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Das Herz kennt die Wahrheit

Das Herz kennt die Wahrheit

Titel: Das Herz kennt die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Frau bin. Denn ich hätte Euch meine Klinge ins Herz gebohrt, wenn Ihr mich das erste Mal berührt hättet."
    Seine Augen verengten sich. "Ich warne Euch. Ihr seid noch am Leben, weil ich es erlaube. Und wenn ich den Befehl gebe, werdet Ihr sterben, wie alle anderen, die hier auf dem Deck herumliegen."
    "Dann gebt den Befehl. Lieber sterbe ich rasch, als dass meine Männer sich Euer widerwärtiges Spiel ansehen müssen."
    "Möchtet Ihr jetzt sterben?" Erneut lachte er. Es war ein eisiges, schrilles Lachen, das allen einen Schauer über den Rücken jagte. "Aber versteht doch, das Spiel hat gerade erst begonnen. Und ich bin derjenige, der die Regeln festlegt."
    Er wandte sich an seine Leute. "Wie viele von euch möchten von den Reizen dieser Frau kosten?"
    "Ich, Captain." Ein junger, dürrer Pirat kicherte dümmlich und entblößte seinen zahnlosen Mund.
    "Aye", rief ein anderer, dem ein Arm fehlte. "Ich bin dabei, Captain."
    Ein alter Seeräuber mit langem schwarzem Haar und einem vom Kampf vernarbten Gesicht rief: "Es ist lange her, dass ich eine so hübsche Frau gesehen habe."
    Die anderen nickten zustimmend, und ihre Stimmen schwollen zu einem lauten Begeisterungsjubel an.
    Wylie York wandte sich wieder Darcy zu. "Seht Ihr? Und jetzt rate ich Euch, den Männern zu zeigen, was sie genießen möchten." Er drückte die Degenspitze gegen ihre Brust. "Entfernen wir den Rest der Kleidung."
    Ehe er den Stoff des Hemdes durchtrennen konnte, stürmte Whit an Deck und eilte an Darcys Seite. "Rührt sie nicht an, Onkel!"
    Das böse Glimmen in den Augen des Piratenkapitäns jagte ein Frösteln durch Darcys Leib. Diesen Moment hatte sie am meisten gefürchtet. Sie hatte gehofft und gebetet, der Junge würde ihren Befehl befolgen und sich verstecken.
    "Geh zurück, Whit." In ihrer Stimme schwang so viel Zorn mit, wie sie aufzubringen vermochte. "Ich habe dir befohlen, unter Deck zu bleiben."
    "Nein, Captain. Er will mich. Nicht Euch." Obwohl er heftig zitterte, hob Whit das Kinn. "Also kommt und holt mich, Onkel." Er öffnete die Hand, in der ein Messer aufblitzte. "Doch bevor Ihr das tut, bevor Ihr mich oder den Captain anrührt, werdet Ihr gegen mich kämpfen müssen."
    "Was willst du damit gegen mich ausrichten? Mich stechen?" York grinste in die Runde der Piraten, die in sein schauriges Lachen einfielen. "Du kleiner rotznäsiger Feigling. Dazu hast du nicht den Mut."
    "Glaubt Ihr?" Whits Stimme bebte und offenbarte die Furcht, die sich in seinen Augen abzeichnete.
    "Sieh dich doch nur an. Du zitterst ja wie Espenlaub."
    "Ja. Vielleicht habe ich Angst. Aber lieber sterbe ich, als dass Ihr den Captain anrührt."
    "Dein Tod lässt sich leicht arrangieren, du kleiner Narr." Der Pirat machte einen Satz nach vorne, und Whit war über sich selbst überrascht, dass er nicht zurückwich, sondern mit dem Messer nach seinem Onkel stach. Er traf den Piraten am Arm, worauf dieser verblüfft zurücksprang.
    Bei dem Anblick seines eigenen Blutes verengten sich Yorks Augen gefährlich. Sein Grinsen war verflogen. "Jetzt musst du leiden, bevor du stirbst, Junge. Glaubst du, ich habe dich zum letzten Mal verprügelt? Das war gar nichts im Vergleich zu dem, was ich jetzt mit dir vorhabe. Ich werde dich schlagen und züchtigen, bis du nur noch ein Haufen stinkendes, verrottendes Fleisch bist."
    Als York näher kam, vernahm er ein Knurren, bevor kleine scharfe Zähne sich in seinen Knöchel bohrten. Überrascht schrie er auf, schaute zu Boden und erblickte den Welpen, der sich an seinem Bein festklammerte.
    "Furchtlos! Nein!" rief Whit erschrocken.
    "Furchtlos?" schnaubte York. "Dieser nutzlose Köter? Gehört er dir?"
    "Ja, das ist mein Hund." Whits Augen waren vor Überraschung und Angst geweitet.
    "Wie schade." Der Piratenkapitän trat so heftig nach dem Welpen, dass er mit einem Winseln über das Deck geschleudert wurde. "Auch das sollst du mir büßen, Junge."
    Als Wylie York sich näherte, kam der Welpe zurückgelaufen, fletschte die Zähne und knurrte leise.
    Dieses Mal packte der Mann den kleinen Hund unbarmherzig und schlug ihn gegen die Bordwand. Furchtlos heulte vor Schmerz auf und verstummte.
    "Ihr habt ihn getötet!" Tränen flossen aus Whits Augen, als er auf sein Tier starrte, das reglos an Deck lag. Dann wandte er sich wieder seinem Onkel zu, konnte durch den Strom von Tränen jedoch kaum etwas sehen. "Ich habe ihm versprochen, immer auf ihn aufzupassen. Und jetzt habt Ihr ihn getötet."
    "Nun, damit du ihn nicht allzu lange

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