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Das Herz kennt die Wahrheit

Das Herz kennt die Wahrheit

Titel: Das Herz kennt die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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auf den Welpen erheben. Denn Furchtlos und er gehörten zusammen.
    Es war ein wundervolles Gefühl, etwas zu haben, was nur ihm allein gehörte.
    Sanft strich er über das Fell des Welpen und spürte eine starke Zuneigung zu diesem kleinen, hilflosen Geschöpf. Und er schwor sich, alles zu tun, damit es dem Kleinen gut ging.
     
    Newton hielt das Steuer, während die "Undaunted" sich ihren Weg durch das schwarze Wasser bahnte. Der Mond stand als dünne Sichel am Nachthimmel, und die Sterne sahen so aus, als seien sie aus Eis. Hier und da schwebte eine Schneeflocke durch die Luft, ein Vorbote des Unwetters, das ihnen unmittelbar bevorstand.
    Der alte Seemann vernahm Schritte, und als er sich umdrehte, sah er Gryf auf sich zukommen.
    "Ich dachte, Ihr würdet wie der Rest der Mannschaft schlafen, Gryf."
    "Ich habe mich ein paar Stunden ausgeruht. Jetzt bin ich wach und dachte, ich könnte Euch für eine Weile ablösen."
    "Ich wäre froh über eine Pause." Newton blies in seine Hände, die er in Wolle eingeschlagen hatte. "Ich fürchte, ich kann meine Finger nicht mehr spüren."
    "Fielding hat ein heißes Kohlenbecken und einen Topf Suppe in der Kombüse stehen lassen. Das dürfte Euch aufwärmen, bevor Ihr Euch hinlegt."
    "Habt Dank." Als er Platz am Steuer machte, sah Newton, dass Gryf nach oben guckte, wo Darcy sich mit nur einer Hand in der Spitze der Wanten festhielt. Er folgte seinem Blick und murmelte: "Ich habe versucht, sie zu überreden, unter Deck zu gehen und einen anderen Wache halten zu lassen, aber Ihr kennt das Mädchen ja. Störrisch ist es. Das war schon immer so."
    "Manche würden das einsatzfreudig nennen."
    "Manche." Der alte Mann sah ihn lange an, bevor er fortging.
    Gryf vernahm das Geräusch von Newtons Holzbein, das gegen die Holzplanken klopfte. Als die Schritte verhallt waren, hob er den Kopf. Darcy war so hoch hinausgeklettert, dass man sie nicht mehr sehen konnte. Doch er wusste, dass sie dort oben in der Mastspitze war und in die Dunkelheit spähte, um Ausschau nach Lichtern zu halten, die Land oder ein vorbeifahrendes Schiff anzeigten.
    Kurze Zeit später erblickte er sie wieder, während sie mit der Beweglichkeit einer Tänzerin die Wanten hinunterkletterte. Als sie auf das Deck sprang, schien sie überrascht, ihn zu sehen.
    "Was ist mit Newt?"
    "Nichts. Ich habe ihm angeboten, ihn für eine Weile abzulösen. Ich dachte, es ist zu kalt heute Nacht für seine alten Knochen."
    "Das war nett von dir, Gryf."
    Er tat das Kompliment mit einem Achselzucken ab. "Vielleicht hatte ich auch andere Gründe, ihn aus dem Weg haben zu wollen."
    Vermutlich hätte sie gelacht, wenn seine Stimme nicht so rau geklungen hätte. Sie wagte einen kurzen Blick in sein Gesicht und merkte, dass er sie eindringlich ansah. Sofort begann ihr Herz schneller zu schlagen.
    Seine großen, warmen Handflächen umschlossen ihre kalte Hand. Sie spürte, wie eine heiße Woge sie zu überwältigen drohte. "Du bist mir aus dem Weg gegangen, Darcy."
    "Ja." Da war es wieder. Dieser plötzliche Stich, und dann dieser unregelmäßige Pulsschlag. "Aus guten Gründen."
    Er schenkte ihr ein rasches, gefährlich verführerisches Lächeln. "Könnte einer der Gründe dies gewesen sein?" Er berührte ihren Hals, und sein Lächeln wurde breiter, als er ihr Herzklopfen spürte.
    "Du weißt, dass es so ist, Gryf. Ich glaube nicht …"
    "Das tust du immer." Er zog sie an sich und küsste sie auf die Schläfe. "Du machst alles mit dem Kopf. Dabei möchte ich dich nur wärmen."
    "Mich wärmen?" Sie versuchte zu lachen, doch es kam nur ein Seufzer heraus. "Eine Berührung, und meine Haut steht in Flammen."
    "So ist es besser." Fest zog er sie an sich und fuhr mit den Händen unter ihren Mantel. Sie wusste, dass er ihren schnellen Atem spürte. Und als sie seine heißen Lippen auf ihrem Mund fühlte, bekam sie kaum noch Luft.
    "Ich habe schon den ganzen Tag daran gedacht", raunte er. "An dich. Und den Geschmack deiner Lippen." Er vertiefte den Kuss, bis sich alles in ihrem Kopf drehte und das Deck unter ihren Füßen ins Wanken geriet. "Ich könnte stundenlang so weitermachen."
    In diesem Moment wünschte sie, er würde es tun. Obwohl sie wusste, dass es gefährlich war, schlang sie die Arme um seinen Nacken und seufzte vor Wonne. "Und ich dachte, du hättest nur den Fisch im Kopf gehabt, den du mit Whit zum Abendessen gefangen hast."
    "Das Fischen war nur ein Vorwand, um nicht reden zu müssen. Auf diese Weise konnte ich darüber nachdenken, wie

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