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Das Herz kennt die Wahrheit

Das Herz kennt die Wahrheit

Titel: Das Herz kennt die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Wunden tödlich? Sie hatte keine Zeit, es zu beurteilen. Jedes Mal, wenn ein Pirat über Bord stürzte, traten zwei weitere an seine Stelle – die Schurken fielen wie ein wütender Bienenschwarm über das Schiff her.
    Und jedes Mal, wenn es so aussah, als würden die Angreifer zurückweichen, trieb die hasserfüllte Stimme ihres Kapitäns sie dazu an, nicht lockerzulassen.
    Darcy versuchte abzuschätzen, wie weit die beiden Schiffe auseinander lagen. Wylie York, der Piratenkapitän, hielt sich aus dem Kampfgetümmel heraus und beobachtete das ganze Geschehen vom Steuerrad seines Schiffes aus.
    "Weiter, Leute." Seine Stimme dröhnte durch die Nebelschwaden. "Wollt ihr euch von einer Frau und ihrer lausigen Mannschaft besiegen lassen? Strengt euch ein bisschen an, damit wir fortkommen."
    "Feigling!" rief Darcy zum anderen Schiff hinüber. "Habt Ihr Angst, Euch unseren Degen zu stellen?"
    "Angst?" Seine Stimme erscholl wie ein dumpfes Echo. "Ihr müsstet eigentlich um Euer Leben bangen. Denn wir werden nicht eher gehen, bis jeder Eurer Seeleute in seinem eigenen Blut liegt."
    "Stopft diesem Schurken das Maul!" Newton drängte einen Gegner gegen die Bordwand und ließ ihm die Wahl zwischen dem sicheren Tod oder einem Sprung in Sicherheit. Wie so viele vor ihm, sprang auch dieser Mann in die kalten Fluten, in der Hoffnung, einer seiner Kameraden würde ihm ein Tau zuwerfen.
    "Recht so." Gryf, der sich schwer atmend an der Reling abstützte, nachdem er noch einen Gegner besiegt hatte, schaute Darcy an. Sein Gesicht war aschfahl, und sie konnte sehen, wie sehr er sich bemühte, seine Schmerzen zu verdrängen. "Ich werde versuchen, ihn mir vorzuknöpfen, Darcy."
    "Nein, Gryf. Das wäre dein sicherer Tod. Außerdem brauchen wir dich hier."
    "Dann gehe ich, Mädchen." Newton wandte sich um. Doch gerade in diesem Augenblick traf ihn eine Klinge an seinem gesunden Bein und schickte ihn zu Boden.
    "Newt!" Darcy eilte an seine Seite und kniete neben ihm. "Halte durch, Newt." Rasch nahm sie ihren Schal und wickelte ihn um das Bein des alten Mannes, um den Blutfluss zu stoppen.
    "Hinter dir, Mädchen!"
    Bevor sie reagieren konnte, war Gryf zur Stelle und entledigte sich des Schurken, der sich ihr von hinten genähert hatte. Der Pirat stürzte zu Boden, doch noch im Fallen stieß er seinem Gegner den Degen in die Seite. Mit einem Schmerzensschrei sank Gryf auf die Knie und versuchte, die Klinge herauszuziehen.
    Drei weitere Piraten stiegen über den toten Körper ihres Kameraden und hoben ihre Degen. Darcy nahm Newtons Waffe und sprang mit einer geschmeidigen Bewegung auf, um sich den Angreifern zu stellen.
    "Was für ein Zufall!" Bei dieser kalten Stimme lief Darcy ein Schauer über den Rücken. Sie sah in die wild funkelnden Augen von Wylie York. "Ich hatte gehofft, mit der berühmten Frau kämpfen zu können."
    "Wohl nur, wenn Ihr in der Überzahl seid." Anstatt zurückzuweichen, wie er es wohl erwartet hatte, stellte Darcy sich ihm furchtlos entgegen. "Offensichtlich habt Ihr so lange gewartet, bis meine Mannschaft zu schwach ist, um Euch gefährlich zu werden."
    "So wurde ich Captain meines Schiffes. Indem ich die Vorteile abwog. Jetzt …", er gab seinen beiden Spießgesellen ein Zeichen, "… haltet diesen Mann fest." Er deutete auf Gryf. "Ich möchte nicht, dass er versucht, den Helden zu spielen."
    Sofort packten die beiden Piraten Gryf und hielten ihn fest, als er sich zu wehren versuchte. Sicherheitshalber zerrten zwei weitere Männer Newton fort und hielten ihn in Schach, falls er versuchen sollte, aufzustehen.
    Wylie York winkte zwei weitere seiner Gesellen zu sich. "Haltet diese Frau fest. Ich will ihr eine Lektion erteilen."
    Newton und Gryf mussten hilflos zusehen, wie der Piratenkapitän seine Degenspitze an den Kragen von Darcys Hemd setzte und es mit einer geübten Bewegung aufschlitzte.
    "Nun, wie interessant." Er trat näher und kniff die Augen ein wenig zusammen, als er Darcys üppige Brüste sah, die nur noch von einem dünnen Hemd bedeckt waren. "Wie schade, dass diese ganze Schönheit unter solch alten Lumpen verborgen liegt. Warum wärmt Ihr nicht das Bett irgendeines Engländers, Frau?"
    "Weil ich lieber zur See fahre und Piraten wie Euch das Herz herausschneide", entgegnete sie schroff.
    Er warf den Kopf in den Nacken und lachte grob auf. "Oho, was für ein vorlautes Weib. Wenn Ihr meine Frau wäret, hätte ich Euch längst anständig zurechtgewiesen."
    "Was für ein Glück für Euch, dass ich nicht Eure

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