Das Herz Eines Highlanders
verdammt stolz auf sie gewesen, dass es wehtat. Er hatte den Wunsch gehabt, den überkandidelten Lords das Grinsen aus dem Gesicht zu prügeln, als sie Jillians Eltern erzählten, sie sollten ihre Bücher verbrennen, da sie sonst eine perfekte Frau ruinieren und sie unverheiratbar machen würden. Er erinnerte sich. Und hatte aus Stolz sein Pferd danach benannt.
Occams Rasiermesser: Die schlichteste Theorie, die sich an die Tatsachen hält, entspricht am ehesten der Realität. Halt dich an die Tatsachen, Jillian - warum behandele ich dich so grausam? Er verzog das Gesicht. Die einfachste Theorie, die das ganze Ausmaß seines blöden Verhaltens Jillian gegenüber erklärte, war, dass er hoffnungslos in sie verliebt war, und wenn er nicht aufpasste, würde sie es herausfinden. Er hatte kalt zu sein, vielleicht sogar grausam, denn Jillian war eine intelligente Frau, und wenn er keine überzeugende Fassade aufrechterhielt, würde sie ihn durchschauen. Er atmete tief durch und stählte seinen Willen.
»Du sagtest?« Spöttisch zog er eine Augenbraue hoch. Mächtige Männer waren unter dem Sarkasmus und dem Spott dieses tödlichen Blickes zu stammelnden Idioten geschrumpft.
Nicht jedoch seine Jillian, und es entzückte ihn nicht minder, als es ihn beunruhigte. Sie wich nicht zurück, kam sogar näher und ignorierte die neugierigen Blicke und die gespitzten Ohren der Zuschauer. Nah genug, dass ihr Atem über sein Gesicht strich und in ihm das Verlangen weckte, seine Lippen auf ihre zu pressen und ihren Atem tief in sich einzusaugen. Sie sah ihm tief in die Augen, dann umspielte ein entzücktes Lächeln ihren Mund. »Du erinnerst dich doch«, flüsterte sie. »Ich frage mich, worüber du mich sonst noch belügst?«, fügte sie hinzu, und er hatte den erschreckenden Verdacht, dass sie kurz davor war, sein idiotisches Verhalten zu durchschauen. Dann würde sie Bescheid wissen und ihn als den liebeskranken Dummkopf entlarven, der er war.
Er ergriff ihr Handgelenk und drückte zu, bis er sicher war, dass sie verstand, dass er es mit einer Handbewegung zerbrechen konnte. Wohl überlegt ließ er seine Augen mit diesem flammenden, unheiligen Blick aufblitzen, den die Menschen so fürchteten. Selbst Jillian zuckte leicht zurück und er wusste, dass sie den Blick des Berserkers in seinen Augen gesehen hatte. Es würde ihr gut tun, ihn zu fürchten. Sie musste Angst vor ihm haben - Gott allein wusste, selbst er fürchtete sich vor sich selbst. Zwar hatte Jillian sich verändert und war erwachsen geworden, doch er hatte ihr noch immer nichts zu bieten: keinen Clan, keine Familie, kein Heim. »Als ich Caithness verließ, habe ich mir geschworen, niemals zurückzukehren. Daran kann ich mich erinnern, Jillian.« Er ließ ihr Handgelenk los. »Und ich bin nicht aus freien Stücken zurückgekehrt, sondern wegen eines Gelübdes, das ich vor langer Zeit abgelegt habe. Wenn ich meinem Pferd einen Namen gegeben habe, der dir zufälligerweise geläufig ist - wie arrogant von dir zu denken, dass es irgendetwas mit dir zu tun hätte.«
»Oh! Ich bin nicht arrogant...«
»Weißt du, warum dein Vater uns in Wahrheit hergebracht hat, Mädchen?«, unterbrach Grimm sie kalt.
Jillian klappte der Mund zu. Es stand zu befürchten, dass er der Einzige war, der ihr die Wahrheit sagte.
»Weißt du es? Ich weiß, dass du die schlechte Angewohnheit hattest zu spionieren, und bezweifle, dass du dich so sehr verändert hast.«
Sie schob den Unterkiefer vor, versteifte sich und warf die Schultern zurück, wodurch sie ihm einen klaren Blick auf ihre üppige Figur bot - eines der Dinge, die sich bei ihr durchaus verändert hatten. Sie biss sich auf die Unterlippe, um ein selbstgefälliges Lächeln zu unterdrücken, als er unwillkürlich den Blick etwas tiefer senkte, dann aber ruckartig wieder aufsah.
Wie versteinert sah Grimm sie an. »Dein Vater hat uns drei herbeordert, um dir einen Ehemann zu verschaffen, Göre. Offensichtlich bist du so störrisch, dass er Schottlands mächtigste Krieger zusammenrufen musste, um deinen Widerstand zu brechen.« Einen Moment lang betrachtete er ihre feste Haltung und ihren unbeteiligten Gesichtsausdruck und schnaubte. »Ich hatte Recht - du lauschst noch immer. Du bist kein bisschen überrascht von meiner Enthüllung. Jetzt, da ich sehe, dass du den Plan kennst, warum willst du zur Abwechslung nicht einmal ein liebes Mädchen sein? Geh zu Quinn und überrede ihn, dich zu heiraten, damit ich verschwinden und mein eigenes
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