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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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anfangen, weiß glühend zu leuchten, wegrennen soll, so weit sie nur kann, weil Berserker dafür bekannt sind, dass sie wahllos gegen Freund und Feind wüten?«
    »Du hast dich niemals gegen mich gewendet!«, fuhr Quinn ihn an. »Und ich war oft an deiner Seite, wenn es passierte!«
    Grimm schüttelte den Kopf. »Heirate sie, Quinn. Um Himmels willen! Heirate sie und befreie mich!« Er stieß unflätige Flüche aus und lehnte den Kopf an seinen Hengst.
    »Glaubst du wirklich, dass das ausreicht?«, fragte Quinn erbost. »Wird das irgendeinen von uns befreien?«
     
    Jillian schlenderte im Zwielicht über den Zinnengang, den schmalen Korridor hinter der Brüstung, und atmete tief die frische Luft ein. Die Dämmerung war ihre liebste Tageszeit, wenn das fahle Licht in absolute Dunkelheit überging, die nur von einem silbrigen Mond und kühlen weißen Sternen über Caithness durchbrochen wurde. Sie hielt inne und legte die Arme auf die Brüstung. Der Duft von Rosen und Geißblatt lag in der Luft. Sie atmete tief durch. Ein anderer Duft reizte ihre Sinne und sie neigte den Kopf. Dunkel und würzig; Leder und Seife und Mann.
    Grimm.
    Sie drehte sich langsam um und er war da. Er stand hinter ihr auf dem Dach, tief im Dunkel der angrenzenden Mauern, und beobachtete sie mit unergründlichem Blick. Sie hatte kein Geräusch vernommen, als er sich ihr genähert hatte, kein Rascheln von Stoff, nicht ein Scharren von Schuhsohlen auf den Steinen. Es war, als wäre er der Nachtluft entstiegen und mit dem Wind zu ihrem einsamen Ausguck gesegelt.
    »Wirst du heiraten?«, fragte er ohne Einleitung.
    Jillian sog einen Atemzug in sich hinein. Dunkelheit umgab seine Gestalt, mit Ausnahme eines Streifens Mondlicht, der seine durchdringenden Augen beleuchtete. Wie lange hatte er schon dort gestanden? Fehlte da ein unausgesprochenes >mich< in der Mitte seines Satzes? »Was meinst du?«, fragte sie atemlos.
    Seine sanfte Stimme war einschmeichelnd. »Quinn würde einen feinen Ehemann für dich abgeben.«
    »Quinn?«, wiederholte sie.
    »Genau. Er ist golden wie du, Mädchen. Er ist liebenswert, sanft und wohlhabend. Seine Familie würde dich schätzen.«
    »Und was ist mit deiner?« Sie konnte nicht glauben, dass sie es gewagt hatte, diese Frage zu stellen.
    »Was ist mit meiner was?«
    Würde deine Familie mich schätzen? »Wie steht es mit deiner Familie?«
    Sein Blick war eisig. »Ich habe keine Familie.«
    »Niemanden?« Jillian runzelte die Stirn. Bestimmt hatte er irgendwelche Verwandten, irgendwo.
    »Du weißt nichts von mir, Mädchen«, erinnerte er sie mit leiser Stimme.
    »Nun, da du weiterhin die Nase in mein Leben steckst, glaube ich das Recht zu haben, ein paar Fragen zu stellen.« Jillian sah angestrengt zu ihm hinüber, aber es war zu dunkel, um ihn deutlich zu erkennen. Wie konnte er nur dermaßen mit der Nacht verschmelzen?
    »Ich höre auf, mich einzumischen. Und ich habe es nur dann getan, wenn es aussah, als könntest du in Schwierigkeiten geraten.«
    »Ich gerate nicht immer in Schwierigkeiten, Grimm.«
    »Also dann«, er gestikulierte unwirsch, »wann wirst du ihn heiraten?«
    »Wen?«, fauchte sie und rupfte an den Falten ihres Kleides. Wolken schoben sich vor den Mond und verhüllten Grimm vorübergehend vor ihren Blicken.
    Seine unheimliche entkörperte Stimme klang leicht vorwurfsvoll. »Versuche dem Gespräch zu folgen, Mädchen. Quinn.«
    »Bei Odins Schaft...«
    »Speer«, verbesserte er sie mit einem Hauch von Belustigung in der Stimme.
    »Ich werde Quinn nicht heiraten!«, ließ sie die dunkle Ecke zornbebend wissen.
    »Und auch nicht Ramsay?« Seine Stimme senkte sich bedrohlich. »Oder hat er so gut geküsst, dass er dich bereits überzeugt hat?«
    Jillian atmete tief ein. Sie atmete aus, schloss die Augen und betete um Beherrschung.
    »Mädchen, du musst einen von ihnen heiraten. Dein Vater verlangt es«, sagte er ruhig.
    Sie öffnete die Augen. Den Heiligen sei Dank, die Wolken waren vorbeigezogen und sie konnte wieder die Umrisse seiner Gestalt wahrnehmen. Da stand ein Mann aus Fleisch und Blut im Dunkel, nicht irgendein unwirkliches Wesen. »Du bist einer der Männer, die mein Vater hergeholt hat, was ja wohl bedeutet, dass ich auch dich wählen könnte, oder etwa nicht?«
    Er schüttelte den Kopf, eine leichte Regung im Dunkel. »Tu das nicht, Jillian. Ich habe dir nichts zu bieten außer einem Leben in der Hölle.«
    »Vielleicht glaubst du das wirklich, aber vielleicht liegst du auch falsch.

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