Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
Weg zu verfolgen?«, bestürmte sie ihn heftiger als geplant, und ihre Worte hallten von den steinernen Mauern wider.
    Grimm wandte seinen Blick nicht von dem polierten Kelch zwischen seinen Handflächen. »Ich hatte dafür zu sorgen, dass es dir gut ging, Jillian«, sagte er ruhig. »Hast du Quinn inzwischen geküsst?«
    »Du hast mir niemals auch nur ein Wort gegönnt! Du bist nur gekommen und hast mich angesehen und dann habe ich mich umgedreht und du warst verschwunden.«
    »Ich hatte geschworen, dich vor Ungemach zu schützen,
    Jillian. Es war nur selbstverständlich, dass ich nach dir sehen musste, wenn du in der Nähe warst. Hast du Quinn inzwischen geküsst?«, wiederholte er.
    »Mich vor Ungemach schützen?« Ungläubig hob sie die Stimme. »Du hast versagt! Du hast mich mehr verletzt als irgendjemand in meinem ganzen Leben!«
    »Hast du Quinn inzwischen geküsst?«, dröhnte er.
    »Nein! Ich habe Quinn noch nicht geküsst!«, schrie sie zurück. »Ist das alles, was dich bewegt? Es interessiert dich einen Dreck, dass du mich verletzt hast.«
    Der Kelch schepperte auf den Boden, als Grimm aufsprang. Mit ungezügelter Wut fegte er Teller und Schüsseln vom Tisch. Schneidebretter flogen durch die Luft, unberührter Eintopf ergoss sich in den Raum, Brotstücke flogen gegen den Kamin. Der Leuchter knallte an die Wand und blieb in einer Mauerspalte hängen. Weißes Kerzenwachs tropfte auf den Boden. Sein Wüten hörte erst auf, als der Tisch zwischen ihnen leer war. Er hielt keuchend inne, die Hände in die Tischkante gekrallt, die Augen fiebrig leuchtend. Jillian starrte ihn wie gelähmt an.
    Brüllend vor Wut hämmerte er auf die fünfzehn Zentimeter dicke massive Eiche ein und Jillians Hand flog an ihre Kehle, um einen Aufschrei zu unterdrücken, als der große Tisch sich in der Mitte spaltete. Seine blauen Augen glühten und sie hätte schwören können, dass er größer wurde, breiter und gefährlicher. Ohne Zweifel hatte sie die Antwort bekommen, die sie gewollt hatte, und mehr als das.
    »Ich weiß, dass ich versagt habe!«, dröhnte er. »Ich weiß, dass ich dich verletzt habe! Glaubst du nicht, dass ich mit diesem Wissen leben musste?«
    Zwischen ihnen knirschte und knarrte der Tisch in dem verzweifelten Versuch, ganz zu bleiben. Die angeschlagene Tafel wankte bedenklich. Dann, mit einem ergebenen Stöhnen, neigten sich die Kanten zur Mitte und der Tisch krachte zu Boden.
    Jillian kniff die Augen zusammen und überflog die Überreste ihres Mahles. Entschlossen, ihn nicht weiter zu reizen, stand sie sprachlos vor der Heftigkeit seines Ausbruches. Er wusste, dass er sie verletzt hatte? Und sie bedeutete ihm so viel, dass er bei der Erinnerung daran so außer sich geriet?
    »Warum bist du jetzt zurückgekommen?«, flüsterte sie. »Du hättest meinem Vater nicht gehorchen müssen.«
    »Ich musste mich vergewissern, dass es dir gut geht, Jillian«, flüsterte er über das Meer der Verwüstung hinweg, das sie voneinander trennte.
    »Es geht mir gut, Grimm«, sagte sie vorsichtig. »Das heißt, du kannst jetzt gehen«, sagte sie, ohne auch nur einen Ton ernst zu meinen.
    Ihre Worte zeitigten keinerlei Reaktion.
    Wie konnte ein Mann nur so still dastehen, dass man den Eindruck haben konnte, er wäre in Stein verwandelt worden? Sie konnte nicht einmal feststellen, ob sich sein Brustkorb hob und senkte. Der Luftzug, der durch das hohe Fenster hereinzog, berührte ihn nicht. Nichts kam an diesen Mann heran.
    Gott wusste, dass sie das noch nie geschafft hatte. Hatte sie das nicht endlich gelernt? Es war ihr nie gelungen, den echten Grimm zu erreichen, den, den sie in jenem ersten Sommer gekannt hatte. Warum hatte sie geglaubt, dass sich alles geändert haben könnte? Weil sie eine reife Frau war? Weil sie volle Brüste hatte und glänzendes Haar und dachte, ihn durch die Schwäche eines Mannes für Frauen verführen zu können? Und obwohl sie ihm so verdammt gleichgültig war, warum wollte sie ihn trotzdem?
    Jillian kannte die Antwort, selbst wenn sie nicht verstand, warum es so war. Schon wenn sie als kleines Mädchen den Kopf zurücklehnte, um den wilden Jungen anzusehen, der sie überragte, hatte ihr Herz Willkommen geschrien. Es gab da ein uraltes Wissen in ihrer Kinderbrust, das ihr unmissverständlich gesagt hatte, dass ungeachtet aller Abscheulichkeiten, derer Grimm bezichtigt wurde, sie ihm ihr Leben anvertrauen konnte. Sie wusste, dass er dazu bestimmt war, zu ihr zu gehören.
    »Warum kannst du dich nicht

Weitere Kostenlose Bücher