränkten Sehkraft gefährlich für ihn war.
    Unverzüglich würde sie Grimm wegen seiner Fehleinschätzung zur Rede stellen, bevor er noch größeren Schaden anrichtete. Im Schlosshof hatte sich eine ziemliche Menschenmenge zusammengefunden, und sie konnte schon die Eltern sehen, die kopfschüttelnd miteinander tuschelten. Sie nahm sich vor, das Problem besonnen und rational zu lösen, um den Zuschauern keinen Anlass zum Tratsch zu liefern. Sie würde Grimm den rechten Weg weisen, mit dem jungen Zeke umzugehen, und beweisen, dass sie kein einfältiger Dummkopf mehr war.
    Eilig stieg sie den Trommelturm hinab und machte sich auf den Weg zum Schlosshof.
    Grimm führte das Pferd in einem letzten langsamen Kreis über den Hof und war sicher, dass Jillian jeden Augenblick aus dem Schloss preschen würde. Er wusste, dass er ihr besser aus dem Weg gehen sollte, und dennoch ertappte er sich dabei, dass er Zeke seine erste Reitstunde vorsätzlich dort gegeben hatte, wo sie es mit Sicherheit sehen würde. Erst vor wenigen Augenblicken hatte er eine unruhige Bewegung und einen Schwall goldenen Haares im Turmfenster wahrgenommen. Sein Leib straffte sich vor Erwartung, als er Zeke von dem Hengst hob. »Ich glaube, du hast dich jetzt an seine Gangart gewöhnt, Zeke. Wir haben einen guten Anfang gemacht.«
    »Reiten ist ja ganz leicht. Aber ich kann ihn nicht selbst lenken, also was soll das alles? Ich werde nie alleine reiten können.«
    »Sag niemals nie, Zeke«, rügte Grimm ihn sanft. »In dem Augenblick, in dem du >nie< sagst, hast du dich entschlossen, es nicht zu versuchen. Bevor du beschließt, dass du etwas nicht kannst, solltest du dir Gedanken darüber machen, wie du es erreichen könntest. Vielleicht überraschst du dich selbst.«
    Zeke blinzelte zu ihm auf. »Aber jeder sagt mir, ich kann nicht reiten.«
    »Warum denkst du, dass du es nicht kannst?«, fragte Grimm und stellte den Jungen auf die Füße.
    »Weil ich nicht klar sehen kann. Ich könnte dein Pferd glatt in einen Felsen reiten!«, rief Zeke.
    »Mein Pferd hat Augen, Junge. Glaubst du, es würde einfach so gegen einen Felsen laufen? Occam würde sich nie von dir gegen ein Hindernis lenken lassen. Vertrau mir und ich werde dir zeigen, dass ein Pferd darauf trainiert werden kann, für dich zu sehen.«
    »Glaubst du wirklich, dass ich eines Tages in der Lage sein werde, ohne deine Hilfe zu reiten?«, fragte Zeke mit leiser Stimme, so dass die Zuschauer um sie herum nicht die Hoffnung in seinen Worten hören und sich deswegen über ihn lustig machen konnten.
    »Ja, das tue ich. Und ich werde es dir beweisen, wenn es so weit ist.«
    »Was für einen Schwachsinn erzählst du

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