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Das Herz kennt die Wahrheit

Das Herz kennt die Wahrheit

Titel: Das Herz kennt die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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hinweg und hob dabei seinen Säbel auf. Als sie sah, dass Newton mit zwei langmähnigen Piraten kämpfte, sprang sie dem alten Mann zur Seite, um die Überzahl auszugleichen. Gemeinsam trieben sie die beiden üblen Gesellen an die Bordwand. Mit einem schnellen Säbelstreich schickte Darcy einen der Schurken über Bord und sah, wie der andere in seine eigene Waffe fiel.
    Da sie davon überzeugt war, dass der Kerl nicht mehr kämpfen würde, wandte sie sich dem alten Mann zu. "Wirst du mit dem hier fertig, Newt?"
    "Ja, Mädchen. Kümmere dich um Fielding."
    Sie drehte sich um. Der Koch schwitzte übermäßig, während er versuchte, sich vor der Klinge eines Piraten zu schützen. Darcy sah, was der Schurke vorhatte. Er wollte seinen Gegner mit dem Rücken gegen das heiße Kanonenrohr treiben, das noch dampfte.
    "Fielding." Sie stellte sich neben ihn und merkte, wie erleichtert der Koch war.
    "Ich werde …" Der Pirat stieß ein böses Lachen aus. "Meine Leute haben mir gesagt, dass eine Frau an Bord ist, aber ich habe ihnen nicht geglaubt."
    "Und jetzt kannst du dich damit brüsten, von dieser Frau besiegt worden zu sein." Darcy schwang den Säbel, und es gelang ihr, den Gegner langsam zurückzutreiben.
    Sein Lachen schwand rasch, als er bemerkte, wie geschickt Darcy war. Jedes Mal, wenn er einen Satz nach vorne wagte, wich sie der Klinge aus. Es gelang ihr, jeden seiner Hiebe abzuwehren, und selbst nach mehreren Minuten hatte sie noch keinen einzigen Kratzer davongetragen. Der Pirat jedoch war bereits an mehreren Stellen verwundet, und der Blutverlust schwächte ihn zusehends.
    "Ich denke, es ist Zeit, dass du dich deinen Gesellen anschließt." Sie hielt ihm die Klinge auf die Brust und ließ ihm nur zwei Möglichkeiten. Den sicheren Tod oder einen Sprung in die kalten Fluten.
    Der Mann sprang und landete mit einem verzweifelten Aufschrei in den aufschäumenden Wellen.
    "Darcy." Als sie sich umdrehte, sprang Gryf ihr zur Seite, um sie vor einem Angreifer zu schützen, doch die Klinge, die für sie bestimmt war, traf ihn. Aus seiner Schulter quoll Blut und färbte sein Hemd dunkelrot.
    Außer sich vor Wut trieb Darcy den Piraten zurück, streckte ihn mit einem Hieb zu Boden und drehte sich wieder zu Gryf um, der inzwischen mit drei Gegnern kämpfen musste. Sie eilte zu ihm, nahm es zunächst mit einem, dann mit dem nächsten auf, bis beide Schurken auf den Planken lagen. Gerade rechtzeitig drehte sie sich um und sah, dass Gryf den dritten Mann zu Boden geschickt hatte und sich dann keuchend an die Bordwand lehnte.
    "Geh unter Deck, Gryf."
    "Nicht, bevor wir diese Schurken verjagt haben."
    "Du bist zu schwer verletzt, um uns noch helfen zu können. Geh unter Deck, sage ich."
    Er warf ihr ein schnelles, unberechenbares Lächeln zu. "Aye, Captain. Bald."
    "Gryf …" Sie sah, wie er sich aufrichtete und den Degen hob. Als sie sich umdrehte, hatte er den hinterhältigen Angreifer bereits niedergestochen – der Degen ragte aus der Brust des toten Piraten.
    Gryf suchte ihren Blick. "Was sagtet Ihr, Captain?"
    Sie bückte sich, zog den Degen aus dem toten Mann und gab Gryf seine Waffe zurück. "Bleib bei mir. Du musst mir den Rücken freihalten."
    "Aye, Captain. Es wäre eine Schande, wenn so ein hübscher Rücken verletzt würde." Er humpelte hinter ihr her, während sie sich bereits in ein weiteres Gefecht stürzte.
    Der Kampf schien schon Stunden zu dauern, und die Mannschaft der "Undaunted" stemmte sich mit dem Mut der Verzweiflung gegen die Piratenhorde, die fest entschlossen war, das Schiff und seine Ladung zu erobern. Die Crew kämpfte tapfer, auch wenn sich jeder von Darcys Männern inzwischen mehreren Gegnern gegenübersah. Das Piratenschiff hatte neue Leute angeheuert, die es nach Blut dürstete. Der völlig überraschende Angriff hatte den Widerstand von Darcys Mannschaft zusätzlich geschwächt.
    Als der Kampf sich in die Länge zog, mussten Darcy und ihre Seeleute sich eingestehen, dass ihre Kräfte schwanden.
    Die kleineren Wunden, die Darcy davongetragen hatte, waren nichts im Vergleich zu den Verletzungen einiger ihrer Leute. Sie fürchtete um das Leben ihrer Männer. Newton hatte es mit Kerlen aufnehmen müssen, die halb so alt wie er waren. Gryf hielt tapfer durch, obwohl die klaffende Wunde an seiner Schulter ihn offensichtlich auslaugte. Mehrere Männer ihrer Crew lehnten stöhnend an der Bordwand und pressten Stofffetzen gegen stark blutende Wunden. Drohend färbte sich das Deck mit ihrem Blut. Waren ihre

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