Das Herz kennt die Wahrheit
bitterkalt, und die Frau …"
"Ist das schönste Geschöpf, das ich je gesehen habe", unterbrach er sie mit sanfter Stimme.
Sie sträubte sich gegen die Wonne, die sie bei seinen Worten verspürte. "Und woher willst du das wissen, da du dich nicht an alle Frauen erinnern kannst, die du kennen gelernt hast?"
Er lachte leise. "Versuche nicht, mit mir zu streiten. Ich erkenne eine schöne Frau, wenn ich eine sehe."
Der Wind frischte auf, und Darcy legte sich die Decke enger um die Schultern. "Und du sprachst von einer angenehmen Nacht?"
"Was kann der Nordwind mir schon anhaben, in so netter Gesellschaft?" erwiderte er.
"Wie ich sehe, bist du nicht nur töricht, sondern auch blind. Aber wieso sollte ich mich beschweren, wenn du mir so nette Komplimente machst?" Sie schlug die Decke zurück. "Solange du deinen Schlaf opferst, um mir Gesellschaft zu leisten, halte ich es für besser, wenn du dich vor dem Wind schützt."
"Das halte ich nicht für klug."
"Und warum nicht? Dir ist so kalt wie mir."
Einen Moment starrte er sie an, bevor er ihr Angebot annahm und ihr so nah kam, dass er die Decke auch um seine Schultern legen konnte.
"Siehst du." Sie drehte sich ihm mit einem Lächeln zu. "Ist das nicht viel besser?"
"Aye." Er senkte die Stimme. "Aber umso gefährlicher."
Bei dem funkelnden Ausdruck in seinen Augen kehrte sie sich von ihm ab und blickte auf das dunkle Wasser. "Warum hast du Mrs. MacInnis nicht erzählen wollen, dass wir gar nicht verheiratet sind?"
"Um all ihre romantischen Vorstellungen zunichte zu machen? Die gute alte Frau wollte, dass wir eine Familie sind. Vielleicht hat sie sich an das Glück ihrer eigenen Jugend erinnert. Warum sollten wir all das zerstören?"
"Du hast ein gutes Herz, Gryf." Darcy wandte sich ihm wieder zu und erschrak, als sie seinen Mund unmittelbar vor dem ihren spürte.
Bevor sie den Kopf zurückziehen konnte, verschloss er ihre Lippen mit einem Kuss.
Ihr Herz hämmerte gegen die Rippen. Sie wollte zurückweichen, war jedoch in der Decke gefangen. Er zog daran, so dass Darcy unwillkürlich in seinen fordernden Kuss gezogen wurde.
Seine Hände umfassten ihr Gesicht, und er küsste sie, bis sie beide nach Luft rangen.
"Ich will dich, Darcy", raunte er und löste ein wildes Herzpochen in ihr aus. Mit seinen dunklen Augen suchte er ihren Blick, und er sah, wie die Leidenschaft bei seinen Worten in ihren Augen aufflammte. "Ich weiß, dass es unklug ist. Du bist der Captain dieses Schiffes und ich nur ein einfacher Seemann, der weder eine Vergangenheit noch eine Zukunft hat. Aber ich kann nicht leugnen, wie anziehend ich dich finde. Und ich bin es leid, dagegen anzukämpfen."
"Ich kann nicht … ich weiß nicht …" Sie legte die Hände auf seine Brust, um ihn abzuwehren, und spürte das Pochen seines Herzens. Es schlug so ungestüm wie ihr eigenes.
"Willst du leugnen, was du bei meinen Berührungen empfindest, Darcy?"
Sie schluckte. "Nein. Ich kann es nicht leugnen."
"Und dies." Zärtlich strich er mit den Lippen über die ihren und spürte eine heiße Woge bis in die Zehenspitzen. "Fühlst du das?"
Sie musste sich an dem Kragen seines Mantels festklammern, um nicht hinzufallen. Die bloße Berührung seines Mundes brachte sie ins Taumeln.
"Ich weiß, dein Herz gehört einem anderen, Darcy."
"Einem anderen? Wer hat dir …?" Ihr Tonfall wurde härter. "Was weißt du?"
"Nur, dass er fort ist. Und ich hier bin." Erneut küsste er sie, lange und innig, bis sich alles in ihrem Kopf zu drehen begann und sie keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen konnte. "Und hier möchte ich gerne bleiben. Genau hier, und dich halten. Dich küssen. Und vielleicht kann ich dir sogar helfen, alle anderen Männer zu vergessen, die du je gekannt hast."
"Gryf …" Sie erschauerte, als seine Lippen ihr über Hals und Kehle strichen und schließlich dort verharrten, wo ihr Herz mit der Macht eines Kanonenschlages hämmerte.
"Du kannst die Anziehung nicht leugnen, Darcy. Auch nicht, wie du jedes Mal auf meine Küsse ansprichst." Sein Mund erkundete ihren Hals, und er fühlte, wie ein Zittern durch ihren Leib ging.
"Ja. Das stimmt." Sie schloss die Augen, als er ihren Hals bis zum Kinn mit feurigen Küssen bedeckte. "Doch das bedeutet nicht, dass wir unseren Gefühlen nachgeben sollten."
"Warum nicht?" Seine Stimme war rau vor Verlangen. "Es ist genau das, was Männer und Frauen tun. Und ob du es nun zugibst oder nicht, es ist auch das, was du willst."
Sie konnte es nicht leugnen,
Weitere Kostenlose Bücher